Strafversetzung nach Corona-Kritik?

Justiz beschäftigt sich mit Fall Friedrich Pürner


Der ehemalige schwäbische Amtsarzt Friedrich Pürner.

Der ehemalige schwäbische Amtsarzt Friedrich Pürner.

Von dpa

Das Augsburger Verwaltungsgericht verhandelt am Donnerstag (14 Uhr) über die Absetzung des Amtsarztes Friedrich Pürner als Chef des Gesundheitsamtes im Landkreis Aichach-Friedberg. Pürner musste im Herbst 2020 seinen Posten räumen, nachdem er die Corona-Politik der Staatsregierung kritisiert hatte.

Pürner wurde dann ans Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit versetzt. Dies war von vielen als Strafversetzung verstanden worden. Der Fall hatte in der Pandemie über Schwaben hinaus für viel Aufmerksamkeit gesorgt. Pürner hatte beispielsweise die Maskenpflicht und die Schließung ganzer Schulklassen bei einzelnen Corona-Fällen kritisiert. Corona-Skeptiker sahen ihn daher als Vorbild, auch Kollegen solidarisierten sich mit ihm. Ein im Internet veröffentlichter offener Brief wurde von Hunderten Medizinern unterzeichnet.

Bis heute kommentiert Pürner insbesondere auf Twitter die Corona-Politik. Er verklagt den Freistaat nicht nur wegen der Versetzung ans Gesundheits-Landesamt. Es geht ihm auch um eine "amtsangemessene Beschäftigung". Pürner bezweifelt, dass seine neue Beschäftigung seiner Qualifikation entspricht. Ob das Verwaltungsgericht noch am Donnerstag eine Entscheidung verkündet, ist noch unklar.