Deggendorf

TH-Studenten machen Grundwasser in Kenia trinkbar


Die Preisverleihung des Hochsprung Awards 2018 fand in Ingolstadt statt. Christoph Dobler (v. li.) und Niclas Dehmel nahmen gemeinsam mit Professor Mnich den Preis für den dritten Platz entgegen.

Die Preisverleihung des Hochsprung Awards 2018 fand in Ingolstadt statt. Christoph Dobler (v. li.) und Niclas Dehmel nahmen gemeinsam mit Professor Mnich den Preis für den dritten Platz entgegen.

Von Redaktion idowa

Christoph Dobler, Niclas Dehmel und Raphael Wagensonner von der TH Deggendorf haben den Hochsprung Award erhalten. Sie haben eine umweltfreundliche Methode entwickelt, um verunreinigtes Wasser in Kenia trinkbar zu machen. Die notwendigne Teile werden direkt in Kenia hergestellt.

Das Wasser aus dem Boden ist völlig ungeniesbar. Die Sonne brennt herunter, der Durst ist unerträglich. So ist die Situation in vielen Teilen Afrikas, darunter in Kenia. Drei Studenten der TH Deggendorf haben eine Lösung entwickelt: die Trinkwasseraufbereitungsanlage Aquaba, die einfach herzustellen ist und Sonne und Wind als Energieliferant nutzt. Die jungen Umweltingineure Dobler, Dehmel und Wagensonner schulen in kenianischen Dörfern Handwerker, um dort für den ostafrikanischen Markt solare Destillationsanlagen zu produzieren.

Das Wasser ist versalzen und mit Fluorid und Arsen belastet und deswegen nicht trinkbar. Viele Entgfitungsverfahren sind technisch aufwendig, umweltschädigend und teuer. Die Verfahren eigenen sich nur für Industrienationen, nicht aber für die dezentrale Wasserversorgung in Afrika. Eine Vorlesung von Professor Robert Mnich an ihrer Hochschule brachte die drei Studenten auf die Idee, aus einem einfachen Entsalzungsprozess, der schon lange bekannt ist, ein serienmäßiges Modul zu entwickeln.

Ihre Anlagen bringen mit der Sonnenenergie das verunreinigte Wasser zum Verdampfen und mit der Windenergie den Wasserdampf wieder zum Kondensieren. Alle Feststoffe, Bakterien und gelösten Salze, Fluorid und Arsen bleiben in der Sole zurück. Das kompakte Modul besteht nur aus einer Edelstahlwanne, einem schwarzen Stoff und einer Glasscheibe und kann damit direkt in Kenia produziert werden. Die ersten Destillationsanlagen werden in den kenianischen Dörfern Pundmilia und Makuyu gebaut.

Für ihre Idee haben die Dobler, Dehmel und Wagensonner jetzt den dritten Preis beim Hochsprung Award gewonnen. Die Jury zeichnet Aquaba und die TH Deggendorf für ihre enge Zusammenarbeit aus. Den Preis nahmen Dobler und Dehmel gemeinsam mit Professor Mnich in Ingolstadt entgegen.

Mit dem Hochsprung Award werden Gründungsprojekte ausgezeichnet, die durch eine Lehrveranstaltung an einer bayerischen Hochschule inspiriert wurden. Insgesamt 38 Bewerbungen sind heuer eingereicht worden. Die ersten drei Plätze sind mit Preisen von 1.000 bis 2.500 Euro dotiert.