Das bringt die Woche

Wahlen in Kanada und Thüringen - Amazonas-Synode


Alles, was diese Woche wichtig ist in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft erfahren Sie in unserer Wochenvorschau, zusammengestellt von der Politik-Redaktion der Mediengruppe Straubinger Tagblatt/Landshuter Zeitung!

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Von Markus Lohmüller und mit Material der dpa

In Kanada könnte es bei der Parlamentswahl am Montag für Premier Justin Trudeau knapp werden. Und auch in Thüringen wird es spannend: Dort steht bei der Landtagswahl am Sonntag der Fortbestand des rot-rot-grünen Bündnisses unter dem linken Ministerpräsidenten Bodo Ramelow infrage. Am selben Tag geht im Vatikan die Amazonas-Synode zu Ende, bei der es auch um die Zukunft des Zölibats in der katholischen Kirche geht.

Was bringt die Woche vom 21. bis 27. Oktober? Welche Termine in Politik, Wirtschaft und Vermischtem sind diese Woche wichtig? Erfahren Sie mehr in unserer Wochenvorschau der Politikredaktion.

Wahl in Kanada: Zitterpartie für Premier Trudeau

Der kanadische Premier Justin Trudeau muss um sein Amt zittern.

Der kanadische Premier Justin Trudeau muss um sein Amt zittern.

Bei der Parlamentswahl am Montag muss der kanadische Premier Justin Trudeau um sein Amt zittern. Die Umfragen sagen ein sehr knappes Rennen zwischen dem Liberalen und seinem konservativen Herausforderer Andrew Scheer voraus. Trudeau, der 2015 mit dem Versprechen einer neuen Ehrlichkeit und Transparenz in sein Amt gestartet war, hatte zuletzt wegen Skandalen Kredit verloren. Erst wurde öffentlich, dass er Ermittlungen gegen das kanadische Unternehmen SNC-Lavalin wegen Schmiergeldzahlungen in Libyen unterdrücken wollte. Im September tauchte dann ein 20 Jahre altes Bild auf, das Trudeau mit dunkel geschminktem Gesicht - verkleidet als Aladin - auf einer Party zeigte. Trudeau entschuldigte sich für sein "rassistisches" Verhalten.

Trudeaus Bilanz: Viele Kanadier sind ernüchtert, dass Trudeau einige seiner Versprechen - eine Wahlrechtsreform oder einen ausgeglichenen Haushalt bis 2019 - nicht gehalten hat. Kritiker empfinden auch seine Klimapolitik trotz der Einführung einer CO2-Steuer als nicht weitreichend genug. Doch es gab auch Erfolge: eine bessere Unterstützung für einkommensschwache Familien, die recht reibungslose Legalisierung von Cannabis und die Rettung des zwischenzeitlich am Abgrund stehenden Handelsabkommens Nafta mit den USA und Mexiko.

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Wahl in Thüringen: Für Rot-Rot-Grün wird es eng

Ministerpräsident Bodo Ramelow würde in Thüringen gerne weiterregieren.

Ministerpräsident Bodo Ramelow würde in Thüringen gerne weiterregieren.

Nach den Sachsen und Brandenburgern im September sind nun am Sonntag auch die Thüringer aufgerufen, einen neuen Landtag zu wählen. Aktuell regiert in Erfurt ein Bündnis aus Linken, SPD und Grünen. Die Mehrheit dieser Koalition wackelt aber nach jüngsten Erhebungen. Für ein Bündnis von CDU und Linke würde es demnach reichen. Allerdings schließt die Union eine Kooperation mit der Partei von Regierungschef Bodo Ramelow aus. Neben der Zukunft von Deutschlands erster rot-rot-grüner Landesregierung und des ersten linken Ministerpräsidenten liegt in Thüringen ein besonderes Augenmerk auch auf der AfD: Spitzenkandidat Björn Höcke ist als Frontmann des rechtsnationalen Parteiflügels bundesweit bekannt.

Umfragen: Zwei aktuellen Umfragen zufolge hat Rot-Rot-Grün trotz einer starken Linken keine Mehrheit - sondern kommt auf insgesamt je 44 Prozent. Bei den Meinungsforschern von Infratest dimap lag die Linke zuletzt bei 29 Prozent. Bei einer Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen landete sie ebenfalls als stärkste Partei bei 27 Prozent. Hinter ihr lagen die CDU und die AfD bei Infratest dimap gleichauf bei 24 Prozent. Bei der Forschungsgruppe Wahlen erreichte die CDU 26 Prozent. Die AfD landete hier bei 20 Prozent. Die beiden Regierungsparteien SPD und Grüne lagen in beiden Umfragen unter der Marke von zehn Prozent. Die SPD kam auf acht bis neun Prozent, die Grünen auf sieben bis acht Prozent. Die FDP, die seit 2014 nicht im Landtag ist, schwankte zwischen vier und fünf Prozent. In beiden Umfragen wurden vom 14. bis 16. Oktober jeweils rund 1.000 Wahlberechtigte befragt.

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Amazonas-Synode: Ringen um den Zölibat

Am 6. Oktober eröffnete Papst Franziskus im Vatikan die Amazonas-Synode.

Am 6. Oktober eröffnete Papst Franziskus im Vatikan die Amazonas-Synode.

Im Vatikan geht am Sonntag die Amazonas-Synode zu Ende. Auf Einladung von Papst Franziskus beraten katholische Bischöfe aus Südamerika und anderen Teilen der Welt sowie Ordensleute und Experten seit 6. Oktober über neue Formen der Seelsorge, die Rechte der Indigenen und die Umweltprobleme in der Region. Der Vorschlag im Arbeitspapier der Synode, eine Priesterweihe verdienter Familienväter ("Viri Probati") zu prüfen und ein "offizielles Dienstamt" für Frauen einzuführen, hatte harsche Kritik konservativer Kleriker ausgelöst.

Priestermangel und Zölibat: Im Amazonasbecken herrscht seit Jahrzehnten enormer Priestermangel. Während in Deutschland ein Geistlicher 2.000 Katholiken betreut, sind es dort geschätzt 14.000. Im Arbeitspapier "Instrumentum Laboris" hatte Franziskus bereits im Juni für die Synode die Priesterweihe für "ältere, vorzugsweise indigene und in ihrer Gemeinschaft respektierte und akzeptierte" Familienväter zur Diskussion gestellt. Die Frage ist nun, ob - und, wenn ja, wie - der Papst bei der Synode in Rom die Weihe von diesen "Viri Probati" absegnet. Die Regenwald-Region könnte zum Testballon für die Weltkirche werden - auch wenn das im Vatikan niemand so sagt. Und damit steht auch der Zölibat, also die Ehelosigkeit von Priestern, im Zentrum der Debatte.

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Weitere Themen und Termine:

- In Dresden beginnen CDU, Grüne und SPD am Montag ihre Koalitionsverhandlungen. Für eine Fortsetzung des schwarz-roten Regierungsbündnisses in Sachsen gab es bei der Landtagswahl Anfang September keine Mehrheit mehr.

- Von Montag bis Mittwoch verhandeln die Gewerkschaft IG BCE und die Arbeitgeber in Hannover über einen neuen Tarif für die rund 580.000 Beschäftigten in der deutschen Chemie- und Pharmabranche. Zuvor hatte es bereits regionale Gespräche gegeben.

- Im Beisein von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) eröffnet am Montag das Ausbildungszentrum für Militärlotsen in Kaufbeuren. Auf dem Campus der Kaufbeuren Training GmbH (KAT) soll künftig militärisches Flugsicherungspersonal aus- und weitergebildet werden. Die KAT-Akademie Allgäu ist ein Tochterunternehmen der Deutschen Flugsicherung (DFS).

- Der scheidende EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Junckerhält am Dienstag im Europaparlament in Straßburg seine Abschiedsrede.

- Vor dem Landgericht im hessischen Hanau muss sich von Dienstag an eine mutmaßliche Sektenanführerin wegen Mordes verantworten. Die 72-Jährige soll für den Tod eines Kindes verantwortlich sein. Sie soll 1988 einen damals vierjährigen Jungen, der in ihrer Obhut gestanden haben soll, in einen Leinensack gepackt, ihn zugeschnürt und ihn im Badezimmer liegend sich selbst überlassen haben.

- Der Bundesgerichtshof in Karlsruhe prüft am Dienstag Freisprüche für frühere Deutsche-Bank-Chefs im Zusammenhang mit der Pleite des Medienkonzerns Kirch. Die Staatsanwaltschaft wirft Rolf Breuer, Josef Ackermann und Jürgen Fitschen versuchten Betrug und Falschaussage vor. Sie sollen Aussagen vor Gericht abgesprochen haben, um die Deutsche Bank vor Schadenersatz-Zahlungen wegen der Pleite des Kirch-Konzerns zu bewahren. Das Landgericht München I hatte dafür 2016 keine Beweise gesehen.

Landwirte wollen gegen die Agrarpolitik der Bundesregierung demonstrieren. (Archivfoto)

Landwirte wollen gegen die Agrarpolitik der Bundesregierung demonstrieren. (Archivfoto)

- In ganz Deutschland protestieren am Dienstag Landwirte gegen die Agrarpolitik der Bundesregierung. Bei der zentralen Kundgebung in Bonn werden nach Angaben der Veranstalter rund 8.000 bis 10.000 Teilnehmer erwartet. Bayerische Bauern wollen in München, Bayreuth und Würzburg auf die Straße gehen.

- Um die türkische Militäroffensive in Nordsyrien geht es am Dienstag bei einem Treffen der Präsidenten von Russland und der Türkei, Wladimir Putin und Recep Tayyip Erdogan. Das Gespräch findet auf Einladung des Kremlchefs in Sotschi am Schwarzen Meer statt.

- Japan feiert am Dienstag die Thronbesteigung des neuen Kaisers Naruhito. Unter den Gästen sind unter anderem Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der britische Prinz Charles.

- Am Mittwoch und Donnerstag findet in Sotschi der erste Afrika-Russland-Gipfel mit Delegationen aus mehr als 40 Staaten statt. Russland entdeckt seit einiger Zeit den afrikanischen Kontinent neu als strategischen Partner und will - wie China - sein Engagement dort deutlich ausbauen.

- Vor dem Landgericht München beginnt am Donnerstag ein Prozess gegen das sogenannte Lkw-Kartell. Die EU-Kommission hatte gegen die Lastwagenhersteller Daimler, DAF, Iveco, MAN und Volvo/Renault wegen Preisabsprachen 2016 eine Geldstrafe von 2,9 Milliarden Euro verhängt. In diesem Verfahren klagt der Rechtsdienstleister financialright claims für 3.266 Käufer oder Leasingnehmer mit 85.000 Lastwagen auf Schadenersatz.

Die Amtszeit von EZB-Präsident Mario Draghi nähert sich dem Ende.

Die Amtszeit von EZB-Präsident Mario Draghi nähert sich dem Ende.

- Im Anschluss an die Ratssitzung der Europäischen Zentralbank tritt Mario Draghi am Donnerstag in Frankfurt zum letzten Mal als EZB-Präsident vor die Presse, um die Zinsentscheidung des Gremiums zu erläutern. Die Amtszeit des Italieners endet nach acht Jahren am 31. Oktober.

- Volkswagen präsentiert am Donnerstag in der Wolfsburger Autostadt mit dem Golf 8 die jüngste Version seines Volumenmodells.

- Am Donnerstag und Freitag kommen die Ministerpräsidenten auf Schloss Elmau in Oberbayern zu ihrer Jahreskonferenz zusammen. Bayern hat am 1. Oktober den Vorsitz bei der Ministerpräsidentenkonferenz von Hamburg übernommen.

- Bayerns Finanzminister Albert Füracker (CSU) stellt am Freitag Jost Lammers als neuen Chef des Münchner Flughafens vor. Vorgänger Michael Kerkloh wird zum Jahresende in den Ruhestand gehen.

- Die Deutsche Telekom hat mit Partnern eine Drohnenabwehr entwickelt, die sie auch zum Schutz eigener Gebäude nutzt. Am Freitag will sie eine solche Installation in München der Öffentlichkeit vorstellen.

- Noch bis Freitag können SPD-Mitglieder über eine . Am Samstag wird dann das Ergebnis bekannt gegeben. Wenn kein Kandidatenpaar die absolute Mehrheit erhält - und davon ist auszugehen -, kommt es vom 19. bis 29. November zu einer Stichwahl der beiden bestplatzierten Duos. Anfang Dezember soll dann ein Parteitag die Wahl bestätigen.

- Eine besondere Hauptversammlung hält der Deutsche Alpenverein (DAV) am Freitag und Samstag in München ab. Der Verein verknüpft die Versammlung mit der Feier seines 150-jährigen Bestehens.

- Der Bayerische Jagdverband (BJV) lädt am Samstag in Schrobenhausen zu einer außerordentlichen Delegiertenversammlung. Hintergrund sind verbandsinterne Vorwürfe gegen BJV-Präsident Jürgen Vocke, die inzwischen auch die Staatsanwaltschaft beschäftigen. Vocke wird Veruntreuung und Unterschlagung von Verbandsgeldern vorgeworfen.

Mauricio Macri (r.) kämpft um seine Wiederwahl als Präsident von Argentinien.

Mauricio Macri (r.) kämpft um seine Wiederwahl als Präsident von Argentinien.

- In Argentinien steht am Sonntag die Wahl des Präsidenten an. Amtsinhaber Mauricio Macri bewirbt sich um eine zweite Amtszeit. Wegen der schleppenden Wirtschaft, der hohen Inflation und der ständigen Abwertung des Peso ist die linke Opposition allerdings im Aufwind. Bei den obligatorischen Vorwahlen hatte der Staatschef eine herbe Niederlage gegen den Oppositionskandidaten Alberto Fernández erlitten.

- Auch in Uruguay findet am Sonntag eine Präsidentenwahl statt. Als Favoriten gehen Daniel Martínez vom bisherigen Regierungsbündnis Frente Amplio und Luis Lacalle Pou vom konservativen Partido Nacional ins Rennen. Umfragen zufolge setzt sich kein Bewerber in der ersten Runde durch. Die Stichwahl ist für den 24. November angesetzt.

- Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) verleiht am Sonntag ihren Umweltpreis. Überreicht wird die mit insgesamt 500.000 Euro höchstdotierte Umweltauszeichnung Europas von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Den Preis erhalten in diesem Jahr die Bodenwissenschaftlerin Ingrid Kögel-Knabner vom Wissenschaftszentrum Weihenstephan der Technischen Universität München in Freising und der Unternehmer Reinhard Schneider, Chef der Firma Werner & Mertz aus Mainz, der die Putzmittelmarke Frosch vertreibt.

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