Buch-Tipp

Spektakuläre Geiselnahme in „Turmgold“


"Turmgold" von Peter Grandl, erschienen bei Piper.

"Turmgold" von Peter Grandl, erschienen bei Piper.

Die Fortsetzung von "Turmschatten" ist ein Thriller mit intensiver Handlung, die aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt wird.

Darum geht's: Zehn Jahre nach einer spektakulären Geiselnahme wird ein Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg wieder zum Schauplatz eines Verbrechens. Mittlerweile ist der Turm Heimat eines jüdischen Kindergartens. Zwei rechtsextremen Verbrechern gelingt es, in das Gebäude einzudringen und die zehn Kinder und zwei Betreuer gefangen zu halten. Wenn auch anders, wie die Polizei vermutet. Von dieser fordern die Geiselnehmer, ihnen Karl Rieger zu übergeben. Der ehemalige Neonazi war Teil des Terrors vor zehn Jahren und hat bei der Polizei ausgepackt. Jetzt wollen die Verbrecher Rache.

Was sie nicht wissen und die Geiselnahme noch brisanter macht: Unter dem Turm lagert etwas, das rechten Strippenziehern mehr wert ist als das Leben der Geiseln. Und dann kommt auch noch eine Gruppe radikaler Reichsbürger ins Spiel. Die Geiselnahme am Turm ist für sie die perfekte Gelegenheit zum Umsturz.

In aller Kürze: Ein geschichtsträchtiger Bunker wird erneut Schauplatz einer Geiselnahme: Rechtsextreme Terroristen halten jüdische Kinder gefangen und fordern die Herausgabe eines ehemaligen Kameraden.

Das Besondere: "Turmgold" ist der zweite Teil der Turmreihe. Man versteht das Buch ohne den Vorgänger, doch es hilft, "Turmschatten" gelesen zu haben. Und sorgt vor allem dafür, die Handlung noch intensiver zu erleben.

Fazit: Autor Peter Grandl erzählt die Geschichte aus vielen Perspektiven. Diese zahlreichen Handlungsstränge fordern den Leser, damit er alle Zusammenhänge versteht. Sie sind aber unglaublich wertvoll für die Tiefe der Handlung in "Turmgold". Selten beleuchtet ein Buch einen Fall so umfassend. So macht jedes Kapitel Spaß zu lesen. Peter Grandl verarbeitet aktuelle Ereignisse in seinem Thriller, wie den Mord an Walter Lübcke und die Reichsbürger-Szene. Das gibt der Geschichte eine besondere Brisanz. Daher: eine klare Leseempfehlung.

Hinweis: Dieser Text stammt aus der Freistunde, der Kinder-, Jugend- und Schulredaktion der Mediengruppe Attenkofer. Für die Freistunde schreiben auch LeserInnen, die Freischreiben-AutorInnen. Mehr zur Freistunde unter freistunde.bayern.