Buch-Tipp

„Das Lied des Achill“ ist antike Sage mit Plot-Twist


"Das Lied des Achill", Madeline Miller, Eisele-Verlag, 416-Seiten.

"Das Lied des Achill", Madeline Miller, Eisele-Verlag, 416-Seiten.

Von bär

In "Das Lied des Achill" erzählt die Autorin Madeline Miller die Geschichte des griechischen Helden Achill rund um den trojanischen Krieg - allerdings mit einer besonderen Änderung.

"Er ist die Hälfte meiner Seele, wie die Dichter sagen" und "Ich bin aus Erinnerungen gemacht". Solche und ähnliche Zitate schwirrten im Sommer auf zahlreichen Instagram- und TikTok-Startseiten umher. Sie alle kommen aus dem Roman "Das Lied des Achill" und begeisterten die Social-Media-Nutzer. Worum es in dem Buch geht und ob es den Hype wert ist, erfährst du hier.

Darum geht's: Patroklos ist ein Königssohn und etwas unbeholfen. Noch im Knabenalter wird er nach Phthia ins Exil geschickt - wegen eines Gewaltakts verliert er all seine fürstlichen Privilegien. Das Schicksal führt ihn dort zu Achill, der als Königssohn des Peleus und Sohn der Meeresgöttin Thetis am Hof lebt. Patroklos ist am Hof eher ein Underdog, freundet sich aber schließlich mit dem allseits umschwärmten Achill an. Das Band ihrer Freundschaft wird immer stärker, je mehr Zeit sie miteinander verbringen. Bald vertiefen sich ihre Gefühle füreinander. Achill "ist die Hälfte meiner Seele, wie die Dichter sagen", beschreibt es Patroklos. Ihre Beziehung halten sie nicht geheim, aber unter dem Deckmantel des "engen Vertrauten" von Achill, leben sie eine Art Doppelleben.

Der Zentaur Cheiron soll Achills kämpferische Ausbildung vertiefen, denn ihm ist prophezeit, der größte Kämpfer der Griechen zu werden. Patroklos, der nicht ohne ihn leben kann, folgt Achill. Patroklos ist allerdings, anders als Achill, kein begnadeter Krieger. Er entdeckt dagegen seine Begabung in der Heilkunst.

Nach einigen Jahren versteckt im Gebirge bei dem Zentauren, bricht der Trojanische Krieg mit dem Raub der Helena aus. Die beiden ziehen trotz einiger Bedenken in die Schlacht. Das Orakel besagt aber: Achill wird nach dem Tod von Hektor, dem besten trojanischen Kämpfer, fallen.

Zehn Jahre dauert der Krieg, Achill geht Hektor aus dem Weg. Dann eskaliert ein Streit im griechischen Lager mit dem Anführer Agamemnon, und Achill will nicht mehr kämpfen. Das Kriegsglück wendet sich, bis sein geliebter Patroklos sich ins Kampfgeschehen einmischt und die Prophezeiung seinen Lauf nimmt.

In aller Kürze: Madeline Miller geht in ihrem Debüt-Roman weiter mit der Interpretation über Patroklos und Achill und stellt sie als Paar in das Zentrum der Handlung. Sie erzählt die (Liebes-) Geschichte zweier Griechen, die so tief geht, dass ihr selbst der Tod keine Grenze setzt.

Das Besondere: "Das Lied des Achill" ist von dem antiken Epos "Ilias" von Homer inspiriert. In diesem Werk geht es um den Trojanischen Krieg. Die Autorin Madeline Miller wandelt die berühmte Heldensage in eine moderne Geschichte ab und macht Achill und Patroklos zu einem Liebespaar. Eine weitere Besonderheit: Der Erzähler stirbt zwar im Laufe der Handlung, allerdings kann er den Verlauf als Geist mitverfolgen und so die Geschichte zu Ende erzählen.

Fazit: Das Buch ist poetisch geschrieben, aber dennoch leicht zu verstehen und entführt den Leser in eine antike griechische Welt. Wer bereits Fan der fünfteiligen "Percy Jackson"-Fantasy-Buchreihe ist, wird vermutlich auch von "Das Lied des Achill" begeistert sein.

Hinweis: Dieser Text stammt aus der Freistunde, der Kinder-, Jugend- und Schulredaktion der Mediengruppe Attenkofer. Für die Freistunde schreiben auch LeserInnen, die Freischreiben-AutorInnen. Mehr zur Freistunde unter freistunde.de.