Blick in die Statistik

Wie viel "Systemrelevante" durchschnittlich verdienen


In einem Supermarkt in Rheinfelden in Baden-Württemberg wird die Kassiererin von einer Plexiglasscheibe geschützt.

In einem Supermarkt in Rheinfelden in Baden-Württemberg wird die Kassiererin von einer Plexiglasscheibe geschützt.

Von Redaktion idowa

Als "systemrelevant" gelten Berufe, die auch in der aktuellen Coronakrise unverzichtbar sind. Dazu gehören etwa Beschäftigte in Krankenhäusern, Altenheimen oder im Lebensmitteleinzelhandel. Doch schlägt sich die Bedeutung dieser Berufe auch im Gehalt wieder? Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat am Freitag eine Statistik veröffentlicht, wie viel "Systemrelevante" im Durchschnitt verdienen.

Die Zahlen basieren auf der von Destatis durchgeführten vierteljährlichen Verdiensterhebung. Demnach verdienten vollzeitbeschäftigte Fachkräfte in Krankenhäusern (zum Beispiel Krankenpfleger) 2019 im Durchschnitt 3.502 Euro brutto pro Monat. Bei Fachkräften in Altenheimen waren es 3.116 Euro, bei Fachkräften im Lebensmitteleinzelhandel deutlich weniger - 2.186 Euro.

Was auffällt: Besonders in der Medizin und der Pflege ist die Spanne der Verdienste zwischen den einzelnen Leistungsgruppen sehr groß. So verdienten im Krankenhaus etwa Ärzte in leitender Position durchschnittlich 8.545 Euro brutto. Gehobene Fachkräfte (zum Beispiel Intensivpfleger) kamen auf 4.524 Euro. Bei einfachen Fachkräften waren es "nur" noch 3.502 Euro. Letztere Gruppe macht aber fast die Hälfte des kompletten Krankenhauspersonals aus. Ähnliches lässt sich auch in Altenheimen beobachten. Auch hier sind mehr als die Hälfte aller Beschäftigten einfache Fachkräfte.

Ein weitaus niedrigeres Lohnniveau herrscht laut Destatis im Lebensmitteleinzelhandel. Dort verdienten Vollzeitbeschäftigte im Jahr 2019 über alle Leistungsgruppen hinweg durchschnittlich 2.345 Euro brutto im Monat und damit fast 41 Prozent weniger als Durchschnittsbeschäftigte in der Gesamtwirtschaft mit 3.994 Euro. Im Unterschied zum medizinischen und pflegerischen Personal, in dem acht Prozent der Beschäftigten an- oder ungelernt sind, liegt diese Quote im Lebensmitteleinzelhandel bei 43 Prozent. Und bei angelerntem Personal lag der durchschnittliche Bruttolohn noch einmal niedriger - nämlich bei 1.980 Euro.

Hier finden Sie eine Auflistung der durchschnittlichen Monatslöhne (brutto) im Jahr 2019, aufgeteilt nach Berufsgruppen:

  • Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln: 3.102 Euro
  • Getränkeherstellung: 3.935 Euro
  • Energieversorgung: 5.137 Euro
  • Abfallentsorgung und -rückgewinnung: 3.315 Euro
  • Lebensmitteleinzelhandel: 2.345 Euro
  • Personenbeförderung im Regionalverkehr: 3.067 Euro
  • Güterbeförderung im Straßenverkehr: 2.624 Euro
  • Krankenhäuser: 4.774 Euro
  • Altenheime: 3.176 Euro
  • Öffentliche Sicherheit und Ordnung (u.a. Polizei, Feuerwehr): 3.824 Euro
  • Gebäudebetreuung (z.B. Reinigung); Garten- und Landschaftsbau: 2.700 Euro
  • Produzierendes Gewerbe und Dienstleistungsbereich (Gesamtwirtschaft): 3.994 Euro

Eine detaillierte Auflistung nach einzelnen Leistungsgruppen innerhalb der Berufe finden Sie auf der Homepage von Destatis.