Azubi-Mangel in Straubing

25 Prozent der Ausbildungsplätze am Bau unbesetzt


Azubis auf Baustellen könnten bald zu einer Rarität werden, warnt die IG Bau - wenn sich die Arbeitsbedingungen in der Branche nicht verbessern. (Symbolbild)

Azubis auf Baustellen könnten bald zu einer Rarität werden, warnt die IG Bau - wenn sich die Arbeitsbedingungen in der Branche nicht verbessern. (Symbolbild)

Von Redaktion idowa

Zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres sind in Straubing 25 Prozent der Ausbildungsplätze auf dem Bau unbesetzt. Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) schlägt Alarm und fordert mehr Gehalt für die Azubis.

Bauboom trifft auf Nachwuchs-Mangel: Zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres sind viele Baufirmen in Straubing vergeblich auf der Suche nach Azubis. Darauf weist die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) unter Berufung auf aktuelle Zahlen der Arbeitsagentur hin. Demnach blieben im Juli 25 Prozent aller Ausbildungsstellen auf dem Bau unbesetzt. Von zwölf ausgeschriebenen Plätzen in der Stadt waren noch drei zu vergeben.

Michael Matejka von der IG Bau Niederbayern spricht von einem "Alarmsignal". Wenn es den Firmen nicht gelinge, Schulabgänger für die dringend gebrauchte Arbeit als Maurer, Straßenbauer oder Baugeräteführer zu finden, dann gerate das Fundament der ganzen Branche ins Wanken. "Aber nur wenn die Arbeitsbedingungen auf Baustellen attraktiver werden, lässt sich das Nachwuchs-Problem lösen", ist der Gewerkschafter überzeugt.

Mehr Gehalt gefordert

In der laufenden Tarifrunde fordert die IG BAU deshalb ein monatliches Einkommensplus von 100 Euro für alle Azubis. Außerdem soll die lange, meist unbezahlte Fahrerei zur Baustelle entschädigt werden, um die Arbeit attraktiv zu halten - auch gegenüber anderen Branchen, in denen weit weniger gependelt wird.

"Wer sich bei der Berufswahl für den Bau entscheidet, der muss auch Familie, Freizeit und Arbeit unter einen Hut bringen können. Aber das klappt für die meisten Berufseinsteiger nur sehr selten", so Matejka. Diese Unzufriedenheit spiegele sich auch in einer hohen Abbrecherquote wider. Laut aktuellem Ausbildungs- und Fachkräftereport der Sozialkassen des Baugewerbes (SOKA-BAU) bringt jeder dritte Azubi die Ausbildung nicht zu Ende.