2:3 nach Penaltyschießen

Trotz "harten Kampfes": Tigers verlieren in Mannheim


Die Straubing Tigers und die Adler Mannheim, hier Straubings Brandon Manning im Zweikampf mit Mannheims David Wolf, liefern sich am Mittwochabend einen heißen Fight. Am Ende haben die Adler die Nase knapp vorne.

Die Straubing Tigers und die Adler Mannheim, hier Straubings Brandon Manning im Zweikampf mit Mannheims David Wolf, liefern sich am Mittwochabend einen heißen Fight. Am Ende haben die Adler die Nase knapp vorne.

Von Stefan Wasmer

Die Straubing Tigers haben auch im 15. Auswärtsmatch in Folge bei den Adlern aus Mannheim nicht dreifach punkten können. Dabei führte das Team von Head Coach Tom Pokel diesmal bis zur 50. Spielminute mit 2:1, bevor sich die zwischenzeitlich stark wankenden Hausherren noch einen 3:2 (1:2, 0:0, 1:0, 0:0, 1:0)-Sieg nach Penalty-Schießen erarbeiteten. "Wir haben es den Mannheimern sehr schwer gemacht, es war ein harter Kampf", resümierte Tigers-Verteidiger Stephan Daschner nach der dritten Niederlage am Stück im Interview bei MagentaSport.

Vor nicht einmal 7.000 Zuschauern in der Mannheimer SAP Arena gehörte die Anfangsphase den Gastgebern, die schwungvoll starteten und die Tigers vor viel Arbeit in deren eigener Zone stellten. Hunter Miska musste seine Qualitäten früh unter Beweis stellen - und tat genau dies zunächst. In der achten Spielminute beförderte der Straubinger Goalie den Rebound nach einem Schuss von Jordan Szwarz jedoch mit seiner Kelle genau auf den Schläger von Nigel Dawes, der zum zu diesem Zeitpunkt verdienten 1:0 für die Adler abstaubte.

Straubing Tigers mit einem Doppelschlag im ersten Drittel

Trotz der Mannheimer Überlegenheit hatten die Tigers indes bereits zu Beginn der Partie angedeutet, die Quadratestädter mit Umschaltaktionen in Bedrängnis bringen zu können - und tatsächlich war eine solche der Wendepunkt des ersten Drittels: Nach einer schnellen Kombination und einem angetäuschten Abschluss von Taylor Leier, der stattdessen mustergültig auflegte, konnte JC Lipon am zweiten Pfosten mühelos zum 1:1 einschießen (10.). Und nur 13 Sekunden (!) später führte Straubing plötzlich sogar mit 2:1, nachdem Trent Bourque den Puck willensstark gegen Thomas Larkin erobert hatte und der aufgerückte Tigers-Verteidiger die Scheibe anschließend trocken unter die Latte gesetzt hatte (11.). Mit diesem Doppelschlag war nicht nur das Zwischenergebnis, sondern auch die Dynamik der Begegnung gedreht, denn bis zur Pause lag die Spielkontrolle klar bei den Gästen, während der Mannheimer Angriffsschwung der Anfangsminuten völlig verpuffte.

Mannheimer Penalty ohne Erfolg

Und auch im zweiten Durchgang waren die Tigers zu Beginn das deutlich bessere Team - Cody Lampl mit einem Pfostenschuss nach sehenswerter Einzelaktion sowie Stephan Daschner, der aus kurzer Distanz unbewacht an Adler-Keeper Felix Brückmann scheiterte, verpasste das dritte Straubinger Tor nur knapp, während die Mannheimer Fans bereits ihren Unmut über die Darbietung ihrer Mannschaft zum Ausdruck brachten. Die Adler bekamen erst wieder einen Fuß in die Tür, als Brandon Manning und Lampl Mitte des zweiten Abschnitts innerhalb von 53 Sekunden auf die Strafbank mussten. Die daraus resultierende lange Drei-gegen-fünf-Unterzahlsituation, in der Miska gegen Markus Eisenschmids Schuss aus spitzem Winkel das Gestänge auf seiner Seite hatte, überstanden die Tigers indes schadlos - ebenso wie einen Mannheimer Penalty, als die Niederbayern schon wieder zu viert waren. Daschner hatte Tim Wohlgemuth gefoult, Borna Rendulic gegen Miska jedoch bei aller Stocktechnik keinen Schuss zu Stande gebracht (30.).

Offener Schlagabtausch zwischen Straubing und Mannheim im zweiten Drittel

Trotz des verpassten Ausgleichstreffers schafften es die Adler durch die doppelte Überzahl aber, ihr Intensitätslevel wieder nach oben zu schrauben. So entwickelte sich im weiteren Verlauf des zweiten Drittels phasenweise ein offener Schlagabtausch mit Chancen auf beiden Seiten und einem starken Miska im Tigers-Gehäuse. Kurz vor der Pausensirene durften dann auch die Besucher nach Strafzeiten gegen Szwarz sowie Matthias Plachta 35 Sekunden lang in doppelter Überzahl ran. Den Tigers fehlte dabei allerdings die letzte Entschlossenheit, die Möglichkeit blieb ungenutzt.

Spektakulärer Sololauf führt zum 2:2-Ausgleich

Dafür gelang es dem Pokel-Team im dritten Durchgang zunächst, gegen erwartungsgemäß anrennende Adler in der eigenen Zone stabil zu stehen und kaum zwingende Mannheimer Chancen zuzulassen. Als die Tigers in einer hektischen Umschaltsequenz doch einmal die Ordnung verloren, setzte Adler-Defender Matt Donovan jedoch prompt zu einem spektakulären Sololauf an und platzierte den Puck zum 2:2 im langen Eck (50.). Doch zumindest diesen einen Punkt ließen sich die Gäubodenstädter nicht mehr nehmen. Mannheim blieb nach dem Ausgleichstor zwar am Drücker und die spielbestimmende Mannschaft, während die Tigers im dritten Drittel offensiv kaum noch stattfanden und primär bemüht waren, die Scheibe tief in die gegnerische Zone zu bringen. Trotz eines späten Adler-Powerplays nach Strafe gegen Sandro Schönberger uunterbanden die Gäste aber weiterhin die Mannheimer Hochkaräter und verdienten sich damit die Verlängerung.

Plachta sorgt für Entscheidung

In der Overtime vergab Marcel Brandt bei einem Zwei-gegen-eins-Konter die größte Straubinger Siegchance, die Entscheidung sollte erst im Penalty-Schießen fallen. Dort war es Nationalstürmer Plachta, der technisch hochwertig als erster und letztlich einziger Schütze traf, während Travis St. Denis, Travis Turnbull sowie Leier im Trikot der Tigers ohne Tor blieben.