[Frei]stunde!

Starcheck im Netz


Die Pop-Queen Lady Gaga hat einen Twitter-Rekord aufgestellt: Sie hat mehr als 20 Millionen Follower. (Foto: Jochen Lübke, dpa)

Die Pop-Queen Lady Gaga hat einen Twitter-Rekord aufgestellt: Sie hat mehr als 20 Millionen Follower. (Foto: Jochen Lübke, dpa)

Von Redaktion idowa

Hamburg. (dpa) Promiklatsch war gestern. Mittlerweile verbreiten Stars die interessantesten Neuigkeiten selbst. Bei Twitter wird gezwitschert, was das Zeug hält. Teilweise dringen so viele Details nach außen, dass es Soziale-Netzwerk-Verbote hagelt: Fußballer bekommen Twitter-Verbot, Schauspieler müssen immer öfter unterschreiben, dass sie bestimmte Dinge weder auf Twitter noch bei Facebook posten. Das soll verhindern, dass Geheimnisse ausgeplaudert werden. Andere Stars schreiben gar nicht erst selbst, sondern lassen das von einem PR-Agenten erledigen.

Wir haben den Starcheck gemacht und zeigen euch bei einigen Promis, wer wirklich was zu sagen hat, wem zu folgen sich lohnt und wer das Netz vor allem für langweilige Eigenwerbung nutzt:

Der "echte" Mitteiler... schreibt auch mal spontan, manchmal Unsinniges, zeigt Gefühle und hat zuweilen eine kritische Meinung.

LADY GAGA ist mit über 23 Millionen Followern die Twitter-Königin. Sie ist natürlich etwas durchgeknallt (man denke nur an ihr Fleisch-Kleid!), manchmal sogar wie eine Außerirdische, und man weiß ja kaum etwas über den wahren Menschen Stefani Germanotta - so heißt sie. Aber in ihren Twitter-Einträgen wirkt die 26-jährige New Yorkerin so, als wollte sie ihre Fans wirklich an ihrem Leben teilhaben lassen. Nur für Twitter hat sie sich ungeschminkt und unscheinbar - nur mit einer Blume im zurückgekämmten Haar - im Spiegel fotografiert.

Es kommt einem vor, als brauche Lady Gaga die Nähe zu den Fans, die sie "Little Monsters" (kleine Monster) nennt. Sie schreibt auch spontan Unsinniges aus Gefühlen heraus. Es wirkt, als nutze sie das Netz zum Posten von Dingen, weil sie weiß, dass da draußen jemand - ganz schön viele - "zuhört".

JUSTIN BIEBER ist wie Lady Gaga ein "Star 2.0", der quasi durch eine Fangemeinde im Netz erst berühmt wurde. Seine anfangs amateurhaften Videos auf YouTube wurden eher zufällig von vielen Menschen gehypt. Der kanadische Popstar weiß mit den sozialen Netzwerken perfekt umzugehen und hegt und pflegt dort seine "Beliebers", wie die Anhänger heißen.

Natürlich sind seine Botschaften kindischer und manchmal auch alberner als Lady Gagas - zum Beispiel, wenn er auf einem Video mit dem Kopf gegen eine Glas-Tür donnert. Aber das passt zu dem 18-Jährigen und wirkt sympathisch. Er schafft es, weiterhin als Star zum Anfassen rüberzukommen - und das ist eine Kunst bei mehr als 21 Millionen Twitter-Followern und sogar über 42 Millionen Facebook-Fans! Er (oder sein Management) leiten auch häufig Tweets von Fans weiter. Auch Bieber vermarktet über seine Online-Community seine Lieder und Videos, aber auf unterhaltsame Weise. etwa mit Countdowns!

MESUT ÖZILs Facebook- und Twitter-Account sind längst noch nicht so professionell wie Lady Gagas oder Justin Biebers - alles wirkt noch ein bisschen ungeübt. Aber das passt ja auch irgendwie zu dem jungen Fußballstar. Er postet zum Beispiel Fotos von sich und den Kollegen von Real Madrid mit freiem Oberkörper jubelnd aus der Umkleide. Oder zeigt sich bei seinem Spanisch-Kurs mit einigen Freunden in einem Garten.

Neue Informationen kann man bei Özil kaum erwarten. Aber man fühlt sich als Fan ziemlich dicht dran an dem 23-Jährigen und bekommt Einblicke in den Mannschaftsbus oder die Kabine. Er schreibt auch meistens auf Deutsch, Türkisch, Englisch und Spanisch, so dass sich alle Fans wichtig und respektiert fühlen können.

Allerdings ist seine Facebook-Seite nicht ganz frei von Werbung: Er veröffentlichte zum Beispiel die brandneuen Fußballschuhe seines Sponsors im Karton. Ob das sogar in seinem Vertrag steht? Das wüsste man gern.

Der Selbstdarsteller und -vermarkter... will vor allem zeigen, wie toll er ist und postet sonst nur Infos über Geschäftliches wie Tourneedaten von Konzerten oder Termine für seine neuen Kinofilme.

ZAC EFRON
erklärte noch 2009, er lege Wert darauf, "dass die Leute nicht wissen, wo ich bin oder was ich mache". Lang, lang ist's her! Inzwischen tummelt der 24-Jährige sich wie fast alle Stars in den sozialen Netzwerken - oder viel mehr: sein Management! Auf der Facebook-Seite des Schauspielers aus "Highschool Musical" steht, dass hier Zac Efron "und sein Team" schreiben.

Für Fans ist das eher uninteressant. Statt dauernd Oberflächliches aus der "Er"-Sicht zu lesen, wünscht man sich doch eher, dass Zac persönlich postet. Stattdessen wird wie verrückt die Werbetrommel gerührt für den neuen Film. Efron wird ständig irgendwo vor kreischenden Fans am roten Teppich und auf Fotos gezeigt, wo er wie ein Model posiert. Wer weiß - mancher Fan mag das vielleicht, aber Intimes oder Geheimes von ihm hinter den Kulissen wäre spannender!

Der Serviceorientierte... will vor allem das Informationsbedürfnis seiner Fans stillen.

ADELE gilt auch als eine, die nicht gern viel preisgibt von ihrem Privatleben. Die britische Soul-Sängerin überlegte nach dem Hype kürzlich sogar, eine Auszeit zu nehmen. Sie benutzt Twitter und Facebook offenbar vor allem beruflich, um ihre Fans mit Informationen zu versorgen. Nicht mehr als nötig, nur wenige Tweets pro Monat - und längst nicht so selbstdarstellend wie Zac Efron. Mal bedankt sie sich für ihre Echo-Preise, mal engagiert sie sich mit einem Tweet für den Welt-Wasser-Tag.

Richtige Nähe mit den Fans kommt so aber eher nicht zustande. Zumal wohl auch manchmal ihr Management schreibt: Dann sind Postings nicht aus der "Ich"-Perspektive geschrieben sind, sondern dann heißt es zum Beispiel, "Adele" sei dafür nominiert"Am lesenswertesten sind bei Adele die Blog-Einträge auf ihrer Homepage. Auch da schreibt die 24-Jährige nur unregelmäßig, aber sie drückt sich wohl lieber länger und etwas nachdenklicher aus als auf 140 gezwitscherten Zeichen.

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Der kanadische Popsänger und Teeniestar Justin Bieber. (Foto: epa, dpa)

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Mesut Özil nutzt auch die sozialen Netzwerke gern und postet schon mal was aus seinem Spanisch-Kurs. (Foto: Friso Gentsch, dpa)

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Auf Zac Efrons Facebook-Seite schreiben er und sein Team. (Foto: dpa)

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Adele gilt als jemand, der nicht viel von sich preisgibt. (Foto: Daniele Deme, dpa)