[Frei]schreiben!

Ruhig bleiben, aber laut werden


Moritz Brandt von "step 21" bedrängt als pöbelnder Fahrgast Schülerin Maria. (Foto: Müller)

Moritz Brandt von "step 21" bedrängt als pöbelnder Fahrgast Schülerin Maria. (Foto: Müller)

Von Redaktion idowa

"Nur Mut!" zur Zivilcourage haben die Schüler der Ludmilla-Realschule in Bogen gelernt. Die Aktion von Bayern 3, "step21" und "zammgrauft" kam bei den Neuntklässlern gut an. Sie halfen anderen in brenzligen Situationen und zeigten Verantwortung.


Dabei mussten die Schüler ihr Talent als wachsame Busfahrgäste unter Beweis stellen. Mit einem Papp-Lenkrad sitzt Maxi auf seinem Stuhl. Er darf den Busfahrer spielen. Verena Lenzen und Moritz Brandt von "step21" geben Anweisungen. Gleich wird sich ein aufdringlicher Fahrgast neben Maria sitzen. Die Schüler sollen versuchen, dem Opfer zu helfen. Es wird schnell eingegriffen, als Brandt sich als pöbelnder Fahrgast aufdrängt. Helfende Hände ziehen das Mädchen von ihrem Sitzplatz weg. Sogar Maxi als Busfahrer wird aktiv und meldet sich per Durchsage: "Gibt es irgendwelche Probleme?" Der Täter zieht sich zurück. Nach dem Spiel gibt Lenzen den Jugendlichen Tipps, sich gegen Aufdringlichkeiten zur Wehr zu setzen, ohne sich selbst zu gefährden. "Bleibt ruhig, aber werdet laut", erklärt sie. "Am besten ihr siezt den Täter. Damit verdeutlicht ihr, dass keine freundschaftliche Verbindung zwischen euch besteht." Umstehende Passanten sollten direkt angesprochen und um Hilfe gebeten werden. "Sie, in der schwarzen Hose, helfen Sie mir."

Brandt erklärt den Schülern, dass Zivilcourage eigentlich selbstverständlich sein sollte. Doch nach dem tödlichen Übergriff auf Dominik Brunner würden viele davor zurück schrecken, zu helfen. Dabei müssten sich nur mehrere Menschen gegen den Angreifer behaupten, wie Lenzen sagt. Die Schüler zeigten sich begeistert von der Aktion. Maxi hält das Busspiel für "sehr wichtig". Er befand sich schon in einer gefährlichen Situation. Der 15-Jährige wurde von einem älteren Mitschüler mit einem Messer bedroht. "Ich bin froh, dass mir meine Freunde und andere Schüler zu Hilfe gekommen sind. Sonst hätte das anders ausgehen können." Klassenkameradin Resi hält die Aktion für sinnvoll. In brenzligen Situationen will sie handeln und dann auch richtig.

Um das Gelernte weiter zu verinnerlichen, verarbeiten die Jugendlichen ihr Eindrücke in Hörspiel-Szenen und einem Rap: "Hey, hey, hey, macht mit! Zivilcourage ist der Hit. Hab keine Angst, alles wird gut. Aber nur mit eurem Mut."