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Mein Erfolgsrezept ist der Spaß am Sport


Julia (li.) und Mona (re.) beim Interview zu Hause in Monas Wohnzimmer.

Julia (li.) und Mona (re.) beim Interview zu Hause in Monas Wohnzimmer.

Von Redaktion idowa

Wie bist du auf das Hobby Mountainbiken gekommen?
Ich bin ja in einer ganz sportlichen Familie aufgewachsen. Da hat sich das von ganz alleine ergeben. Ich hab' generell viel Sport gemacht, Volleyball, Laufen und so was. Und dann bin ich eben zum Verein Ski amp; Bike gekommen, bin mal beim Bayerwald Kids Cup mitgefahren und dann hat sich das verselbständigt.


Wie alt warst du, als du dein erstes Rennen gefahren hast?
So um die zwölf Jahre. Das war der Bayerwald Kids Cup.

Und welchen Platz hast du belegt?
So bei den ersten Rennen mal den zweiten oder dritten Platz. Aber dann wollte ich auch mal ganz oben stehen.

Hast du ein besonderes Erfolgsrezept?
Mein Erfolgsrezept ist eigentlich nur Spaß am Sport! Man sollte aber auch konsequent trainieren, viel Zeit investieren und auf die Ernährung achten! Ein gesunder Ehrgeiz und der Wille, etwas erreichen zu wollen, gehören natürlich auch dazu. Aber nicht nur strikt nach Plan, sondern man muss lernen, auf seinen Körper zu hören. Dann hat man nämlich länger Freude am Sport und kommt dahin, wo man wirklich hin will!

Wie oft und wie lange trainierst du?
Ich trainiere sechs Mal die Woche und einen Tag locker zur Regeneration. Meistens fahre ich so zwischen zwei und vier Stunden. Das Training ist geteilt: Grundlagentraining an der Donau, Richtung Straubing oder Passau und Kraftausdauer am Mountainbike. Deggendorf liegt ja da günstig.

Sind auch Tage dabei, an denen man denkt: Nee, heut hab' ich echt keine Lust!
Solche Tage sind bei mir eher selten, da mir der Sport richtig viel Spaß macht und besonders der Radsport zu einem wichtigen Teil in meinem Leben geworden ist. Wenn ich mal keine Lust habe, liegt es eigentlich nur daran, dass ich immer alleine trainiere und mir manchmal einen Trainingspartner wünschen würde. Aber meistens zieht es mich dann spätestens am Abend doch noch raus.
Wie lässt sich das mit der Schule vereinbaren?
Die Schule ist da sehr tolerant. Ich versuch' im Winter, wenn keine Rennen und Trainingslager sind, gut vorzuarbeiten. Im Sommer bin ich die Hälfte der Zeit nicht da. Wenn ich auf Wettkämpfen bin, wird mir dann alles geschickt und die Schulaufgaben schreibe ich nach.

Sind die Mitschüler da neidisch, wenn sie in der Schule sitzen und du Radfahren darfst?
Aufs Radfahren nicht so direkt, aber auf die Orte, wo ich hin darf, ins Trainingslager und so.

Wo warst du schon, worum dich deine Mitschüler beneidet haben?
Bis jetzt vor allem in Europa, in Belgien, der Schweiz, Frankreich, Österreich und dieses Jahr zur Weltmeisterschaft in Italien. Das letzte Trainingslager war auf Gran Canaria. Nächstes Jahr wird's dann nach Australien gehen zur WM.

Was du dir für 2008 vorgenommen hast, hast du erreicht. Du bist deutsche Juniormeisterin, Europameisterin und auch bei der WM am Treppchen gestanden. Was hast du jetzt vor?
Ich hab' ja noch eine vierte Medaille geschafft, auf der Straße, jetzt bin ich deutsche Bergmeisterin. Jetzt steht noch der Swiss-Power-Cup in Bern an, da würde ich gerne noch mal gewinnen. Mein letztes Rennen der Saison ist der Endlauf der Bundesliga in Bad Salzdetfurth.

Wie viele Konkurrenten hast du eigentlich in etwa?
International sind es etwa 50, auf nationaler Ebene 20 bis 30. Bei den Mädels ist es ja immer schwer, zu solch einem Sport zu motivieren.

Was hast du für die weitere Zukunft geplant? Möchtest du dich nach der Schule ganz aufs Radfahren konzentrieren oder studieren?
Ich möchte auf jeden Fall studieren, möglichst im Ausland. In Italien oder irgendwo, wo mehr Radfahrer sind. Damit ich nicht immer allein fahren muss. Aber das mit dem Radfahren kann man ja nicht ewig machen, bis 40 vielleicht. Und danach will ich ja auch noch was anderes machen können. So wahnsinnig viel verdient man jetzt nicht mit dem Radfahren.

Weißt du schon, in welche Richtung du mit dem Studium gehen willst?
Was mit Ernährung vielleicht. Also auch in gewisser Weise dem Sport treu bleiben.

Bei der WM hat beim Start nicht alles so gut geklappt. Später hast du in einem Interview gesagt: "Ich hatte mir das anders vorgestellt und musste erst meine Einstellung ändern." Was hast du damit gemeint? Wie gehst du damit um, wenn du während einem Rennen merkst, dass es nicht gut läuft?
Ich hab' bei der WM den Start einfach verschlafen. Und dann war ich plötzlich 14. oder 15. und damit hatte ich gar nicht gerechnet. Ich war darauf eingestellt, vorne mitzufahren und da war es schon komisch, ganz hinten zu sein. Ich war irgendwie auf den Sieg versteift und da musste ich erstmal umdenken. Dann hab ich aufgeholt, auf einmal sah ich dann die Dritte vor mir und dachte: Die holst du dir jetzt auch noch. Ja, hat geklappt, jetzt hab' ich die Medaille.

Was ist das Beste am Mountainbiken? Was fasziniert dich daran?
Das ist schwierig. Ich bin einfach gerne in der Natur, im Wald draußen, auf den Bergen. Einfach nur so auf der Straße fahren, das wäre nichts für mich. Überall die Autos und der Lärm. Da bin ich lieber auf den Bergen unterwegs. Das macht mir Spaß und hält mich fit.

Bei der Tour de France hört man dauernd etwas vom Doping. Wie ist das beim Mountainbiken?

Da gibt es kaum solche Fälle. Ein oder zwei sind dieses Jahr erwischt worden, aber es geht ja hier auch bei weitem nicht um so viel Geld. Da ist das was anderes.


Mehr Infos zu Mona und ihrem Team gibt es unter www.sks-team.de/team.php !
Päpp hat für Euch recherchiert:Alles, was man über's Mountainbiken wissen sollte!

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Beim Weltcup in Offenburg schaffte es Mona auf den ersten Platz.

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Der Endspurt beim Weltcup im belgischenHouffalize.

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"Die holst du dir jetzt auch noch!" Mona mit ihrer Bronzemedaille, die sie sich bei der Weltmeisterschaft hart erkämpft hat.