Banknachbar

"Ich versuche, neutral zu bleiben"


Verena, 18 Jahre, aus Ascha im Landkreis Straubing-Bogen. (Foto: Voltz)

Verena, 18 Jahre, aus Ascha im Landkreis Straubing-Bogen. (Foto: Voltz)

Freundschaft, Sport oder Liebe - in unserer Banknachbar-Box befinden sich viele Themen. Auch im Mai waren wir unterwegs und haben einen Jugendlichen gesucht, der einen Zettel aus unserer Schachtel zieht. Dieses Mal spricht Freistunde mit Verena Bachl aus Ascha über Vorurteile.

Verena, wann hast du selbst Vorurteile gegenüber anderen?

Man sollte eigentlich keine haben, aber wenn ich jemanden zum ersten Mal treffe und noch nicht wirklich kenne, dann habe ich schon öfter Vorurteile. Und das, obwohl ich eigentlich nichts von dem Schubladen- Denken halte. Meistens ist es aber wirklich nur der erste Eindruck und wenn ich jemanden dann genauer kennenlerne, stellt sich heraus, dass die ersten Gedanken falsch waren.

Erinnerst du dich noch daran, als du eine Person falsch eingeschätzt hast?

Ja. Das war, als ich neu in meiner aktuellen Schulklasse war. Eine Mitschülerin schminkt sich sehr stark und als ich sie kennengelernt habe, dachte ich, dass sie nur an sich denkt und sehr auf sich selbst bezogen ist. Aber das war dann falsch und ich bin jetzt mit ihr befreundet. Sie ist eigentlich sehr sensibel, immer hilfsbereit und vor allem auch sehr höflich.

Welche Vorurteile könnten andere gegenüber dir haben?

Wenn ich neue Leute treffe, bin ich anfangs oft sehr still und schüchtern. Viele denken sich dann bestimmt, dass ich sowieso nie was sage. Aber ich brauche einfach Zeit, um mit anderen warm zu werden. Erst wenn ich einer Person richtig vertraue, legt sich das.

Welche Vorurteile gehen dir auf die Nerven?

Viele denken, dass sich Menschen, die aus anderen Ländern kommen und bei uns in Deutschland sind, nicht integrieren wollen, nur weil sie sich untereinander in ihrer Landessprache unterhalten. Genau solche Vorurteile braucht es einfach nicht.

Wie verhältst du dich, wenn du auf Vorurteile stößt?

Ich versuche, andere und auch mich selbst vom Gegenteil zu überzeugen. Außerdem bleibe ich - so gut es geht - neutral und lasse mich nicht beeinflussen. Erst wenn ich einen Menschen wirklich kenne, kann ich mir auch ein Urteil über ihn bilden.