Gaming-Tipp

Fantasyhelden gesucht in „Blue Protocol“

Anime-Fans dürfen gespannt sein: Auch, wenn das Online-Rollenspiel „Blue Protocol“ hierzulande erst 2024 startet, dürften sie sich damit sehr wohl fühlen.


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Das Kampfsystem ist auf Action und Zusammenarbeit ausgelegt. Doch es soll kein Problem sein, das Online-Rollenspiel auch allein zu spielen.

Amazon macht eigentlich alles. Neben dem größten Onlineversand der Welt produziert die Firma eigene Filme und Serien, hat einen Streamingdienst und über Audible auch einen großen Fuß im Markt für Podcasts und Audiobücher. Daneben gehören das Streamingportal Twitch und Amazon Games zum Konzern. Damit wollte man den Spielemarkt aufmischen. Der Erfolg von letzterem Projekt ist allerdings durchwachsen.

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Das Online-Rollenspiel „New World“ hatte enorme Startschwierigkeiten und auch der Titel „Lost Ark“ hat zwar viele loyale Spieler, der Megahit ist er aber auch nicht geworden. Jetzt soll eine Kooperation mit Bandai Namco dafür sorgen, dass die Erfolgsmeldungen bei Amazon Games eine Regelmäßigkeit werden. „Blue Protocol“ wendet sich dabei vor allem an Anime-Fans und soll dafür sorgen, dass die sich wie in ihrer Lieblingsserie fühlen. In Europa erscheint das Spiel erst 2024, die Freistunde durfte aber bei einem Event von Amazon Games schon einmal einen Blick darauf werfen.

Packende Grafik, toller Soundtrack

Der erste Eindruck ist auf jeden Fall vielversprechend. Grafik, Soundtrack und Charakterstimmen entführen den Spieler in eine archetypische Anime-Fantasywelt, in der er fiese Monster bekämpfen und epische Aufträge lösen darf. Dabei macht das Spiel keinen Hehl daraus, dass es sich vornehmlich an Fans der japanischen Animationskunst richtet. Helden und Abenteuer entsprechen den üblichen Anime-Klischees, schnell kommt eine Stimmung auf, wie man sie auch von Serien wie „Sword Art Online“ kennt.

Das beginnt auch schon bei der Story, die laut dem Entwicklerstudio zwar linear, aber vielschichtig sein soll. Damit will sich das Spiel auch von anderen Online-Rollenspielen unterscheiden, die zwar auch epische Storys enthalten, aber vor allem zum Ende hin auf die Suche nach immer besserer Ausrüstung und den Kampf gegen andere Spieler setzen. So einen PVP-Modus (Spieler gegen Spieler) soll „Blue Protocol“ gar nicht enthalten. Dafür können bis zu sechs Spieler die Story im Coop-Modus erleben, die auch regelmäßig erweitert und ergänzt werden soll. Eine weitere Herausforderung sollen Dungeons sein, von denen Spielergruppen einige auch gegeneinander spielen können.

Im Kampf ist Action angesagt

Vom Spiel her erinnert „Blue Protocol“ am ehesten an den MMO-Klassiker „Guild Wars 2“ und „Genshin Impact“. Das heißt, dass ein Kampf mit viel Action abläuft und jede Charakterklasse mehrere Fähigkeiten hat, die auch spektakulär aussehen. Gleichzeitig ist die Einstiegshürde sehr niedrig. Wer nur die Welt erleben möchte, muss sich gar nicht mit den komplexeren Fähigkeiten und Systemen auseinandersetzen. Investiert man aber die Zeit, wird man mit vielen Optionen belohnt, den Charakter nach eigenen Vorstellungen zu entwickeln. Das war auch im Sinne der Entwickler, die „Blue Protocol“ gerne als „Mainstream-Spiel“ bezeichnen.

Wie bei den meisten Onlinespielen soll „Blue Protocol“ selbst kostenlos sein, es wird aber einen Ingame-Shop und einen Battle-Pass wie bei „Fortnite“ geben. Wie die genau aussehen, ist aber aktuell noch nicht bekannt, vor allem, weil es zwischen der japanischen Version des Spiels, die seit Juni auf dem Markt ist und der europäischen einige Unterschiede geben soll.

Dem ersten Eindruck nach, macht „Blue Protocol“ auf jeden Fall Spaß, besonders, wenn man Anime mag und ein paar Freunde hat, die mit auf Monsterhatz gehen wollen. Von der Story gab es bei dem knapp zweistündigen Event noch nicht viel zu sehen. Spannend wird vor allem sein, wie teuer der Ingame-Shop wird und was sich die Spieler dort letzten Endes kaufen können. Neue Storyinhalte und weitere Charakterklassen sollen auf jeden Fall gratis sein.