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Ein Stück Heimat in Berlin


David mit Oliver Kahn in Madame Tussauds Wachsfigurenkabinett.

David mit Oliver Kahn in Madame Tussauds Wachsfigurenkabinett.

Von Redaktion idowa

Die Abendsonne schien uns ins Gesicht, die Kugel des Fernsehturms schimmerte und im Hintergrund ging die Sonne unter. Ein unbeschreiblicher Ausblick über die Stadt Berlin. Fünf ereignisreiche Tage unserer Abschlussfahrt lagen hinter uns. Der sechste neigte sich gerade mit dem Sonnenuntergang vor unseren Augen dem Ende zu und am nächsten Morgen würden wir wieder im Bus zurück nach Bogen sitzen.

Die Abschlussfahrt der Q11 des Veit-Höser-Gymnasiums nach Berlin war unvergesslich. Auf dem Weg nach Berlin machten wir Halt in Mödlareuth, einen Ort, der bis 1990 durch die Zonengrenze zweigeteilt war. Mödlareuth hat nur etwa 50 Einwohner. Trotzdem wurde er wie auch Berlin zu einem Symbol der deutschen Teilung, so dass er von den Amerikanern liebevoll "Little Berlin" genannt wurde. Eine Führung auf der auf einem Freigelände nachgestellten Grenzzone sollte uns zeigen, wie sehr man damals verhindern wollte, dass Menschen vom Osten in den Westen gelangen konnten. Selbst grüßen und winken war über die Mauer hinweg verboten. Stahlseile lösten bei Berührung einen Alarm aus, so dass Grenzsoldaten eine versuchte Flucht sofort verhindern konnten. Hunde ließ man längere Zeit hungern, um sie aggressiv zu machen. Die grausamste Methode, um die Mauer vor einer Flucht zu sichern, waren die Splitter-Minen. Sie schossen im Falle einer Flucht mehrere kantige Splitter um sich.


Die "fette Henne" und ein Stückchen Heimat
In Berlin angekommen hatten wir täglich einen strammen Plan. So besuchten wir neben dem Mauermuseum Checkpoint Charly und den Fernsehturm am Alexanderplatz auch das Schloss Sansouci in Potsdam. Besonders beeindruckt hat uns die Führung durch den Bundestag. Ein Mitarbeiter des Reichtagsgebäudes erzählte uns im Plenarsaal mehr über die Geschichte des Gebäudes, so auch über den Bundesadler, die "fette Henne", wie er ironisch von den Bundestagsabgeordneten genannt wird und der den Plenarsaal ziert. Ein Gebilde aus Spiegeln im Inneren der Kuppel des Reichtagsgebäudes dient einem dort integrierten Energiekonzept. Am Ende der Reichtagsbesichtigung gönnten wir uns vor dem Brandenburger Tor eine Breze, die fast so groß war wie unsere Volksfestbrezen - ein Stück Heimat in Berlin.

Nach diesem Schlemmerausflug fuhren wir zur Gedenkstätte in Hohenschönhausen, einem ehemaligen Stasi-Gefängnis. Hier wurden wir aufs Neue mit der schlimmen Geschichte Deutschlands konfrontiert. Wir sahen Foltermethoden und auch die Zellen, in denen viele Menschen ihr Leben verloren. In so genannten U-Boot-Zellen ohne Licht oder in Freiluftgefängnissen wurden damals Menschen festgehalten und in den Wahnsinn getrieben.

An unserem letzten Tag in Berlin war ich mit ein paar Freunden bei Madame Tussauds. Wir trafen auf David Garrett, Oliver Kahn und Heidi Klum. Die Figuren wirkten richtig echt und sie sind Meister im Stillsitzen. Nach diesem Ausflug in die Welt der Reichen und Bekannten versammelte sich unsere gesamte Jahrgangsstufe im Theater des Westens zum Besuch des Musicals "We will rock you".

Die Bühne bebte und das Theater wurde gerockt. Mit neuer Partylaune und schönen Erinnerungen machten wir uns am Abend selbst auf den Weg, um Berlin ein letztes Mal zu rocken.

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Der Berliner Fernsehturm bei Sonnenuntergang.

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Der Berliner Fernsehturm bei Sonnenuntergang.

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Die Q11 des Veit-Höser-Gymnasiums in Bogen vor dem Palast Sansouci in Potsdam.

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David mit Oliver Kahn in Madame Tussauds Wachsfigurenkabinett.

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DIe Kuppel des Reichtagsgebäudes.

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Ein Kiosk in der Nähe des Reichtagsgebäudes.

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Einige von Davids Klasse (auch David selbst, Mitte) besuchten den Bundestag in Tracht.