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Auch Fische schlafen nachts


Lena in ihrem Tauchanzug und mit ihrer Ausrüstung.

Lena in ihrem Tauchanzug und mit ihrer Ausrüstung.

Von Lena Voggenberger

Seit ich zwölf bin hat mich das Fieber gepackt, so wie viele andere auch. Die Schwerelosigkeit, die Fische, eine völlig andere Welt - all das sind Gründe für mein größtes Hobby: das Tauchen. Jeder Tauchgang ist etwas ganz besonderes, ein kleines, manchmal auch ein größeres Abenteuer. Jedes zweite Jahr fliege ich mit meiner Familie ans andere Ende der Welt, nach Asien, beispielsweise nach Thailand, Indonesien oder Malaysia. Neben der wahnsinnig faszinierenden Kultur, dem super Essen und der schönen Landschaft, den Stränden und dem türkisblauen Meer, freue ich mich jedes Mal wieder darauf, endlich wieder zu tauchen. Im Pazifik ist das besonders schön. Das Wasser ist schön warm und die Fische sind viel vielfältiger und prächtiger als im Mittelmeer.


Zu meinem zwölften Geburtstag habe ich einen Gutschein für einen Tauchkurs bekommen. Damals waren wir in Indonesien. Ich musste viel lernen, sowohl praktisch als auch theoretisch. Ich kann mich noch genau an jeden meiner Tauchgänge erinnern. Was sich unter Wasser abspielt, ist kaum zu beschreiben.

Wenn ich vor einem Tauchgang alles vorbereite, in meinen Tauchanzug schlüpfe, den Druck der Flasche prüfe, ist da immer ein wenig Aufregung. Man hat ein ganz kleines, angenehmes Kribbeln im Bauch. Dann auf dem Tauchboot, wenn einem der Wind durch die Haare weht und die Sonne auf einen scheint, fühlt man sich einfach frei. Die Vorfreude macht einen etwas hibbelig; trotzdem ist man konzentriert. Schließlich birgt das Tauchen auch Risiken. Auch ich war schon in abenteuerlichen Situationen. Dann, wenn das Boot direkt über dem Tauchplatz hält, lässt sich jeder rückwärts vom Bootsrand ins Wasser fallen. Während man draußen noch von Geräuschen, wie dem lauten Motor des Bootes und dem Stimmengewirr der anderen umgeben ist, umhüllt einen ab dem Zeitpunkt des Abtauchens völlige Stille. Eine schöne Stille. An einem Seil entlang taucht man ab, hinunter zum Tauchplatz, immer tiefer in eine andere Welt. Fische schwimmen teils neugierig, teils vorsichtig an einem vorbei. Völlig schwerelos und unbeschwert kann man neben ihnen schwimmen. Jeder Tauchgang ist ein unglaubliches Erlebnis.

Erst letztes Jahr habe ich meinen zweiten Tauchschein gemacht - jetzt darf ich 30 Meter in die Tiefe. Dort, wo ich ihn gemacht habe, in Malaysia, war ich in einem Wrack, 100 Meter lang, mit riesigen Barrakudas, Haien und Fischschwärmen. Im Inneren des Schiffs ist es dunkel, an den Wänden wachsen Korallen und aus den Spalten und Ecken schauen dir die Fische entgegen. Man kann sich immer noch vorstellen, wie das Schiff einst das Meer befahren hat.Auch Nnachts war ich schon unter Wasser. Um mich herum schliefen viele kleine Fische. Mit Taschenlampen schwammen wir herum, immer bedacht darauf, keine Fische direkt anzuleuchten. Ich hätte nie gedacht, dass Fische wirklich schlafen.Natürlich kann man nicht nur im Pazifik tauchen, sondern in fast allen Gewässern auf der Welt. Sogar in Deutschland ist dies möglich, nämlich in den Seen. Zu empfehlen ist es aber nicht. Das Wasser ist meist eiskalt, die Sicht ist wegen des etwas trüben Wassers beschränkt und auch die Fische sind weniger besonders.

Wer aber einmal die Möglichkeit hat, im Pazifik zu tauchen, sollte dies UNBEDINGT tun. Schließlich gibt auch Schnuppertauchgänge, für die man nicht einmal einen Tauchschein haben muss.

Jedes zweite Jahr fährt Lena mit ihrer Familie zum Tauchen - nach Asien, Thailand, Indonesien oder Malaysia.

Jedes zweite Jahr fährt Lena mit ihrer Familie zum Tauchen - nach Asien, Thailand, Indonesien oder Malaysia.