Blaulicht

Kinder legten vermutlich Betonplatten auf Bahngleise


Unbekannte hatten bei Unterschleißheim eine Betonplatte auf die Zuggleise gelegt.

Unbekannte hatten bei Unterschleißheim eine Betonplatte auf die Zuggleise gelegt.

Von Redaktion idowa

Nachdem am 8. und 9. März zwischen Unter- und Oberschleißheim ein Regionalexpress ins Gleis gelegte Betonplatten überfahren hatte, konnte die Bundespolizei nach umfangreichen Überwachungsmaßnahmen drei Tatverdächtige ermitteln. Es handelt sich um drei Kinder im Alter von zehn bis zwölf Jahren.

Nachdem am 8. März ein Zug gegen 15 Uhr auf der Strecke München - Regensburg eine Betonplatte überfahren hatte, jedoch unbeschädigt blieb, wurden nur einen Tag später gegen 16.15 Uhr auch einem Regionalexpress die am Bahngleis abgelegten Betonplatten zum Verhängnis. Der Triebfahrzeugführer versuchte noch, den Zug zu bremsen, kam aber erst rund 400 Meter hinter dem Ereignisort zum Stehen. Insassen wurden nicht verletzt. Wie hoch der Schaden an dem Zug ist, ist derzeit noch nicht bekannt. Die Bahnstrecke war nach dem Unfall mehr als eine Stunde gesperrt. Es kam zu zahlreichen Behinderungen, auch im Betrieb der S1 vom und zum Flughafen.

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Unbekannte hatten bei Unterschleißheim eine Betonplatte auf die Zuggleise gelegt.

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Unbekannte hatten bei Unterschleißheim eine Betonplatte auf die Zuggleise gelegt.

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Unbekannte hatten bei Unterschleißheim eine Betonplatte auf die Zuggleise gelegt.

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Unbekannte hatten bei Unterschleißheim eine Betonplatte auf die Zuggleise gelegt.

Schon kurz nach den Ereignissen lag laut Polizei nahe, dass ein oder mehrere Unbekannte Abdeckplatten eines Kabelschachtes auf das Gleis gelegt hatten. Durch Überwachungsmaßnahmen und den Einsatz besonderer technischer Hilfsmittel am Tatort entdeckten die Ermittler am 19. März drei Kinder, die Steine auf die Schienen legten. Bei den weiteren Ermittlungen gelang es, die drei, die in der Nähe wohnen, zu identifizieren.

Tatverdächtige nicht strafmündig

Die Polizei lud die drei Kinder zusammen mit ihren Eltern zu einem Gespräch über die Gefahren im Bahnbetrieb. Es stellte sich heraus, dass der zehnjährige und die beiden zwölfjährigen Schüler nicht wussten, wie gefährlich ihre "Spielereien" am Bahngleis waren.

Mittlerweile gab es mit den zehn und zwölf Jahre alten Schülern im Beisein ihrer Erziehungsberechtigten Präventionsgespräche zu den Gefahren im Bahnbetrieb. Es stellte sich heraus, dass sich die drei nicht bewusst waren, in welche konkrete Gefahr sie sich begeben hatten. Alle drei zeigten sich einsichtig und versprachen, sich künftig von den Gleisen fernzuhalten.

Zwei der drei "Tatverdächtigen" räumten bei dem Gespräch auch ein, für die Vorfälle am 8. und 9. März verantwortlich gewesen zu sein. Die drei Kinder sind noch strafunmündig und können daher nicht für ihr Verhalten bestraft werden. Trotzdem kann die Deutsche Bahn von den Erziehungsberechtigten ihr entstandene Kosten auf zivilrechtlichem Wege einfordern.

Überrascht waren auch die ermittelnden Bundespolizisten bei der Auswertung der Überwachungsbilder: "Unfassbar, teilweise ging es an dem wilden Bahnübergang zu wie auf einem Highway" lauteten ihre Erkenntnisse. Die Deutsche Bahn hat in Gesprächen mit der Bundespolizei in Aussicht gestellt, die Stelle mit Grünzeug zu "verbauen" um diesen Trampelpfad zu entschärfen.