Busunglück in Schladming

Bus aus Rottal-Inn: Fahrer stirbt drei Tage nach Unfall


Rettungskräfte der Feuerwehr sind am Unglücksort im Einsatz. Ein deutscher Reisebus ist auf der Rohrmooser Landstraße L722 in Richtung Schladming in der sog. "Schlösselkehre" über eine Böschung gestürzt.

Rettungskräfte der Feuerwehr sind am Unglücksort im Einsatz. Ein deutscher Reisebus ist auf der Rohrmooser Landstraße L722 in Richtung Schladming in der sog. "Schlösselkehre" über eine Böschung gestürzt.

Von dpa

Eine Reisegruppe aus Niederbayern ist nach einem Rodelausflug bei Schladming in Österreich mit ihrem Bus schwer verunglückt. Ein 31-Jähriger kam ums Leben, als der Bus von der Fahrbahn abkam und mehrere Meter eine Böschung hinunterstürzte, wie die Feuerwehr bei Schladming in der Steiermark am Sonntag berichtete. Am Dienstag erlag auch der 51-jährige Busfahrer seiner schweren Verletzungen.

Nach Angaben des Roten Kreuzes wurde der 51 Jahre alte Fahrer besonders schwer, vier weitere Insassen schwer und 26 leicht verletzt. An Bord waren insgesamt 32 Männer. Der Bus war im Landkreis Rottal-Inn registriert. "Dieses tragische Unglück macht uns sehr betroffen und unsere Gedanken sind vor allem bei der Familie des Opfers und bei allen Verletzten", sagte der Landrat des Landkreises Rottal-Inn, Michael Fahmüller (CSU) auf Anfrage.

Bei dem Toten handelt es sich übereinstimmenden Medienberichten zufolge um einen 31-Jährigen aus dem bayerischen Landkreis Rottal-Inn. Er hatte mit Freunden einen Rodelausflug anlässlich seines Junggesellenabschieds nach Schladming in Österreich unternommen.

Am Dienstag in den Morgenstunden erlag auch der 51-jährige Busfahrer im Krankenhaus in Österreich seiner schweren Verletzungen. Er war nach dem Unfall am späten Samstagabend in kritischem Zustand in einen künstlichen Tiefschlaf versetzt worden.

"Der Bus war bei der letzten Kurve Richtung Schladming von der Fahrbahn abgekommen, hat sich mehrfach überschlagen und ist dann auf einem Werkstattgebäude zum Liegen gekommen", sagte der Einsatzleiter der Feuerwehr, Gerald Petter. Der Bus lag auf der linken Seite, teils auf einem Lastwagen-Oldtimer, den der Werkstattbesitzer auf das Dach drapiert hatte.

Die Passagierkabine war eingedrückt, die Scheiben größtenteils zerborsten und die beigen Vorhänge hingen teils zerfetzt heraus. Auf einem Feuerwehrvideo waren in der Passagierkabine zerbeulte Sitze zu sehen. Auf dem Boden lag ein Schutzhelm, den einer der Männer womöglich beim Rodeln aufgehabt hatte. "Der Reisebus wurde über Weisung der Staatsanwaltschaft Leoben sichergestellt und wird von Sachverständigen begutachtet werden", teilte die Polizei mit. Die Unfallursache steht auch am Dienstag noch nicht fest. Das Wrack des Busses müsse erst noch untersucht werden, hieß es von der Polizei.

Helfer waren schnell vor Ort

Die Überlebenden hatten Glück im Unglück: Direkt hinter ihnen war ein Bus mit Feuerwehrleuten unterwegs, die als Ersthelfer sofort einsprangen. Zudem waren die Stützpunkte von Rotem Kreuz und Feuerwehr nicht weit entfernt, so dass innerhalb von zehn Minuten ein Großaufgebot mit mehr als 160 Rettungskräften im Einsatz war. Die 25 Sanitäterinnen und -sanitäter wurden von einem Notarzt und acht praktischen Ärzten unterstützt.

Zudem hatte die Feuerwehr zusammen mit dem Roten Kreuz erst im vergangenen Jahr ganz in der Nähe einen Großeinsatz geübt, der von einer ähnlichen Lage ausging, wie sie jetzt bei dem Unfall Realität wurde, wie der Feuerwehrsprecher sagte. Zudem sei der Werkstattbesitzer schnell vor Ort gewesen. Er habe das Gebäude geöffnet und die Leichtverletzten dort mit heißen Getränken versorgt.

Einige Passagiere sowie der Fahrer waren in dem verunglückten Bus eingeklemmt und mussten mit hydraulischem Rettungsgerät befreit werden, berichtete die Feuerwehr. Die Verletzten wurden in die Krankenhäuser Schladming, Schwarzach und Salzburg gebracht. Auch die Bergung des Wracks war schwierig, weil es in prekärer Lage war und zu stürzen drohte, so die Feuerwehr. Es musste zunächst abgestützt werden, ehe es mit einem Autokran geborgen werden konnte.

Kein Einzelfall

In der Region gab es am Wochenende weitere schwere Unfälle: So stürzte in Niederösterreich am Samstagabend ein Kleinbus nach einer Kollision mit einem Auto in einen Graben. Dabei wurden sechs Kinder und fünf Erwachsene verletzt. Der Autofahrer sei nach einem Kreisverkehr ins Schleudern geraten und in den entgegenkommenden voll besetzten Kleinbus gefahren. Er selbst sowie sein 14-jähriger Sohn auf dem Beifahrersitz sowie die 41, 38, 22 und 19 Jahre alten Insassen des Kleinbusses und fünf Kinder zwischen sieben und zwölf Jahren wurden verletzt.

Am Samstagmorgen kamen am Griessenpass südlich von Salzburg zwei Frauen und ein Mann aus Ungarn ums Leben, als sie mit ihrem Auto in einen leeren Bus krachten.

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Ein deutscher Reisebus mit 32 Passagieren ist am späten Samstagabend in Österreich verunglückt.

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Ein deutscher Reisebus mit 32 Passagieren ist am späten Samstagabend in Österreich verunglückt.

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Rettungskräfte der Feuerwehr sind am Unglücksort im Einsatz. Ein deutscher Reisebus ist bei Schladming über eine Böschung gestürzt.