Unfälle

Bayer stirbt während Junggesellenabschied bei Busunglück

Eine Reisegruppe aus Niederbayern fährt zum Rodeln nach Österreich. Der Anlass: ein Junggesellenabschied. Doch dann verunglückt der Bus schwer - und der junge Mann stirbt vor seiner Hochzeit.


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Ein deutscher Reisebus ist auf der Rohrmooser Landstraße L722 in Richtung Schladming in der sog. «Schlösselkehre» über eine Böschung gestürzt.

Junggesellenabschied mit tödlichem Ausgang: Ein junger Mann aus Niederbayern ist bei einem schweren Busunglück bei Schladming in Österreich ums Leben gekommen - er war mit Freunden anlässlich seines Junggesellenabschieds zum Rodeln gefahren. Das berichten die Mediengruppe Bayern und andere Medien am Sonntag. Mehrere Männer wurden außerdem schwer verletzt, als der Bus nach Angaben der Feuerwehr von der Fahrbahn abkam und eine Böschung hinunterstürzte.

In dem Bus waren insgesamt 32 Männer. Der Tote und einige andere Männer stammten aus dem kleinen Ort Triftern, wie dessen Bürgermeisterin Edith Lirsch am Sonntag sagte. "Es ist ein tragischer Vorfall." In dem kleinen Ort kenne man sich. Viele der jungen Leute seien in Vereinen aktiv. "Man nimmt deshalb großen Anteil."

Nach Angaben des Roten Kreuzes wurden bei dem Unfall am späten Samstagabend der 51 Jahre alte Fahrer besonders schwer, vier weitere Insassen schwer und 26 leicht verletzt. Der Bus war im Landkreis Rottal-Inn registriert, an Bord waren aber auch Fahrgäste aus dem angrenzenden Landkreis Passau. "Dieses tragische Unglück macht uns sehr betroffen und unsere Gedanken sind vor allem bei der Familie des Opfers und bei allen Verletzten", sagte der Landrat des Landkreises Rottal-Inn, Michael Fahmüller (CSU).

Die Unfallursache war am Sonntag zunächst unklar. "Der Bus war bei der letzten Kurve Richtung Schladming von der Fahrbahn abgekommen, hat sich mehrfach überschlagen und ist dann auf einem Werkstattgebäude zum Liegen gekommen", sagte der Einsatzleiter der Feuerwehr, Gerald Petter. Der Bus lag auf der linken Seite, teils auf einem Lastwagen-Oldtimer, den der Werkstattbesitzer auf das Dach drapiert hatte.

Die Passagierkabine war eingedrückt, die Scheiben größtenteils zerborsten und die beigen Vorhänge hingen teils zerfetzt heraus. Auf einem Feuerwehrvideo waren in der Passagierkabine zerbeulte Sitze zu sehen. Auf dem Boden lag ein Schutzhelm, den einer der Männer womöglich beim Rodeln aufgehabt hatte. "Der Reisebus wurde über Weisung der Staatsanwaltschaft Leoben sichergestellt und wird von Sachverständigen begutachtet werden", teilte die Polizei mit.

Die Überlebenden hatten Glück im Unglück: Direkt hinter ihnen war ein Bus mit Feuerwehrleuten unterwegs, die als Ersthelfer sofort einsprangen. Zudem waren die Stützpunkte von Rotem Kreuz und Feuerwehr nicht weit entfernt, so dass innerhalb von zehn Minuten ein Großaufgebot mit mehr als 160 Rettungskräften im Einsatz war. Die 25 Sanitäterinnen und -sanitäter wurden von einem Notarzt und acht praktischen Ärzten unterstützt.

Zudem hatte die Feuerwehr zusammen mit dem Roten Kreuz erst im vergangenen Jahr ganz in der Nähe einen Großeinsatz geübt, der von einer ähnlichen Lage ausging, wie sie jetzt bei dem Unfall Realität wurde, wie der Feuerwehrsprecher sagte. Zudem sei der Werkstattbesitzer schnell vor Ort gewesen. Er habe das Gebäude geöffnet und die Leichtverletzten dort mit heißen Getränken versorgt.

Einige Passagiere sowie der Fahrer waren in dem Bus eingeklemmt und mussten mit hydraulischem Rettungsgerät befreit werden, berichtete die Feuerwehr. Die Verletzten wurden in die Krankenhäuser Schladming, Schwarzach und Salzburg gebracht. Auch die Bergung des Wracks war schwierig, so die Feuerwehr. Es musste zunächst abgestützt werden, ehe es mit einem Autokran geborgen werden konnte.

In der Region gab es am Wochenende weitere schwere Unfälle: So stürzte in Niederösterreich am Samstagabend ein Kleinbus nach einer Kollision mit einem Auto in einen Graben. Dabei wurden sechs Kinder und fünf Erwachsene verletzt. Der Autofahrer sei nach einem Kreisverkehr ins Schleudern geraten und in den entgegenkommenden voll besetzten Kleinbus gefahren, hieß es. Am Samstagmorgen kamen am Griessenpass südlich von Salzburg zwei Frauen und ein Mann aus Ungarn ums Leben, als sie mit ihrem Auto in einen leeren Bus krachten.