Flughafen München

Bundespolizei nimmt gesuchten Afrikaner fest


Immer wieder verfangen sich flüchtige Straftäter im Fahndungsnetz der Bundespolizei am Flughafen München. An der Grenzkontrolle endet für sie die Reise dann erst einmal. (Symbolbild)

Immer wieder verfangen sich flüchtige Straftäter im Fahndungsnetz der Bundespolizei am Flughafen München. An der Grenzkontrolle endet für sie die Reise dann erst einmal. (Symbolbild)

Von Regine Hölzel

Am Freitag haben Bundespolizisten einen mit Haftbefehl gesuchten eritreischen Staatsangehörigen festgenommen und ins Münchner Gefängnis gebracht. Der 19-Jährige ist im Rahmen asylrechtlicher Vorschriften von den britischen Behörden nach Deutschland überstellt worden.

Bei seiner Ankunft am Münchner Airport klickten die Handschellen. Der Eritreer war Ende letzten Jahres als Asylbewerber nach Deutschland gekommen. Hier hatte er dann in einer Gemeinschaftsunterkunft im Allgäu gelebt. Dort habe es irgendwann Streit um ein Mädchen gegeben, erzählte der 19-Jährige den Bundesbeamten. In dessen Verlauf habe er seinem Nebenbuhler einen Schlag ins Gesicht verpasst.

Dies hatte ihm ein Amtsrichter im Juni dieses Jahres mit 900 Euro Geldstrafe oder ersatzweise 90 Tagen Haft wegen vorsätzlicher Körperverletzung quittiert. Da der junge Mann nicht mehr auffindbar war, hatte die Staatsanwaltschaft in Kempten gleich mit Vollstreckungshaftbefehl nach dem Untergetauchten suchen lassen. Der Gesuchte hatte sich tatsächlich noch vor dem Urteil nach Großbritannien abgesetzt und dort erneut Asyl beantragt. Ja, er sei weitergezogen. Aber nicht, weil er sich der Strafverfolgung entziehen wollen habe, sondern vielmehr aus Angst vor der Rache seines Kontrahenten, rechtfertigte der Afrikaner sein Verschwinden.

Die britischen Behörden haben ihn dann gestern nach den Regeln des Dubliner Übereinkommens wieder nach Deutschland geschickt. Als die Bundespolizisten am Moos-Airport den Eritreer bei seiner Ankunft aus London in Empfang nahmen, fiel ihnen die Fahndungsnotiz ins Auge und sie nahmen den Mann fest. Weil er den geforderten Geldbetrag nicht aufbringen konnte, lieferten die Beamten den Festgenommen in die Justizvollzugsanstalt München-Stadelheim ein.