Flughafen München

Aus dem Flugzeug in den Knast: Nicht einmal der Bruder konnte helfen


Beinahe täglich nehmen Bundespolizisten am Münchner Flughafen mit Haftbefehl gesuchte Personen fest und führen sie der Strafverfolgung zu.

Beinahe täglich nehmen Bundespolizisten am Münchner Flughafen mit Haftbefehl gesuchte Personen fest und führen sie der Strafverfolgung zu.

Von Katharina Binder

Er konnte seine Strafe nicht bezahlen und bat seinen Bruder um Hilfe, aber der konnte ihm auf die Schnelle nicht helfen. Bundespolizisten haben am Samstag (26. September) einen wegen Betrugs mit Haftbefehl gesuchten 36-Jährigen bei seiner Einreise aus Tunesien festgenommen und ins Münchner Gefängnis gebracht, wo er nun 90 Tage Haft absitzen muss.

Ein Richter am Amtsgericht Meppen hatte den Deutsch-Tunesier im Dezember 2014 wegen Betrugs zu 3.600 Euro Geldstrafe oder 90 Tagen Ersatzhaft verurteilt. Nachdem der Verurteilte vom Richterspruch scheinbar wenig beeindruckt war und sich ein paar Wochen nach der Verurteilung sogar nach Tunesien abgesetzt hatte, schrieb ihn die Staatsanwaltschaft Osnabrück im Mai 2015 mit Vollstreckungshaftbefehl zur Fahndung aus.

Diesen Haftbefehl vollstreckten Bundespolizisten am Münchner Airport jetzt, als der Gesuchte mit dem Flug aus Enfidha wieder nach Deutschland zurückkam. Da er selbst den geforderten Geldbetrag nicht bezahlen konnte, bat er seinen Bruder um Hilfe. Doch auch dieser konnte den Betrag nicht aufbringen. Also lieferten die Beamten den 36-Jährigen in die Justizvollzugsanstalt der bayerischen Landeshauptstadt ein.