Dirigent ausgeladen

Zentralrat sieht in Absage an Shani „fatales Signal“

Zentralratspräsident Josef Schuster ist entsetzt über die Absage an Lahav Shani aus Belgien. (Archivbild)

Zentralratspräsident Josef Schuster ist entsetzt über die Absage an Lahav Shani aus Belgien. (Archivbild)

Von dpa

Der Zentralrat der Juden sieht die Ausladung des israelischen Dirigenten Lahav Shani von einem belgischen Musikfestival als Attacke auf demokratische Grundwerte und kulturelle Vielfalt. „Wer einen Künstler aufgrund seiner Staatsangehörigkeit oder seiner jüdischen Religion ausgrenzt und diskreditiert, tritt die Werte unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung mit Füßen“, sagte Zentralratspräsident Josef Schuster der Deutschen Presse-Agentur.

Schuster kritisierte, dass sich die Kulturpolitik im belgischen Gent ausdrücklich hinter die Entscheidung des Festivals gestellt habe. „Die Begründung, man wolle die ‚Serenität‘ des Festivals wahren, stellt ein fatales Signal dar: Jüdische oder israelische Künstler müssen sich offenbar erst politisch rechtfertigen, um am kulturellen Leben teilhaben zu dürfen.“ Doch dürfe künstlerische Freiheit nicht selektiv gewährt werden - „und schon gar nicht auf Grundlage von Herkunft oder Religion“.

Das Flanders Festival Ghent hatte die Münchner Philharmoniker mit ihrem designierten Chefdirigenten kurz vor dem für den 18. September geplanten Konzert ausgeladen. Begründet wurde dies damit, dass der in Tel Aviv geborene Shani auch Musikdirektor des Israel Philharmonic Orchestra ist. Er habe sich nicht ausreichend von dem „genozidalen Regime in Tel Aviv“ distanziert.

Dieser Artikel ist Teil eines automatisierten Angebots der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er wird von der idowa-Redaktion nicht bearbeitet oder geprüft.

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