ÖPNV

Warnstreiks legen Busse, Trams und U-Bahnen lahm

Mit Warnstreiks in den großen bayerischen Städten legt die Gewerkschaft Verdi den öffentlichen Nahverkehr lahm und macht Druck auf Arbeitgeber und Politik. In München fiel am Morgen zudem noch eine wichtige Alternative weg.


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Eine Frau wartet an einer U-Bahn-Haltestelle.

Die Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr haben am Freitag in mehreren bayerischen Städten Busse sowie - wo vorhanden - Straßen- und U-Bahnen lahmgelegt. Die Gewerkschaft Verdi kämpft mit der Aktion für deutlich höhere Löhne, aber auch eine bessere Finanzierung des ÖPNV. Teilweise wollen sich Streikende an den ebenfalls für Freitag angekündigten Klimaschutzdemonstrationen von Fridays for Future beteiligen.

Die Münchner Verkehrsbetriebe meldeten schon den zweiten Tag in Folge massive Einschränkungen bei Bussen. U-Bahn und Tram waren außer Betrieb. Am Morgen verschärfte sich die Lage noch durch einen Notarzteinsatz auf der S-Bahn-Stammstrecke, die daraufhin ab etwa 7.30 Uhr - mitten im Berufsverkehr - vorübergehend gesperrt werden musste. Dadurch fielen auch die vom Streik nicht betroffenen S-Bahnen für den Weg in die Münchner Innenstadt vorübergehend weg. Sie wendeten vor der Stammstrecke oder umfuhren sie. Es kam zu Zugausfällen und Verspätungen. Bis zum Vormittag normalisierte sich die Lage bei der S-Bahn aber weitgehend.

Der Augsburger Verkehrs- und Tarifverbund meldete, der Nahverkehr in der Stadt sei fast vollständig zum Erliegen gekommen. Bis auf wenige Ausnahmen seien keine Straßenbahnen und Stadtbusse im Einsatz. Am frühen Morgen starteten demnach statt rund 140 nur sechs Busse der Stadtwerke Augsburg.

Der Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) ist gleich in mehreren Städten betroffen, nicht aber der Regionale Zugverkehr und die S-Bahnen. In Nürnberg und Bamberg bleiben der VGN zufolge alle Fahrzeuge im Depot. In Erlangen, Fürth und Bayreuth gab es eingeschränkte Streikfahrpläne.

In Regensburg entfallen am Freitag ganztägig alle von den Stadtwerken betriebenen innerstädtischen Buslinien. In Ingolstadt rechneten die INVG mit massiven Ausfällen.

Parallel zu den Warnstreiks im ÖPNV sind für Freitag - auch von Verdi, aber in einem anderen Tarifkonflikt - Warnstreiks im öffentlichen Dienst angekündigt. Unter anderem sind die Müllabfuhr in München und die Stadtwerke Regensburg betroffen. Dort bleiben unter anderem die Bäder geschlossen.

Ebenfalls am Freitag soll es in mehr als 30 bayerischen Städten Klimademonstrationen von Fridays for Future geben. In München erwartete die Organisation 4000 bis 8000 Teilnehmer.