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Von wegen einfach!

Der AZ-Lokalchef über den Start des Tickets in München


Modern und einfach soll es sein, versprach Verkehrsminister Volker Wissing. Der AZ-Lokalchef ist anderer Meinung.

Modern und einfach soll es sein, versprach Verkehrsminister Volker Wissing. Der AZ-Lokalchef ist anderer Meinung.

Von Felix Müller

München - Modern und einfach - das war das Versprechen von Verkehrsminister Volker Wissing für das Deutschlandticket. Nun ja. "Modern" mag es klingen, wenn man ein Ticket nur digital abonnieren kann.

Einfacher ist es nicht geworden. Im Gegenteil. Das 9-Euro-Ticket war im Sommer auch deshalb so beliebt, weil es wahrlich einfach wahr. Am Automaten gezogen, mit dem Kuli den Namen draufgeschrieben - schon konnte man durch Deutschland fahren.

Eine seltsame Strategie, nun zu Abo und Bankeinzug zu verpflichten und keinen Offline-Kauf mehr zu ermöglichen. So startet das Deutschlandticket mit frustrierenden Erlebnissen - bei all jenen, die auf Hilfe angewiesen sind, um es zu erwerben, bei Menschen ohne Smartphone, bei Tausenden Münchnern, die ewig anstehen, um sich helfen zu lassen.

Das Ticket für Mai ist bei der MVG ab sofort nicht mehr zu kaufen

Wie unnötig! In München setzt die MVG dem Ganzen die Krone auf, weil man den Verkauf fürs Mai-Ticket nun vor dem Mai eingestellt hat. Jetzt kaufen die Leute ihre Karte halt anderswo. Hoffentlich so viele wie möglich!

Denn für die Stadt steckt viel Potenzial in dem Konzept. Zum Beispiel, weil verkehrlich ihr Hauptproblem die Auto-Einpendler sind. Und sich insbesondere für viele von ihnen der Umstieg auf die Öffentlichen plötzlich richtig lohnt.

felix.mueller@abendzeitung.de