Gegner der Corona-Maßnahmen

"Spaziergänger" in Ostbayern unterwegs - ein Überblick


In Landshut kamen etwa 1.000 Gegner der Corona-Maßnahmen und des Impfens zusammen.

In Landshut kamen etwa 1.000 Gegner der Corona-Maßnahmen und des Impfens zusammen.

In vielen Städten Ostbayerns sind am Montagabend Gegner der Corona-Maßnahmen auf die Straßen gegangen. Vielfach führten dabei Laternen oder Grablichter mit. Die Versammlungen waren nicht angemeldet. Die Polizei schritt in einzelnen Fällen ein. Die meisten Menschen, jeweils etwa 1.000, protestierten in Regensburg und Landshut.

Immer mehr Menschen veranstalten gleichzeitig Gegendemonstrationen oder -aktionen. So hinterließ etwa ein Unbekannter den rund 250 "Spaziergängern" in Viechtach (Kreis Regen) eine Botschaft. Als sie vor dem Rathaus ihre Grabkerzen und Lichter abstellten, fanden sie dort ein Plakat mit dem Appell: "Bitten lassen Sie sich impfen. Solidarität geht anders. Zum Gedenken an die 218 Toten der Corona-Pandemie im Landkreis Regen."

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In Landshut und anderen Orten gab es aber auch Leute, die gegen die "Spaziergänger" demonstrierten und für Solidarität warben.

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In Straubing gingen etwa 600 Menschen auf die Straße.

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In Straubing gingen etwa 600 Menschen auf die Straße. Die Polizei untersagte ihnen, sich durch die ganze Stadt fortzubewegen und ließ sie am Stadtplatz auf und ab gehen.

In Regensburg versuchte eine Gruppe, den Weg der Demonstranten zu versperren. Es kam zu einer Rangelei zwischen Mitgliedern der beiden Gruppen, wie die Polizei am Dienstag mitteilte.

In Landshut sei der Polizei die Unterscheidung zwischen Passanten und den Maßnahmen-Gegnern schwergefallen, weil letztere keine Kundgebungszeichen mit sich führten. Dort kamen auch etwa 50 Menschen zu einer genehmigten Kundgebung unter dem Motto "Querdenken stoppen - Solidarisch durch die Krise" zusammen. Eine Fahne dieser Gruppe wurde beschädigt. Die Polizei nahm einen Mann fest, der sich stark wehrte. Er verletzte einen Polizisten, der nicht deswegen zunächst nicht mehr dienstfähig war.

In Deggendorf schritt die Polizei nach eigenen Angaben ein, als sich die nicht angekündigte Versammlung entgegen eines Verbots der Stadt sich in Bewegung setzte. Sie kontrollierten etliche der insgesamt 150 bis 200 Teilnehmer und beenden die Versammlung nach etwa einer Stunde. In Straubing, in Cham, in Vilshofen (Kreis Passau) und Regen kamen jeweils etwa 500 bis 600 Menschen zusammen. In Cham sei vor allem ein bürgerliches Klientel mitgegangen, sagte ein Polizeisprecher. Vereinzelt habe die Polizei auch Personen dem rechten Lager zuordnen können.

In Straubing hinderte die Polizei nach eigenen Angaben die Teilnehmer daran, in der Stadt zu "spazieren", sodass die Menschen am Stadtplatz innerhalb der Polizeiabsperrung auf und ab gingen. Etwas weniger Menschen, zwischen 250 und 450, trafen sich jeweils in Dingolfing, Vilsbiburg (Kreis Landshut), in Waldkirchen und in Eggenfelden (Kreis Rottal-Inn). Auch in kleineren Gemeinden wie Geisenhausen (alle drei Kreis Landshut) in Mainburg und in Neustadt an der Donau (beide Kreis Kelheim) kamen über 100 Gegner der Corona-Maßnahmen zu sogenannten Montagsspaziergängen zusammen. Doch auch in kleineren Orten wie im Markt Mitterfels, in Mallersdorf-Paffenberg (beide Landkreis Straubing-Bogen), in Riedenburg im Kreis Kelheim, in Simbach am Inn (Kreis Rottal-Inn) und in Bad Füssing (Kreis Passau) kamen jeweils 20 bis 30 Menschen zusammen.

Bayernweit gab es viele weitere "Spaziergänge" am Montagabend. Die größte Demo war in Nürnberg mit rund 4.200 Teilnehmern. Diese Demo war angemeldet.