Fußball-Bundesliga

Rummenigges Plädoyer für Hoeneß und das Wörtchen „Nein“

Karl-Heinz Rummenigge wird 70.

Karl-Heinz Rummenigge wird 70.

Von dpa

Karl-Heinz Rummenigge ist überzeugt, dass der FC Bayern München Uli Hoeneß und ihn als einflussreiche Aufsichtsratsmitglieder noch eine Zeit lang brauchen wird. Vor seinem 70. Geburtstag hält der frühere Vorstandschef dabei ein eindringliches Plädoyer für seinen Weggefährten Hoeneß (73), der immer wieder mit markanten Auftritten für Wirbel sorgt.

„Da muss ich mal eines sagen, unabhängig von mir: Der FC Bayern braucht nicht weniger Uli Hoeneß, er braucht mehr Uli Hoeneß“, sagte Rummenigge der Deutschen Presse-Agentur im Interview zu seinem runden Geburtstag an diesem Donnerstag (25. September).

Er selbst hatte seinen Posten als Vorstandsvorsitzender Mitte 2021 nach fast zwei Jahrzehnten wenige Monate vor Vertragsende vorzeitig für Oliver Kahn geräumt. Nach der spektakulären Trennung von Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic keine 24 Monate später kehrte Rummenigge als Aufsichtsratsmitglied zum deutschen Fußball-Rekordmeister zurück.

Karl-Heinz Rummenigge (l) und Uli Hoeneß auf der Tribüne der Allianz Arena.

Karl-Heinz Rummenigge (l) und Uli Hoeneß auf der Tribüne der Allianz Arena.

„Uli Hoeneß hat mich damals angerufen und gesagt, das funktioniert so nicht“, erklärte Rummenigge: „Von Julian Nagelsmann, der eigentlich langjährig Trainer sein sollte, hatte man sich getrennt. Thomas Tuchel kam als Nachfolger, aber er hat zu keinem Zeitpunkt funktioniert in diesem Club. Das alles hat zu Verwerfungen geführt. Uli sagte zu mir: "Du musst mich unterstützen. Du musst mir helfen. Ich schaffe das nicht alleine".“

Seit dieser Zeit sei man gemeinsam bemüht, „zu einer gewissen Kontinuität“ in der Vereinsführung und speziell im Vorstand zurückzufinden. „Wir brauchen insgesamt einen Vorstand, der Bayern-like tickt und arbeitet. Es ist nicht alles erledigt, aber wir sind wieder auf einem guten, richtigen Weg angelangt“, sagte Rummenigge. Zum Monatsende scheidet Finanzvorstand Michael Diederich aus, für den man nun zunächst „einen guten Nachfolger“ finden müsse.

Eine weitere zentrale Aufgabe des Aufsichtsrates sei die Kontrolle der Finanzen. „Und die Gehaltskosten sind bei uns zu schnell angewachsen in eine Größenordnung, die nicht ganz ungefährlich ist“, mahnte der frühere Bayern-Chef. Er fordert: „Man muss auch mal das kleine Wörtchen "Nein" sagen.“

Man müsse den Spielern und deren Beratern sagen: „Das machen wir nicht. Das wollen wir nicht. Die Spieler reden immer von Wertschätzung. Aber diese Form der Wertschätzung im Fußball ist heutzutage eine Währung namens Euro. Es ist aber kein Spieler der Welt wert, dass du als Verein finanziellen Irrsinn betreibst.“

Kontroversen gab es in der Sommer-Transferperiode dadurch auch mit dem für die Kaderplanung verantwortlichen Sportvorstand Max Eberl. Hoeneß nannte Eberl jüngst bei einem TV-Auftritt „empfindlich“ und gab ihm Ratschläge.

Kein Problem, findet Rummenigge: „Wenn zwischendurch mal ein Zwist entsteht, dann entsteht er eben. Es gibt die bayerische Streitkultur. Die hat Uli mit mir bis zum Exzess betrieben, da sind manchmal die Türen aus den Angeln geflogen.“

Das Ziel allen Handels von Hoeneß und auch ihm bleibe immer gleich: „Unser Club soll national immer der Branchenführer sein. Und international wollen wir, wenn es gut läuft, auch mal wieder ganz weit kommen.“

Dieser Artikel ist Teil eines automatisierten Angebots der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er wird von der idowa-Redaktion nicht bearbeitet oder geprüft.

Folgen Sie Themen dieses Artikels:

Alle Artikel zu gefolgten Themen und Autoren finden Sie bei mein Idowa

Kommentare


Neueste zuerst Älteste zuerst Beliebteste zuerst
alle Leser-Kommentare anzeigen
Leser-Kommentare ausblenden

Dieser Artikel wurde noch nicht kommentiert.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.