Alte Weltkriegs-Munition

Rheinmetall baut Munitionsvernichtungswerk in Schwaben

In Schwaben will der Rüstungskonzern Rheinmetall eine Vernichtungsfabrik für Fliegerbomben und andere Munition bauen, die auch noch 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gefunden werden. (Symbolbild)

In Schwaben will der Rüstungskonzern Rheinmetall eine Vernichtungsfabrik für Fliegerbomben und andere Munition bauen, die auch noch 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gefunden werden. (Symbolbild)

Von dpa

Die Pläne des Rüstungskonzerns Rheinmetall für ein großes Munitionsvernichtungswerk in Schwaben sind von der örtlichen Rathausspitze begrüßt worden. Die Gemeinde Zusamaltheim habe mit dem Projekt kein Problem, sagte Bürgermeister Stephan Lutz der „Augsburger Allgemeinen“. Die Pläne des Unternehmens seien sinnvoll. Die Betonbunker auf dem sogenannten Lerchenberg bei Zusamaltheim könnten dafür gut weitergenutzt werden.

Das dortige Gelände wurde von den Nazis für die Rüstungsindustrie genutzt, später errichtete die Bundeswehr dort ein Depot. Rheinmetall plant, künftig große Mengen an Altmunition in dem Waldgebiet im Landkreis Dillingen an der Donau zu vernichten. Es sollten unter anderem Kampfmittel, die an Land und im Meer geborgen werden, sowie Altbestände der Bundeswehr in Zusamaltheim unschädlich gemacht werden, teilte das Düsseldorfer Unternehmen mit.

„Auf dem Grund von Nord- und Ostsee werden etwa 1,6 Millionen Tonnen Munitionsaltlasten vermutet“, berichtete Rheinmetall. Dabei handele es sich beispielsweise um Artilleriegranaten, Grund- und Seeminen sowie Fliegerbomben. Außerdem verwies das Unternehmen auf Blindgänger, die von den Alliierten im Zweiten Weltkrieg abgeworfen wurden und noch in ganz Deutschland im Boden verborgen sind. Allein in Süddeutschland würden noch mehr als 20.000 Tonnen an alter Munition vermutet, die unschädlich gemacht und entsorgt werden müssten.

Das alte Militärgelände in Schwaben wurde in den vergangenen Jahrzehnten nach dem Abzug der Bundeswehr unterschiedlich genutzt. Nachdem andere Projekte zuletzt nicht umgesetzt wurden, hat nun Rheinmetall das 41 Hektar große Areal erworben. Die Anlage zur Vernichtung von Altmunition soll Anfang 2026 den Betrieb aufnehmen. Auf dem Gelände gibt es nach Angaben des Unternehmens 32 Bunker, in denen bis zu 900 Tonnen Explosivstoffe gelagert werden können.

Rheinmetall hatte vor wenigen Monaten bereits das international tätige Munitionsbergungsunternehmen Stascheit aus Gardelegen in Sachsen-Anhalt übernommen. Stascheit kümmert sich laut Rheinmetall unter anderem darum, beim Bau von Offshore-Windparks im Meer Kampfmittel zu orten und zu bergen.

Dieser Artikel ist Teil eines automatisierten Angebots der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er wird von der idowa-Redaktion nicht bearbeitet oder geprüft.

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