3. Fußball-Liga

Nach Rassismusskandal: Polizei ermittelt gegen Löwen-Fan aus Landshut

Nachdem Cottbus-Profi Butler mit Affenlauten beleidigt worden war, hat der Ordnungsdienst einen Mann des Stadions verwiesen. Die Polizei hat nun Einzelheiten bekannt gegeben.

Florian Niederlechner (TSV 1860 München) spricht nach dem Rassismus-Vorfall aufmunternd mit Justin Butler (FC Energie Cottbus).

Florian Niederlechner (TSV 1860 München) spricht nach dem Rassismus-Vorfall aufmunternd mit Justin Butler (FC Energie Cottbus).

Von dpa

Nach dem Rassismus-Eklat beim Drittliga-Spiel des TSV 1860 München gegen Energie Cottbus ermittelt die Polizei gegen einen Zuschauer. Die Person wurde des Stadions verwiesen und der Polizei übergeben. Das Verfahren wegen des Verdachts auf Beleidigung richte sich gegen einen 36-Jährigen aus Landshut, teilte die Polizei nun mit. Ein Alkoholtest vor Ort habe ergeben, dass der Anhänger 1,4 Promille Alkohol im Blut hatte. Der Mann sei bisher nicht polizeilich bekannt gewesen.

Bei dem Drittliga-Spiel in München, das die „Löwen“ mit 3:0 gewonnen hatten, war der Cottbuser Spieler Justin Butler rassistisch beleidigt worden. Nach Angaben von Schiedsrichter Konrad Oldhafer berichtete der schwarze Profi, dass ihm von der Tribüne aus Affenlaute zugerufen worden seien. Oldhafer unterbrach die Partie für rund zehn Minuten und setzte sie erst fort, nachdem Butler erklärt hatte, weiterspielen zu können.

Butler selbst war nach eigener Aussage traurig und geschockt über die Vorkommnisse am Samstag. Er sprach von einer „Enttäuschung, die nicht einfach so zu verarbeiten ist“. Es sei außerdem „erschreckend, dass es in einer aufgeklärten und modernen Welt wie unserer immer wieder zu solchen Vorfällen kommt“, so der 24-Jährige. Rassismus dürfe nirgends in der Gesellschaft einen Platz finden.

Beim selben Spiel kam es etwa 20 Minuten später laut Polizei zu einem weiteren Vorfall: Ein anderer Zuschauer soll einen Hitlergruß gezeigt haben. Auch gegen ihn werde jetzt ermittelt.

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