Kriminalität

Corona-Gegner soll wegen ICE-Schnellbremsung in Haft

Der angeklagte Mann soll in Haft, die Angeklagte wurde vom Landgericht Würzburg aus Mangel an Beweisen freigesprochen. (Archivfoto)

Der angeklagte Mann soll in Haft, die Angeklagte wurde vom Landgericht Würzburg aus Mangel an Beweisen freigesprochen. (Archivfoto)

Von dpa

Aus Protest gegen die staatlichen Corona-Schutzmaßnahmen bringen Aktivisten einen ICE in Unterfranken zu einer Schnellbremsung - einer von ihnen soll dafür nun mit einer Haftstrafe büßen. Das Landgericht Würzburg verurteilte den 40-Jährigen wegen Nötigung zu einem Jahr und vier Monaten Freiheitsstrafe.

Zwar könne nicht bewiesen werden, dass der Vater von vier Kindern am Tattag auch am Tatort war. Allerdings sei eine Beteiligung des Mannes an der Planung der Aktion nachgewiesen. "An seiner Täterschaft bestehen für die Kammer keine Zweifel", sagte der Richter.

Die mutmaßliche Komplizin des 40-Jährigen wurde mangels Beweisen freigesprochen. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig.

Die Staatsanwaltschaft hatte für den Mann eine Haftstrafe von zwei Jahren beantragt und für die 63-Jährige eine Freiheitsstrafe von zehn Monaten, ausgesetzt zur Bewährung. Die Verteidiger hatten auf Freispruch plädiert.

Der 40-Jährige und unbekannten Mittäter waren nach Überzeugung des Gerichts am 6. Januar 2021 daran beteiligt, fünf an Holzlatten befestigte Plakate über die Gleise auf der Bahnstrecke Gemünden-Waigolshausen aufzustellen. Auf den Transparenten war unter anderem in roter Farbe geschrieben zu lesen: "Achtung Gleisbruch 2km" und "Diesmal Fake".

Ein aus Schweinfurt kommender ICE mit 62 Fahrgästen durchfuhr eine dieser Konstruktionen mit einer Größe von etwa 1,50 mal 4,50 Meter. Verletzt wurde niemand. Die Ermittler gingen rasch davon aus, dass Gegner der Corona-Maßnahmen überregional Aufmerksamkeit erzeugen wollten.

Dieser Artikel ist Teil eines automatisierten Angebots der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er wird von der idowa-Redaktion nicht bearbeitet oder geprüft.

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