Raubüberfall

Geldtransporter überfallen, Polizeiwagen gestohlen - Anklage

Ein Mann soll in Bayern einen Überfall und in Baden-Württemberg einen Einbruch begangen haben. (Symbolbild)

Ein Mann soll in Bayern einen Überfall und in Baden-Württemberg einen Einbruch begangen haben. (Symbolbild)

Von dpa

Gut sechs Monate nach einem Überfall auf einen Geldtransporter in Franken hat die Staatsanwaltschaft Schweinfurt einen Verdächtigen angeklagt. Dem 40-Jährigen werden schwerer Raub und räuberische Erpressung in vier Fällen vorgeworfen, wie die Behörde mitteilte.

Der damals maskierte Mann soll am 20. Juni nach dem Überfall vor einer Bank in Kolitzheim (Landkreis Schweinfurt) nach Baden-Württemberg geflüchtet sein - mit einer scharfen Schusswaffe eines der Mitarbeiter des Geldtransporterunternehmens. Dort soll er einen Tag später in Walldürn (Neckar-Odenwald-Kreis) in ein Autohaus eingebrochen sein und versucht haben, einen Tresor aufzubrechen. Als die Polizei eintraf, flüchtete der Beschuldigte den Ermittlern zufolge mit seinem Fahrzeug.

Zweimal sei der Verdächtige anschließend im Grenzbereich Bayern/Baden-Württemberg durch eine Polizeistreife gestellt worden - allerdings sei es dem Mann in beiden Fällen mit Tricks und erheblicher Gewalt gelungen, das Polizeifahrzeug zu stehlen und seine Flucht fortzusetzen.

Die Polizisten hätten mehrfach geschossen, so die Staatsanwaltschaft, konnten den Mann aber nicht stoppen. Der mutmaßliche Räuber wurde schließlich nach einer Verfolgungsjagd in Walldürn-Hornbach festgenommen.

An den beiden Streifenwagen entstand unter anderem durch die Fahrweise des Verdächtigen ein Gesamtschaden von etwa 55.000 Euro. Geld soll der Mann bei dem Überfall auf den Geldtransporter nicht erbeutet haben, da weiteren Mitarbeitern mit dem Transporter die Flucht gelungen sei.

Der 40-Jährige aus Tunesien, der auch in anderen Ländern Straftaten begangen haben soll, kam zunächst in Untersuchungshaft. Weil er aber psychisch auffällig sein soll, wurde er mittlerweile in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht.

Sollte das Landgericht Schweinfurt die Anklage zulassen, muss laut Staatsanwaltschaft in dem Prozess geklärt werden, ob die Schuldfähigkeit des Mannes zu den Tatzeiten eingeschränkt oder sogar aufgehoben war. Dann käme er wahrscheinlich in einer psychiatrischen Klinik unter. Im Fall der Schuldfähigkeit und einer Verurteilung drohten ihm allerdings eine langjährige Freiheitsstrafe und womöglich eine anschließende Sicherungsverwahrung.

Dieser Artikel ist Teil eines automatisierten Angebots der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er wird von der idowa-Redaktion nicht bearbeitet oder geprüft.

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