Fußball

Fürth gewinnt Franken-Derby: Joker Ache sticht spät

Ein spätes Tor entscheidet das Franken-Derby der 2. Fußball-Bundesliga. Joker Ragnar Ache lässt Fürth jubeln.


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Die Nürnberger Spieler jubeln nach dem Abpfiff über ihren Sieg vor der Fankurve.

Ragnar Ache hat der SpVgg Greuther Fürth mit seinem Joker-Tor in der Nachspielzeit einen umjubelten Heimsieg im 270. Franken-Derby gegen den 1. FC Nürnberg beschert. In einem leidenschaftlich geführten Nachbarschafts-Duell mit viel Kampf und begrenzter spielerischer Klasse war der Angreifer am Samstagabend im Nachschuss gegen FCN-Torwart Peter Vindahl zum 1:0 (1:0) erfolgreich. Den ersten Schuss von Ache hielt Vindahl noch.

Die Fürther revanchierten sich vor 16 626 Zuschauern im Fürther Ronhof erfolgreich für das 0:2 in der Hinrunde. Mit 23 Punkten setzten sich auch vom "Club" ab, der mit 19 Zählern im Abstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga steckt. Erst jubelten am Samstagabend die Gäste aus Nürnberg: Aber der Treffer von Florian Flick wurde nach Videobeweis wegen einer Abseitsstellung des Schalker Leihspielers aberkannt (64. Minute). Fürths Kapitän Branimir Hrgota schoss in der ersten Hälfte einen Foulelfmeter an die Latte (12.).

"Der Derby-Sieg war wichtig. Die drei Punkte waren aber auch wichtig für die Tabellensituation", sagte Fürths Manager Rachid Azzouzi beim TV-Sender Sky. Der späte Treffer sei Ausdruck des Willens gewesen, der von der ersten Minute an zu spüren gewesen sei. "Für uns hat genauso viel auf dem Spiel gestanden. Wir haben das erste Derby verloren und mit den Punkten stehen wir auch nicht so gut da. Wir haben genauso Druck auf dem Kessel", sagte Azzouzi.

Nürnbergs Trainer Markus Weinzierl hielt den Zeitpunkt des späten Gegentores für schlecht. "Das ist natürlich ein Tiefschlag für die Jungs", befand er. Er bemängelte vor allem die Offensivschwächen. "Wir sind vorne zu dünn. Da müssen wir uns steigern."

Nachdem beide Fangruppen vor dem Anpfiff (und auch später) reichlich Pyro-Technik gezündet hatten, ging es auch auf dem Rasen in puncto Einsatz und Körperlichkeit feurig zur Sache. Auf der Strecke blieb oft der fußballerische Esprit. Insbesondere beim "Club" herrschte offensiv überwiegend die schon gewohnte spielerische Armut. Das überraschende Startelf-Debüt des 19 Jahre alten Angreifers Jermain Nischalke bewirkte nicht viel beim mit 16 Saisontoren schwächsten Angriff der Liga.

Bei den Fürthern war das Pressing immer wieder erfolgreich. Die Gastgeber erarbeiteten sich auch mehrere gute Chancen. Hrgota vergab die größte, als er vom Punkt wuchtig an die Latte schoss. Nürnbergs Abwehrspieler Florian Hübner hatte Dickson Abiama im Strafraum gefoult, nach Videobeweis gab es den berechtigten Strafstoß. Hrgota scheiterte später am guten FCN-Schlussmann Peter Vindahl, der den Schuss ins kurze Eck parieren konnte (36.).

Das 0:0 erwies sich auch nach der Pause zunächst als glücklich für die Nürnberger. Torwart Vindahl verhinderte mit einem Reflex beim Kopfball von Abwehrspieler Damian Michalski den längst fälligen Rückstand (53.). Ein Schuss von Lino Tempelmann in die Arme von Fürths Torwart Andreas Linde in der 61. Minute schien den "Club" zu beflügeln. Nach Flicks Abseitstor verpasste Enrico Valentini bei einem Volleyschuss das Führungstor. Fürths Andreas Linde hielt (81.). Dann kam Ache und entschied das Derby für Fürth.