Migration
Fast 60 Prozent weniger Asylanträge in Bayern

Karl-Josef Hildenbrand/dpa
Die rückläufigen Zuwanderungszahlen sind in Bayern weiterhin statistisch nachweisbar - wenn sich der Trend fortsetzt, sollen bald die ersten angemieteten Immobilien für die Unterkunft gekündigt werden. (Symbolbild)
In den ersten zehn Monaten dieses Jahres haben fast 60 Prozent weniger Menschen aus anderen Ländern in Bayern Asyl beantragt. Nach Angaben des Innenministeriums auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur lag der Asylzugang bis Oktober 2025 mit rund 11.700 Menschen deutlich unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums (27.600 Personen), das entspricht einem Rückgang um 58 Prozent.
Zum Stand Mitte November seien unabhängig davon noch rund 126.000 Menschen in den bayerischen Asylunterkünften untergebracht. Das seien rund 12.000 Menschen weniger als noch zu Jahresbeginn, hieß es weiter. Im laufenden Jahr seien zudem bis zum 31. Oktober vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge 13.053 Asylerstanträge erfasst worden. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 31.412 Anträge.
Bereits am Dienstag hatte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) nach einer Sitzung des Kabinetts im mittelfränkischen Ansbach betont, dass der Freistaat angesichts der rückläufigen Zahlen aller Voraussicht nach schon im nächsten Jahr eine ganze Reihe von Asylunterkünften stilllegen könne. „Wir werden anfangen bei denen, die am teuersten sind, wo wir in der Not zum Teil sehr teure Mietverträge abschließen mussten. Und die werden wir als Erstes jetzt wieder, wo es rechtlich möglich ist, kündigen“, sagte Herrmann. Dadurch reduzierten sich die Belastungen der Kommunen „und wir ersparen dem Staat gleichzeitig auch Ausgaben, entlasten also auch die Steuerzahler“.
Mit Blick auf die Zuwanderungszahlen aus der Ukraine waren laut Innenministerium aktuell mehr als 193.000 Kriegsflüchtlinge im Ausländerzentralregister registriert, die sich in Bayern aufhielten. Der Zugang aus der Ukraine nach Bayern sei von Anfang Januar bis Ende Oktober 2025 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 18 Prozent zurückgegangen (von rund 17.000 auf rund 14.000 Personen).








