Bericht des BKA

Ermittlungen gegen kriminelle Clans auch in Bayern


Die kriminellen Großfamilien verdienen unter anderem auch mit dem Drogenhandel viel Geld. (Symbolbild)

Die kriminellen Großfamilien verdienen unter anderem auch mit dem Drogenhandel viel Geld. (Symbolbild)

Von Redaktion idowa

Das Bundeskriminalamt stellte heute zusammen mit Innenminister Horst Seehofer (CSU) das erste "Lagebild zur Clankriminalität" vor. Fast die Hälfte der insgesamt 45 Ermittlungsverfahren finden in Nordrhein-Westfalen statt. Aber auch in Bayern betreuen die BKA-Beamten derzeit sieben Verfahren, die sich speziell gegen Großfamilien richten.

Unter den bundesweit 654 Tatverdächtigen in diesem Bereich stellten die Libanesen mit 152 Tatverdächtigen die größte Gruppe. Insgesamt ging die Zahl der Ermittlungsverfahren gegen Gruppierungen der Organisierten Kriminalität im vergangenen Jahr von 572 auf 535 Verfahren zurück. Für die Sicherheitsbehörden ist das aber nur bedingt eine gute Nachricht: Das BKA erklärte, die Ermittlungen seien teilweise komplexer und aufwendiger geworden - auch, weil viele Täter auf verschlüsselte Kommunikation setzen.

Anstieg bei Ermittlungen gegen Schleuserbanden

Während die Zahl der Verfahren im Rotlichtmilieu 2018 stark zurückging, gab es einen leichten Anstieg bei den Ermittlungen gegen Schleuserbanden. Von den 6.483 Tatverdächtigen im Bereich der "Organisierten Kriminalität" waren im vergangenen Jahr auch 31,2 Prozent Deutsche.

Unter den Ausländern dominierten die Türken mit 714 und polnische Staatsbürger mit 404 Verdächtigen. Eine "überdurchschnittlich hohe Eskalations- und Gewaltbereitschaft" beobachtete das BKA 2018 bei Verbrecherbanden, die von Tschetschenen dominiert werden.