Eisregen

Einschränkungen im Verkehr und beim Unterricht in Bayern


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Wegen Eisregens fällt in Teilen Niederbayerns der Unterricht aus.

Von Redaktion idowa

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) rechnet vor allem im Süden und Osten Bayerns auch in den kommenden Nächten mit Gefahr durch gefrierenden Regen und Glätte. "Das Thema wird uns in den nächsten Tagen weiterhin beschäftigen", sagte ein DWD-Meteorologe am Dienstag. Vor allem nachts steige das Risiko durch glatte Straßen und Gehwege, auch weil immer wieder Niederschläge in Form von Regen und Schnee erwartet würden.

Tagsüber würden die Temperaturen meist so weit steigen, dass der Belag wieder griffiger werde, sagte der DWD-Meteorologe. In der Nacht auf Dienstag seien vor allem der Raum München und Teile Niederbayerns von gefrierendem Regen getroffen worden. Dieser entstehe, wenn Schnee durch warme Luftschichten falle, schmelze und dann am kalten Boden wieder gefriere.

Eisregen sei dagegen am Montagabend vor allem im Raum Augsburg und in der Donauregion gefallen, sagte der DWD-Meteorologe. Dieser entstehe, wenn Niederschläge schon in der Luft wieder gefrieren und dann als Eiskörner auf die Erde treffen. "Die Auswirkungen sind aber weitgehend die gleichen."

Unterrichtsausfall in Teilen Niederbayerns

Wegen Eisregens fällt in der Stadt und im Landkreis Landshut am Dienstag der Unterricht an allen Schulen aus, teilte das Landratsamt mit. Das gelte für alle allgemeinbildenden Schulen - also insbesondere an sämtlichen Grund- und Mittelschulen, Real- und Wirtschaftsschulen, Gymnasien und Berufsschulen. Eine Notbetreuung für Kinder werde an allen Schulen eingerichtet.

Laut der Internetseite des Bayerischen Kultusministeriums fällt der Präsenzunterricht in den Landkreisen Dingolfing-Landau und Rottal-Inn vollständig aus. In Oberbayern fällt er unter anderem im Landkreis Freising aus.

Mehrere Unfälle auf der A99

Auf der A99 kam es nach Angaben eines Polizeisprechers zu mehreren Unfällen zwischen den Anschlussstellen München-Nord und München-Süd. In Richtung Norden kam es demnach zu einem Massenunfall mit 13 Fahrzeugen, in der Gegenrichtung waren es drei Verkehrsunfälle. Die Autobahn wurde in beide Richtungen gesperrt. Die Polizei empfiehlt den Bereich weiträumig zu umfahren. Wegen des Wetters und der vielen zu bergenden Fahrzeuge werden die Aufräumarbeiten längere Zeit dauern.

Auf den Straßen in Niederbayern und Schwaben hingegen soll es keine größeren Einschränkungen geben.

Betrieb am Flughafen München läuft wieder

Nach einer sechsstündigen Unterbrechung wegen eines angekündigten Eisregens hat der Münchner Flughafen am Dienstag seinen Betrieb wieder aufgenommen. Um 12 Uhr landete eine erste Maschine der Lufthansa aus New York, wie ein Sprecher sagte. Der Luftverkehr soll nun nach und nach wieder anlaufen. Seit Betriebsbeginn um 6 Uhr hatte es keine Starts und Landungen gegeben. Die Unterbrechung des Flugverkehrs hatte der Flughafen mit Verweis auf den angekündigten Eisregen bereits am Montagabend angekündigt.

Passagiere in München müssen den Angaben nach weiter mit "massiven Einschränkungen" rechnen. Für den Nachmittag seien noch rund 100 der ursprünglich 770 für Dienstag geplanten Starts und Landungen zu erwarten, sagte der Sprecher.

Insbesondere der nördliche Teil des Flughafens sei stark von einem Eisregen betroffen gewesen. Mit großem Aufwand habe der Winterdienst eine dicke Eisschicht entfernen müssen. Die Entscheidung, den Betrieb wegen des angekündigten Eisregens vorübergehend einzustellen, sei aus Gründen der Sicherheit notwendig gewesen.

Auch am Dienstag waren demnach noch Hunderte Reisende am Münchner Flughafen gestrandet. Sie würden mit Essen und Trinken versorgt. Zudem stünden Feldbetten bereit. Heftiger Schneefall in großen Teilen Bayerns hatte bereits am Wochenende den Betrieb des Flughafens stark beeinträchtigt.

Bahnverkehr weiter beeinträchtigt

Aufgrund des Winterwetters kommt es in Südbayern auch am Mittwoch weiterhin zu umfangreichen Zugausfällen im Nahverkehr der Deutschen Bahn, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Der Münchner Hauptbahnhof sei weiterhin nur eingeschränkt erreichbar. Die Infrastruktur sei großflächig, etwa wegen defekter Oberleitungen, nicht verfügbar. Aber auch Fahrzeuge seien aufgrund von Schäden zum Teil nicht einsatzbereit.

Bis einschließlich Mittwoch entfallen laut Deutscher Bahn die Züge der Linie RB 33 zwischen dem Landshut Hauptbahnhof und Freising. Die Regionalzüge der Linie RE 22 (von Regensburg über Landshut und Freising zum Flughafen München) halten für die ausfallenden Züge der Linie RB 33 zusätzlich in Gündlkofen, Bruckberg, Langenbach und Marzling.

Auch bei den Linien der Waldbahn kommt es zu Einschränkungen. Zwar liefen die Aufräumarbeiten auf Hochtouren, wie das Unternehmen in einer Pressemitteilung mitteilte, jedoch seien nach wie vor viele Gleisanlagen von abgebrochenen Ästen blockiert. Hinzu käme erneuter Eisregen und Schneefälle, die zu defekten Oberleitungen und eingefrorenen Weichen führen würden.

Die Waldbahn teilte mit, dass am Mittwoch noch kein Bahnverkehr in ihrem Netz wiederaufgenommen werden kann. Für den Donnerstag geht das Unternehmen davon aus, dass der Bahnverkehr auf der Linie RB 35 im Streckenabschnitt zwischen Zwiesel und Plattling wiederaufgenommen werden kann. 

Ab Freitag soll dann voraussichtlich auch auf dem zweiten Streckenabschnitt der Linie RB35 zwischen Zwiesel und Bayerisch-Eisenstein der Bahnverkehr wieder anlaufen. Auch die Linien RB 36 (Zwiesel - Grafenau) und RB 37 (Zwiesel - Grafenau) sollen dann wieder in Betrieb gehen. Für die Linie RB 38 zwischen Gotteszell und Viechtach könne noch keine Prognose abgegeben werden.

Bis zur Wiederaufnahme des Bahnbetriebs wurde ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet.

Briefe und Pakete brauchen länger

Wegen Schnee und Glätte müssen viele Menschen im Süden Bayerns länger auf Pakete und Briefe warten als üblich. Am Wochenende hätten Post und DHL in München keine Briefe und Pakete zustellen können, teilte die DHL Group am Dienstag mit. Weil kaum Züge und Busse fuhren, hätten viele Mitarbeiter zudem nicht zur Arbeit kommen können. Deshalb würden sich Briefe und Pakete in manchen Verteilzentren immer noch stauen. Diese Mengen könnten "erst in den kommenden Tagen abgebaut werden", teilte eine Unternehmenssprecherin mit.

"Wir tun alles dafür, die Einschränkungen in und um München so gering wie möglich zu halten", wurde der Geschäftsbereichsleiter Süd bei Post und DHL, Thomas Homberger, in der Mitteilung zitiert. "Verzögerungen sind aber auch für die kommenden Tage leider nicht auszuschließen – die Witterungsverhältnisse sind kompliziert."

Manche Straßen seien für Post- und Paketboten weiter nicht befahrbar, "weil unzureichend geräumt wird", sagte Homberger demnach. "Auch einzelne Briefkästen und Filialen sind nicht anfahrbar." Das Unternehmen bitte für die Verzögerungen um Verständnis.