Aussichten

Wetter: Sturmböen, Regen und Schnee


Eiszapfen hängen vom Dach eines Stalles. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/Archiv

Eiszapfen hängen vom Dach eines Stalles. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/Archiv

Von Redaktion idowa

Zugausfälle, geschlossene Schulen, umgestürzte Bäume: Das Winterwetter hat den Menschen im Süden Bayerns auch zu Wochenbeginn erhebliche Probleme bereitet.

Die Schneemassen führten am Montag im Bahnverkehr zu Verspätungen und einzelnen Zugausfällen, wie die Deutsche Bahn mitteilte. Die Bayerische Oberlandbahn (BOB) konnte südlich von Holzkirchen (Landkreis Miesbach) wegen Schnees auf Gleisen und Weichen nicht fahren. Der Fernverkehr war nicht betroffen. Die Schulen im Landkreis Miesbach sollen bis Freitag geschlossen bleiben. Das Landratsamt rief den Katastrophenfall aus.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) kündigte an, dass der Schneefall im Alpenraum und südlichen Alpenvorland zunächst nachlassen werde. Die Lawinengefahr sank am Montag in den Allgäuer, den Ammergauer und den Werdenfelser Alpen von der zweithöchsten Stufe 4 auf 3. Auch die Unwetterwarnung wurde aufgehoben.

Die Atempause wird jedoch von kurzer Dauer sein: Spätestens in der Nacht zum Mittwoch werde sich der Schneefall im Süden des Freistaats wieder intensivieren, erklärte ein DWD-Meteorologe. "Die nächste Unwetterwarnung für den Alpenrand steht bevor", sagte er.

Wie ist der Ausblick für Ostbayern? Nach DWD-Angaben soll es am Dienstag in Straubing bei 2 bis 5 Grad regnen, am Mittwoch soll dann wieder Schnee fallen. Für Dienstagabend sind schwere Sturmböen vorhergesagt. Für Regensburg ist ein ähnlicher Wetterverlauf vorhergesagt. Am Großen Arber soll es sowohl am Dienstag als auch am Mittwoch Neuschnee geben, bei Temperaturen zwischen -4 und -6 Grad. Für beide Tage wird vor schweren Sturmböen gewarnt.

Für Landshut prognostizieren die Experten von WetterKontor am Dienstag Schneeregen und am Mittwoch Schneefall, bei Temperaturen zwischen 0 und 5 Grad. In Cham sollen es zwischen 5 und -2 Grad werden, hier soll der Schneeregen dominieren.

Auch in den Skigebieten hat das Wetter vereinzelt Auswirkungen. So gibt es etwa laut Skilift-Betreiber am Pröller am Montagabend und am Dienstag keinen Skibetrieb wegen Schneebruchgefahr.

Im Video sehen Sie die Wettervorhersage des DWD von Montagnachmittag.

Video zum Thema:

Weichen von Hand freischaufeln

Am Wochenende hatte es in ganz Bayern zahlreiche Unfälle gegeben, zudem gab es Zug und Bahnausfälle.

Räumtrupps der Deutschen Bahn waren am Montag auf Regionalstrecken im Einsatz, um mit Eisschnee überzogene, festgesetzte Weichen von Hand freizuschaufeln. Die BOB wollte Erkundungsfahrten durchführen, um zu schauen, wie weit die Züge kommen. Wann alle Strecken wieder genutzt werden können, vermochte ein Sprecher zunächst nicht vorauszusagen.

Nahe dem Gipfel des Blombergs bei Bad Tölz brach der Baumwipfel einer großen Fichte ab und traf einen 44-Jährigen. Er starb noch vor Ort an seinen Verletzungen, wie die Polizei mitteilte. Ebenfalls am Sonntag löste ein 31-Jähriger eine Lawine in einem nicht gesicherten Skigelände abseits der Piste am Brauneck im Voralpenland aus. Die Bergwacht und zwei Skifahrer fanden den Verschütteten und konnten ihn ausgraben, weil eine Skispitze ein kurzes Stück aus dem Schnee ragte.

Am Wochenende hatte der viele Schnee für Chaos im Süden Bayerns gesorgt. Polizei und Feuerwehr waren im Dauereinsatz, am Münchner Flughafen fielen am Samstag und Sonntag insgesamt 145 Flüge aus. Hunderte Flugzeuge hatten zudem zum Teil erheblich Verspätung. Im Berchtesgadener Land starb nach einem Lawinenabgang am Teisenberg eine junge Frau in den Schneemassen.