Sommerwetter im April

Bis zu 30 Grad - Deutscher Wetterdienst spricht von "Temperaturexplosion"

Wetterexperten rechnen vor allem für Bayern mit einem für diese Jahreszeit ungewöhnlich warmen Wochenende. Gerade an Gewässern birgt das Gefahren.


sized

Ein Mann und eine Frau genießen das schöne Wetter mit ihren SUPs (Stand up Paddle Boards) auf dem Langwieder See.

Von dpa

Bis zu 30 Grad, und das Anfang April: Der Deutsche Wetterdienst DWD erwartet für das Wochenende eine regelrechte "Temperaturexplosion". Es werde in Bayern hochsommerlich warm, sagt der Leiter der Regionalen Wetterberatung München, Guido-Peter Wolz. An mehreren Messstationen könnten Rekorde gebrochen werden.

Für die Jahreszeit ist es damit erneut zu warm. Schon im Februar und März war es in Bayern viel zu mild - der Trend setze sich aktuell fort, hieß es beim DWD. Eine Prognose für den Sommer könne man daraus jedoch nicht geben - hierfür sei es zu früh.

Der DWD rechnet am Samstag und Sonntag mit neuen Höchstwerten für die erste April-Dekade vom 1. bis 10. April. Die bisherigen Höchstwerte für diese Periode im Freistaat lagen bei 26,8 Grad im Jahr 1961 in Wasserburg; die Messstation ist allerdings inzwischen geschlossen. Ähnlich warm wurde es 2011 am Alpenrand, damals lag Garmisch-Partenkirchen mit 26,7 Grad vorn. In München wurden damals 25,2 Grad erreicht. Auf der Zugspitze lag der bisherige April-Rekord bei 9,3 Grad im Jahr 1985. Hier könnten jetzt Höchsttemperaturen um plus acht Grad auftreten.  

Verschiedene Faktoren spielen laut DWD bei der sommerlichen Wärme eine Rolle: Grund sei unter anderem ein zu warmer Atlantik, gepaart mit einer Strömung aus Südwesten, die durch ein Orkantief westlich von Irland noch verstärkt werde. Hinzu komme das erwartete sonnige Wetter. Die extremen Temperaturen seien somit nicht allein mit dem Klimawandel zu erklären.

Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) geht nach eigenen Angaben davon aus, dass viele Menschen die sommerlichen Bedingungen für Ausflüge mit Schlauchboot oder Stand-Up-Paddelbrett nutzen werden. Ein leichtfertiger Umgang damit sei bei diesen Wassertemperaturen riskant, sagte der Sprecher.

"Wir warnen eindringlich davor, nach einem längeren Aufenthalt in der Sonne ins kalte Wasser zu springen. Das ist lebensgefährlich." Es könnte zu einem Kälteschock kommen. Das gelte auch für Stand-Up-Paddler oder Schlauchbootfahrer, die versehentlich ins Wasser fallen. Besonders gefährdet seien zudem Nichtschwimmer, so der Sprecher.

Die Präsenz der DLRG an Gewässern sei unabhängig vom Wetter gesichert, denn das ganze Jahr über stünden Schnelleinsatz-Gruppen bereit, die nach einem Notruf von den Rettungsleitstellen alarmiert würden. Die Rettungsstationen an den Badeseen seien standardmäßig von Mitte Mai bis Anfang September an Wochenenden und feiertags besetzt. Bei Besonderheiten wie am kommenden Wochenende hänge die Besetzung vom örtlichen Bedarf ab, zum Beispiel am Starnberger See.