49-Euro-Ticket

Bernreiter: Bund muss Ausbaubedarf des Zugangebotes prüfen


Ein ICE steht an einem Bahnhof.

Ein ICE steht an einem Bahnhof.

Von dpa

Das Deutschlandticket für 49 Euro im Monat könnte zum Verkaufsschlager werden - mit der möglichen Folge, dass es in Bahnen und Bussen enger wird.

Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter fordert angesichts des erwarteten Ansturms auf das Deutschlandticket vom Bund ein höheres Tempo bei den Überlegungen zum Ausbau des Zugangebots. Es sei ein Fehler, dass nicht vor dem Start des 49-Euro-Tickets am Montag die nötigen Kapazitäten zur Verfügung gestellt worden seien, sagte der CSU-Politiker der "Augsburger Allgemeinen" (Samstag). "Dem Bund war ein günstiger Fahrpreis wichtiger als ein Ausbau des Angebotes." Das sei der "Kardinalfehler" des Deutschlandtickets.

Die große Nachfrage war in München am Samstag sichtbar: Vor der Verkaufsstelle der Münchner Verkehrsgesellschaft am Marienplatz wand sich eine gut 200 Meter lange Warteschlange durch die U-Bahn-Station. Mehrere Fahrgäste am Kopf der Schlange sagten, dass sie gut zweieinhalb Stunden gewartet hatten. Bis zum Donnerstag hatten laut MVG gut 170 000 Kunden das Deutschlandticket vorbestellt.

Nach Bernreiters Worten will der Bund erst 2024 prüfen, ob das Ticket einen Ausbau des Angebots und höhere Zuschüsse notwendig macht. Der Bund sei für den Ausbau des Schienennetzes zuständig und müsse dieser Verpflichtung auch bei den Regionalstrecken nachkommen.

Ein Chaos in Zügen und auf Bahnhöfen wie an manchen Tagen des 9-Euro-Tickets befürchtet Bernreiter durch die Einführung des 49-Euro-Tickets in Bayern nicht. Die Bahn und die Verkehrsverbünde hätten mehrere Monate Zeit gehabt, sich auf die Neuerung vorzubereiten.