Bayerns Verkehrsminister Dr. Hans Reichhart plant laut einer aktuellen Pressemitteilung, ab Ende 2024 auf mehreren Strecken in Südostbayern Diesel-Züge durch umweltfreundliche Wasserstoff-Alternativen zu ersetzen. Erste Testfahrten verliefen erfolgreich, weitere sind schon 2020 geplant.

Laut der Pressemeldung des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr hat Reichhart am Mittwoch die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) beauftragt, im Vergabeverfahren für den sogenannten "Linienstern Mühldorf" auch Wasserstoff als Antriebstechnik zu berücksichtigen. "In Bayern sollen bald erste Wasserstoffzüge unterwegs sein. Wir wollen den Einsatz von Dieselzügen sukzessive reduzieren und auf Dauer sogar ganz durch innovative Antriebsarten ersetzen", so Reichhart. Die Elektrifizierung habe sich bewährt, die Möglichkeiten des Wasserstoffs sollen nun untersucht werden.

Testfahrten im Allgäu 2020 geplant

Der Raum Mühldorf ist laut Pressemeldung aufgrund der dort ansässigen Chemie-Industrie besonders gut für die Erprobung von Wasserstoff geeignet. Dort falle als Nebenprodukt der "braune Wasserstoff" an, erklärt Reichhart. Dieser könne kostensparend und ohne Effizienzverluste für die Züge eingesetzt werden. Im Juli 2019 war bereits eine Testfahrt des neuen Wasserstoff-Zuges unter Fahrplanbedingungen zwischen Coburg und Bayreuth erfolgreich verlaufen. Nächstes Jahr soll durch weitere Tests im Allgäu geprüft werden, wie zuverlässig der Wasserstoff-Antrieb auch in hügeligem Gelände ist.

Für den Raum rund um Mühldorf soll nun in weiteren Gesprächen festgelegt werden, auf welchen Strecken die Wasserstoffzüge erstmals eingesetzt werden sollen. Grundsätzlich kommen die Strecken Mühldorf - Burghausen, Mühldorf - Passau und Mühldorf - Traunstein in Frage. Frühestens in der zweiten Jahreshälfte 2020 können sich Eisenbahnunternehmen für die Strecken im "Linienstern Mühldorf" bewerben. Die Wasserstoff-Züge sollen dann im Idealfall ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2024 fahren.