Amphibien

Alpensalamander ist „Lurch des Jahres 2026“

Nach Angaben des Landesbunds für Vogel- und Naturschutz in Bayern werden viele Alpensalamander vor allem im Ost- und Oberallgäu auf Straßen überfahren. (Symbolbild)

Nach Angaben des Landesbunds für Vogel- und Naturschutz in Bayern werden viele Alpensalamander vor allem im Ost- und Oberallgäu auf Straßen überfahren. (Symbolbild)

Von dpa

Der Alpensalamander lebt zwar nur in einem kleinen Teil Deutschlands, doch das hat seiner Wahl zum „Lurch des Jahres 2026“ nicht geschadet. In den unwirtlichen Gebirgszonen, in denen er vorkommt, sei das lackschwarze Reptil ein echter Überlebenskünstler, teilte die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) mit Sitz im niedersächsischen Salzhemmendorf mit. Der Alpensalamander stehe exemplarisch für die Vielfalt und zugleich Verwundbarkeit alpiner Lebensräume.

In Deutschland bewohnt der Alpensalamander (Salamandra atra) ausschließlich den äußersten Südosten von Baden-Württemberg und den Süden Bayerns. Der von ihm besiedelte kühle und regenreiche Höhenzug der Adelegg ist das einzige Mittelgebirge Baden-Württembergs mit direktem Kontakt zu hochalpinen Lagen. Mit etwas Glück lässt sich der scheue Lurch dort von April bis September beobachten.

Besonders auffällig ist seine Fortpflanzungsweise: Im Gegensatz zu vielen anderen Amphibien legt der Alpensalamander keinen Laich in Gewässern ab, sondern bringt seine Jungen lebend zur Welt. Die Tragzeit kann zwei bis vier Jahre dauern.

Die 12 bis 16 Zentimeter langen Tiere sind eigentlich nachtaktiv. Nach längerer Trockenheit und einsetzendem Regen zeigen sie sich jedoch auch tagsüber. Am wohlsten fühlen sie sich in feuchten Bergwäldern zwischen 590 und 2.100 Metern Höhe, streifen aber auch über Wiesen oberhalb der Baumgrenze.

Gefährdet sei die Art derzeit zwar noch nicht, erklärt der Fellbacher Biologe und Amphibienforscher Axel Kwet von der DGHT. Er betont aber: „Als hochspezialisierte und klimasensible Art droht dem Alpensalamander vor allem im Zuge des Klimawandels durch schrumpfende Verbreitungsgebiete Gefahr.“ Zusätzlich könne der Salamander-Chytridpilz eine Rolle spielen, der beim Feuersalamander meist tödlich wirkt. Alpensalamander gelten als anfällig, der Erreger wurde bei ihnen in der freien Natur bislang aber nicht nachgewiesen.

Nach Angaben des Landesbunds für Vogel- und Naturschutz in Bayern (LBV) werden Alpensalamander zudem in großer Zahl auf Straßen überfahren - vor allem im Ost- und Oberallgäu. „Das ist alarmierend und kann dazu führen, dass der Alpensalamander in diesen Gebieten ganz verschwindet“, teilte der LBV mit. Über eine Online-Meldeplattform für Sichtungen von lebenden und toten Tieren will der Verband mehr über die tatsächliche Verbreitung des Alpensalamanders erfahren.

Dieser Artikel ist Teil eines automatisierten Angebots der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er wird von der idowa-Redaktion nicht bearbeitet oder geprüft.

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