Verkehr

Aktivisten befürchten mehr Lkw auf Brennerroute


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Lastwagen stehen auf der Autobahn A93 vor der bayerisch-österrreichischen Grenze in Fahrtrichtung Österreich im Stau.

Von dpa

Tiroler Transit-Gegner warnen vor einem digitalen Managementsystem für den Güterverkehr auf der überlasteten Brennerroute. Die von Bayern, Tirol und Südtirol beabsichtigte Vergabe von Zeitfenstern für Lastwagen bezeichnete Fritz Gurgiser vom Transitforum Austria-Tirol als "brandgefährlichen Anschlag" auf bisherige Entlastungsmaßnahmen. Ziel dieses Slot-Systems sei der "gewünschte Lkw-Fließverkehr" bei Tag und Nacht, zitierte ihn die österreichische Nachrichtenagentur APA am Montag.

Die Landeschefs von Bayern, Tirol und Südtirol hatten im April eine Absichtserklärung zu dem neuen System unterzeichnet, um den Verkehr über den Brenner zu steuern und zu entzerren. Durch die Vermeidung von Staus sollen die Gesundheit der Anwohner und die Natur geschützt werden. Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) verteidigte den Plan am Montag: "Stundenlanger Stop-and-go-Verkehr ist viel schädlicher, als wenn die Lkw auf gebuchten Slots ohne einen dutzende Kilometer langen Rückstau über den Brenner fahren könnten."

Aus Sicht Gurgisers droht durch die Entzerrung jedoch gleichbleibender oder mehr Verkehr mit entsprechender Lärmbelastung. Das Slot-System funktioniere nämlich nur, wenn die Strecke durchgehend befahren werde, sagte er. Der Chef des Transitforums kritisierte außerdem, dass die Mautgebühr zu niedrig bleibe und die Eisenbahnroute zu wenig genutzt würde.

Laut dem Land Tirol hat sich der Lkw-Verkehr über die Brennerroute zwischen 2000 und 2022 von 1,1 Millionen auf 2,5 Millionen Lkw pro Jahr mehr als verdoppelt.


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