Bayern

268.000 womöglich belastete Eier an Bayern geliefert


Von Redaktion idowa

Mindestens 268.000 möglicherweise mit dem Insektizid Fipronil verseuchte Eier aus den Niederlanden sind an den Handel in Bayern geliefert worden.

Diese Eier dürften nicht weiter verkauft werden, eine Rücknahme sei bereits eingeleitet worden, teilte das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) am Donnerstagnachmittag in Oberschleißheim bei München mit. Betroffen seien Eier mit den Printnummern 1-NL-4331901, 1-NL-4035701, 1-NL-4339912, 1-NL-4339301, 1-NL-4359801. Sie sollten vorsorglich nicht gegessen werden.

Als Auslöser der Fipronil-Verseuchung von Eiern gilt das Desinfektionsmittel Dega-16, mit dem Läuse bei Geflügel bekämpft werden. Dem Mittel hatte offenbar ein niederländischer Schädlingsbekämpfer Fipronil beigemischt, obwohl es in der Geflügelzucht nicht verwendet werden darf. In mehreren Bundesländern sind möglicherweise belastete Eier aus den Niederlanden aufgetaucht.

"Wir ermitteln weiter und werden informieren, sobald es Neuigkeiten gibt", sagte ein Sprecher des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) am Donnerstag.

Verbraucherschutzministerin Ulrike Scharf (CSU) sagte, der Sachverhalt müsse schnellstmöglich umfassend ermittelt werden. "Mein Ministerium hat die zuständigen Behörden in Bayern bereits angewiesen, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen."

Die SPD und die Freien Wähler im Landtag verlangten insbesondere vor dem Hintergrund des Bayern-Ei-Skandals rasche Aufklärung und Information der Bevölkerung. "Fipronil stellt ein Gesundheitsrisiko insbesondere für Kinder dar. Falls das Mittel auch in bayerischen Ställen eingesetzt wird, muss dies unverzüglich aufgedeckt und abgestellt werden", sagte Florian von Brunn von der SPD. Benno Zierer von den Freien Wählern nannte es erschreckend, dass erneut Eier von einem Lebensmittelskandal betroffen seien. "Das weckt im Freistaat ungute Gefühle: Gerade jetzt, so kurz nach den Geschehnissen rund um Bayern-Ei." Im Bayern-Ei-Skandal waren Menschen an Salmonellen erkrankt; mindestens ein Mensch soll gestorben sein.

Als Auslöser der Fipronil-Verseuchung von Eiern gilt das Desinfektionsmittel Dega-16, mit dem Blutläuse bei Geflügel bekämpft werden sollen. Darin wurde Fipronil beigemischt, das in der Geflügelzucht nicht verwendet werden darf. In den Niederlanden wurde Fipronil in Eiern von diversen Geflügelbetrieben nachgewiesen. In mehreren Bundesländern sind möglicherweise belastete Eier aus den Niederlanden aufgetaucht. Millionen Eier waren etwa nach Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen gelangt und wurden inzwischen aus dem Handel genommen. Darunter waren auch Bio-Eier.

Der Lebensmittelhändler Rewe und seine Discounttochter Penny kündigten an, Eier aus den Niederlanden vorsorglich aus dem Verkauf zu nehmen. Inzwischen wurden auch auf einem Betrieb in Niedersachsen Eier mit Fipronil gefunden.