Unbeschreibliche Szenen spielten sich am Samstagabend nach Spielende in der Straubinger Volleyball-Arena ab. NawaRo hatte das letzte Saisonspiel gegen Nürnberg mit 3:0 gewonnen und damit auch die Meisterschaft in der 2. Volleyball-Bundesliga. Der Jubel kannte dementsprechend keine Grenzen mehr.

Das Spiel gegen Nürnberg ist schnell erzählt. NawaRo beherzigte die Vorgabe des geschäftsführenden Gesellschafters Heiko Koch, dass ein Meister bis zum Schluss eine Topleistung abrufen müsse. Im Schnelldurchgang absolvierte das Team von Trainer Andreas Urmann die ersten beiden Sätze. Mit 25:12 und 25:17 gingen die ersten beiden Sätze klar an NawaRo. Damit war der Titel bereits um viertel nach acht gesichert. Doch auch nach der zehn Minuten Pause zog NawaRo sein Ding weiter durch und gewann auch den dritten Satz klar mit 25:18.

Danach kam das, worauf Fans, Spielerinnen und Verantwortliche in der Volleyball-Arena schon die gesamte Woche hin gefiebert hatten - die Meisterehrung. Nach den offiziellen Statements wurden die Spielerinnen einzeln aufs Podest gerufen, um ihre Goldmedaillen aus den Händen von Jürgen Schönsteiner, dem Vizepräsidenten des Bayerischen Volleyball Verbandes, in Empfang zu nehmen. Die Fans skandierten dabei die Nachnamen der Spielerinnen und das Podest füllte sich. Als alle auf dem Podest standen, wurde es dunkel in der Halle. Der Spot ging auf den Saxophonisten Konstantin Maria. Etwa eine Minute später kam Straubings Oberbürgermeister Markus Pannermayr mit dem Objekt der Begierde in die Halle, dem Meisterpokal. Kaum war dieser überreicht brachen alle Dämme. Die NawaRo Spielerinnen feierten ausgelassen. Zunächst noch in der Volleyball-Arena und dann noch die gesamte Nacht im SIN und im Anschluss daran im Spielerhaus. Dort ging die Feier auch am Sonntag nahtlos weiter. Einzig Mittelblockerin Rachel Olinyk war dann nicht mehr dabei. Sie feierte durch und musste dann um 7.30 Uhr bereits wieder zum Flughafen aufbrechen, um eine Europareise mit Freunden anzutreten.

Pannermayr ernennt Koch zum "MeisterKoch"

Die Ehrengäste überschütteten die Mannschaft und insbesondere den geschäftsführenden Gesellschafter von NawaRo Heiko Koch mit Lob. Straubings Oberbürgermeister Markus Pannermayr ernannte ihn kurzerhand zum "Meisterkoch". Die Stadt hatte den Straubinger Volleyballerinnen bereits vor dem Spiel ein Geschenk gemacht. Seit der vergangenen Woche gibt es ein offizielles Parkplatz-Schild mit der Aufschrift "Volleyball-Arena" und dem Logo von NawaRo an der Einfahrt zu den Parkplätzen des Johannes-Turmair-Gymnasiums. Der "Macher" des Straubinger Volleyballs Heiko Koch war unglaublich stolz auf sein Team: "Unsere Damen haben heute Charakter gezeigt und sich nach dem gewonnen zweiten Satz nicht hängen lassen, sondern ihr Ding bis zum Ende knallhart durchgezogen." Das sei einem Meister würdig.

Schellinger: "Meisterschaft ein Fingerzeig für erfolgreiche Zukunft"

Auch der Spartenleiter Volleyball des FTSV Straubing, dem Stammverein von NawaRo war voll des Lobes. Wolfgang Schellinger freute sich darüber das nach Jahren mit herausragenden Erfolgen in der Jugend jetzt auch das Aushängeschild des Clubs wieder einmal ein echtes Ausrufezeichen gesetzt hat. "Ich habe immer gesagt, wir brauchen für Volleyball in Straubing mehr positiv verrückte wie mich. Mit Heiko Koch haben wir so einen gefunden", so der erfahrene Volleyball-Lehrer. "Heiko hat erkannt, dass man für den Erfolg im Volleyball nicht nur ein sehr gutes Team auf dem Feld benötigt, sondern auch das Team rund um das Team mindestens die gleiche Qualität haben muss. Die Meisterschaft ist daher vor allem dem Engagement von Heiko Koch und seinen Mitstreitern zu verdanken", so Schellinger. Diese Meisterschaft sei ein Fingerzeig für eine erfolgreiche Zukunft erklärt Schellinger.

Koch bastelt bereits intensiv an der neuen Saison

Damit diese erfolgreich wird, hat der geschäftsführende Gesellschafter von NawaRo Heiko Koch die Feierlichkeiten am Sonntagabend für sich persönlich wieder beendet. Seit Januar arbeitet er bereits an der neuen Saison und diese Arbeit wollte er nicht länger als einen Tag ruhen lassen. "Diese Meisterschaft steht auf gesunden wirtschaftlichen Beinen", freute sich Koch, "aber wir müssen jetzt hart arbeiten um den nächsten Schritt machen zu können." Dieser wäre in ein paar Jahren der Aufstieg in die erste Bundesliga, wenn die finanziellen und organisatorischen Rahmenbedingungen stimmen. Dafür arbeitet der positiv volleyballverrückte Manager intensiv und setzt auch auf die Unterstützung aus der heimischen Wirtschaft.