"Werden sich wohl lange als direkte Konkurrenz beweisen"

Lena Stigrot heiß auf ihr erstes Raben-Derby gegen Straubing


Steht mit den Roten Raben jetzt vor ihrem ersten Derby und macht auch im Nationaltrikot eine gute Figur: Lena Stigrot

Steht mit den Roten Raben jetzt vor ihrem ersten Derby und macht auch im Nationaltrikot eine gute Figur: Lena Stigrot

Von Felix Hüsch

Die Volleyballerinnen der Roten Raben aus Vilsbiburg haben einen soliden Start in ihrer Jubiläumssaison in der ersten Bundesliga hingelegt. Größtes Highlight war mit Sicherheit der 3:1-Sieg gegen den Titelaspiranten aus Stuttgart. Jetzt steht zum ersten Mal das Derby gegen NawaRo Straubing in der höchsten deutschen Spielklasse auf dem Plan. Mit von der Partie wird auf Vilsbiburger Seite auch Lena Stigrot sein. Die Außen-und Diagonalangreiferin sprach mit idowa über die laufende Saison und das anstehende Niederbayern-Duell.

Lena, ihr habt jetzt aus neun Spielen sechs Siege mitnehmen können. Wie beurteilst du den bisherigen Saisonverlauf?
Lena Stigrot: Ich denke, wir können soweit zufrieden sein mit unserer Leistung in dieser Spielzeit. Am Anfang haben wir ein bisschen gebraucht, sind dann aber ganz gut reingekommen und haben inzwischen unseren Rhythmus gefunden. Luft nach oben gibt es eigentlich immer und ein paar Sachen gehen auch noch besser, aber wir vertrauen auf das Potenzial im Team.

War der Auswärtssieg beim Championsleague-Teilnehmer und Titelkandidaten Stuttgart eine Art Initialzündung, die euch gezeigt hat, was diese Saison für euch drin sein könnte?
Stigrot: Auf jeden Fall. Davor gegen Schwerin (aktueller Tabellenführer/ Anm. d. Red.) war es allerdings auch schon so. Wir haben in fünf Sätzen verloren und uns selbst gezeigt, dass wir mit den Großen mithalten können, und sie sogar schlagen, wenn alles passt. An dieser Leistung oder auch der gegen Stuttgart müssen wir jetzt wieder anknüpfen - nicht nur im Derby, sondern so oft wie möglich. Außerdem muss ich sagen, dass ich lieber gegen die stärkeren Gegner spiele, wo schneller ein Spiel zustande kommt und man versuchen muss, das Tempo der anderen mitzugehen.

Es scheint, als würdet ihr euch dieses Jahr gar keine großen Gedanken zu machen, gegen wen ihr spielt und ob ihr auswärts oder zuhause ran müsst...
Stigrot: Das macht keinen großen Unterschied. Wir versuchen uns auf uns selbst zu konzentrieren. Trotzdem spielen wir lieber zuhause vor unseren Fans, die uns immer wahnsinnig pushen und für eine tolle Stimmung sorgen.

Denkt ihr im Moment eher Spiel für Spiel oder habt ihr euch ein Ziel gesetzt, zum Beispiel an Dresden, Münster oder Stuttgart dranzubleiben?
Stigrot: Wir gehen von Spiel zu Spiel, wissen aber auch, dass wir sogar am Tabellenzweiten dran sind und würden das gerne auch beibehalten. Die Liga ist derzeit vor allem in der oberen Hälfte, sehr ausgeglichen und ich habe manchmal das Gefühl, dass jeder jeden schlagen kann. Wichtig für uns ist es, vor der Winterpause die bestmögliche Ausbeute zu schaffen.

Kommen wir zum Derby. Was erwartest du für ein Spiel gegen Straubing?
Stigrot: Das wird spannend. Ich rechne mit einer vollen Halle und für mich hat das Spiel sowieso persönliche Besonderheiten: Es ist mein erstes Derby und ich werde auch zum ersten Mal vor hoffentlich ausverkauftem Haus auflaufen.

NawaRo ist extrem heimstark, hat auswärts aber noch kein Spiel gewinnen können. Macht ihr euch über solche Ausgangssituationen Gedanken? Schließlich könntet ihr die ersten Gegner der Saison sein, die Straubing Punkte mitnehmen lassen.
Stigrot: Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich da jemand Gedanken drüber macht. In dieser Hinsicht ist es ein Spiel wie jedes andere. Es stimmt, dass Straubing sehr heimstark ist. Sie haben eine außergewöhnlich flache und immer gut gefüllte Halle mit tollen Fans. Eine ähnliche Athmosphäre findet man sonst eigentlich nur noch in Aachen.

Glaubst du, es könnte sich über die nächsten Jahre eine größere Derbyserie zwischen den Roten Raben und NawaRo anbahnen?
Stigrot: Ich halte Straubing für keinen Abstiegskandidaten und gehe deshalb davon aus, ja. Sie haben einen guten Trainer, pflegen ein großes Netzwerk mit vielen wichtigen Kontakten und haben große Sponsoren auf ihrer Seite. Finanziell sollten sie also auch gut dastehen und werden sich wohl lange als direkte Konkurrenz beweisen.

Du sprichst den Trainer an. Auch du hast NawaRo-Coach Guillermo Gallardo zu seiner Zeit in Vilsbiburg noch erlebt. Freut man sich auf ein Wiedersehen?
Stigrot: Man findet es immer spannend, gegen den Ex-Trainer zu spielen. Allerdings ist die gemeinsame Zeit jetzt immerhin schon einige Jahre her. Seitdem habe ich mich spielerisch sehr weiterentwickelt. Außerdem bin ich nicht allein - für Mona Elwassimy, Liana Mesa Luaces und Roslandy Acosta ist er ebenfalls ein "alter" Bekannter.