IHC Atting

„Es gibt nichts Besseres als sein Land in seiner Sportart zu vertreten“ - Sechs Spieler des IHC Atting bei der Nationalmannschaft


Die Spieler in Duisburg nach dem Lehrgang: Florian Tkocz, Thomas Bauer und Matthias Rothhammer (von links).

Die Spieler in Duisburg nach dem Lehrgang: Florian Tkocz, Thomas Bauer und Matthias Rothhammer (von links).

Von mb

Sechs Spieler des IHC Atting waren am Wochenende bei Lehrgängen der Nationalmannschaft - die drei Junioren Nico und Kevin Kroschinski sowie Maximilian Schneider und auch die drei Herrenspieler Thomas Bauer, Florian Tkocz und Matthias Rothhammer. Während die Junioren noch auf eine Einladung zum Testturnier in zehn Tagen warten, haben die Herrenspieler bereits eine Nominierung für die Länderspiele im August erhalten. Rothhammer war zum ersten Mal bei einem Lehrgang und berichtet über den Unterschied zum Verein, die Vorstellungen des Bundestrainers und die Zukunft der Nationalmannschaft.

Herr Rothhammer, Thomas Bauer, Florian Tkocz und Sie haben am Wochenende den Nationalmannschaftslehrgang in Duisburg absolviert. Wie lief der Lehrgang?


Matthias Rothhammer: Das war schon ein krasser Unterschied. Das Tempo war enorm. Wir hatten vier ausgeglichene Reihen und es gab keine Pause. Bei uns fällt das Tempo nach den ersten beiden Reihen etwas ab, hier war alles sehr ausgeglichen. Es war ein hartes und intensives Training.

Worauf wurde Wert gelegt?

Rothhammer: Auf kurze harte Pässe. Der Bundestrainer legt ganz viel Wert auf das Zusammenspiel, er will keine Einzelaktion oder einen Schlagschuss sehen, sondern dass wir vier in einer Reihe das Tor herausspielen. Er legt Wert auf schnellen Aufbau, nach einem harten schnellen Pass vom Verteidiger und hat gemeint, dass der Stürmer dann schon mal zwei Schritte mehr laufen muss. Es war einfach aber basiert auf 100 Prozent Passspiel - das war sehr gut.

Wie war das Umfeld und der Ablauf?


Rothhammer: Wir haben viermal zwei Stunden trainiert. Es gab zwei Betreuer, einen Physiotherapeuten und wir haben auch Massagen bekommen. Es wäre sogar ein Arzt da gewesen, wenn wir einen gebraucht hätten. Es war wirklich eine super Betreuung.

Also hat man einmal das Gefühl bekommen, wie man sich als Profi in einer Randsportart fühlt?


Rothhammer: Ja, wir haben uns um nichts anderes kümmern müssen, als das Spielen. Für alles andere waren Leute da. Die haben dort in Duisburg natürlich andere Möglichkeiten. Generell war es eine super Truppe und eine gute Stimmung unter allen Spielern. Wir haben uns auch über die Situation in den Vereinen ausgetauscht, auch über unseren Abstieg aus der 1. Bundesliga. Viele fanden es schade, dass wir nicht mehr dabei sind.

Wie lief es dann für euch persönlich?


Rothhammer:
Ich war in einer Reihe mit Flo, da ist es sehr gut gelaufen. Wir müssen etwas richtig gemacht haben, denn der Bundestrainer hat bereits vor der letzten Trainingseinheit zu gesagt, dass wir und für den 22. und 23. August nichts vornehmen sollen, weil wir drei sicher bei den beiden Länderspielen in Donaustauf gegen Österreich dabei sein werden. Auf diese Länderspiele freuen wir uns schon sehr, denn es gibt nichts Besseres, als sein Land in seiner Sportart zu vertreten, egal in welcher. Auch für den Verein ist das eine tolle Sache. Drei unserer Junioren waren auch beim Lehrgang, dazu wir drei. Damit haben wir aktuell sechs Nationalspieler. Besser geht es doch nicht.

Wie sieht der Ablauf in der Nationalmannschaft in nächster Zeit aus?


Rothhammer:
Eine EM gibt es dieses Jahr nicht, sie findet nur alle zwei Jahre statt. Beim Lehrgang waren bis auf drei Spieler auch nur Neulinge oder Spieler, die es nach den letzten Lehrgängen knapp nicht geschafft haben. Das ist die Chance für uns, denn uns kann der Bundestrainer nur auf den Lehrgängen beobachten, weil wir nicht in der 1. Liga spielen. Diese Spieler beobachtet er ja in den Saisonspielen. Uns kennt er hauptsächlich vom letzten Jahr.

Und wie kann die Zukunft aussehen?

Rothhammer: Natürlich kommen dann die Etablierten dazu, die Weisheits oder Lukas Fettinger. An denen kommt der Bundestrainer nicht vorbei und mit denen sind wir auch nicht zu vergleichen. Aber er hat gesagt, dass es für ihn keinen A- oder B-Kader gibt. Wir sind seine aktuelle Nationalmannschaft. Nimmt man die Erfahrenen noch dazu, hat er sechs Reihen, also 24 Spieler. Aus dem aktuellen Kader wird er sechs oder sieben Spieler für die Euro 2016 nominiere. Er macht das immer, damit das Niveau hoch bleibt. Wenn wir uns also weiter gut anstellen, haben wir die Chance, dann auch im Kader zu sein.