Pleite auf internationaler Ebene. Am Donnerstagabend musste der FC Bayern Basketball in der Euroleague eine Niederlage gegen Roter Stern Belgrad hinnehmen. 79:90 verloren die Münchner gegen frech aufspielende Serben. Es war die dritte Niederlage für die Bayern in Folge.

Besonders beeindruckend war die Kulisse im Audi Dome. 6.171 Zuschauer waren in der Halle, ein großer Teil davon drückte den Gästen die Daumen und sorgte für eine einzigartige Stimmung. "Die Roter-Stern-Fans sind so, sind immer dabei und fiebern mit", sagte Bayerns Trainer Svetislav Pesic nach dem Spiel. Er glaube auch, dass diese Atmosphäre den Serben auf dem Feld geholfen habe. "Für meine Mannschaft spielte das aber keine Rolle. Die Atmosphäre war nicht entscheidend", so Pesic.

Den Grund für die Niederlage sah er viel mehr bei seinen eigenen Spielern. "Ich weiß nicht, ob wir in der Euroleague irgend eine Mannschaft unterschätzen dürfen. Es machte den Eindruck, dass wir dachten: Wir schaffen das schon irgendwie", so Pesic. Und dann war da noch Stefan Jovic, mit 19 Assists der überragende Mann des Spiels. "So etwas habe ich noch nicht erlebt. Er hat sehr gut gespielt und wir haben es nicht geschafft, ihn aus dem Spiel zu nehmen", meinte Pesic. Dazu habe Belgrad frech und mit der Einstellung gespielt: Wir haben hier nichts zu verlieren.

Belgrad mit tollem Start

Schon zu Beginn sah es nicht gut aus für die Bayern. Auf den Rängen waren die zahlreichen Gästefans stimmungstechnisch überlegen und auf dem Parkett dominierten ebenfalls die Serben. Bis auf 17:8 waren sie schon davongezogen, waren bis dahin in nahezu allen Bereichen besser. Doch dann fanden die Münchner besser in die Partie legten eine große Aufholjagd hin, machten 11 Punkte am Stück und gingen mit 19:17 in Führung. Am Ende des ersten Viertels stand ein 19:19 auf der Anzeigentafel.

Ähnliches Bild im zweiten Abschnitt, aber nicht mehr so extrem. Belgrad legte wieder den besseren Start hin, die Bayern kamen zurück. Und danach drehten die Münchner ihrerseits auf und gingen deutlich in Führung. Zur Halbzeit lag das Team von Svetislav Pesic mit 43:38 vorne.

Spiel auf hohem Niveau

Es wurde allerdings spätestens im dritten Viertel klar, dass sich an diesem Abend zwei gleichwertige Teams auf hohem Niveau gegenüberstanden. So ging es hin und her mit schönen Aktionen auf beiden Seiten, immer mit einem kleinen Vorsprung für München. Beim Stand von 66:63 ging es in den letzten Spielabschnitt.

In diesem drehten die Serben dann aber richtig auf und überrollten die Bayern förmlich. So stand am Ende ein deutlicher 90:79-Erfolg für Belgrad, nach dem es lange nicht ausgesehen hatte. "Am Ende versucht man noch einmal alles, aber Roter Stern war schon in einem sehr guten Rhythmus", sagte Pesic.