Playoffs 2017

Eishockey-Wahnsinn! In der 104. Minute beendet Berlin Straubings Saison


Ihr Einsatz gegen die Eisbären wurde nicht belohnt: die Straubing Tigers schieden in den Pre-Playoffs aus.

Ihr Einsatz gegen die Eisbären wurde nicht belohnt: die Straubing Tigers schieden in den Pre-Playoffs aus.

Erst in der dritten Verlängerung müssen sich die Straubing Tigers gegen die Eisbären Berlin geschlagen geben.

Was für ein Finale, was für ein letztes Spiel der Straubing Tigers in der Saison 2016/17! Im zweiten Pre-Playoff-Spiel gegen die Eisbären Berlin steht es nach 60 Minuten 2:2. Die Tigers kämpfen sich in die Verlängerung und in die zweite Verlängerung und in die dritte Verlälngerung. Dann war es aber doch so weit: In der 104. Minute erzielte Jamie MacQueen den Treffer zum 3:2 für die Gäste aus der Hauptstadt. Durch den zweiten Sieg der Serie beendeten die Eisbären somit auch die Saison der Straubing Tigers.

Gleich in ihrer ersten Überzahl gingen die Straubing Tigers in Führung. Als bei der Strafe gegen Florian Busch noch neun Sekunden auf der Uhr standen, setzte Verteidiger Sean Sullivan die Scheibe in den Winkel (5.). Doch gleich mit dem nächsten Angriff konnten die Eisbären ausgleichen. Alexander Roach zog von der blauen Linie ab und die Scheibe ging an Freund und Feind vorbei ins Tigers-Tor. Danach kam am Pulverturm richtige Playoff-Atmosphäre auf und auch das Spiel wurde intensiver und ruppiger. Nach zwölf Minuten demonstierten die Straubinger erneut ihre Stärke im Powerplay. Mike Connolly schoss und Scott Timmins, der erst zu diesem Spiel wieder für Josh Nicholls ins Team gerückt war, fälschte die Scheibe zum 2:1 ab. Danach drückte Berlin zwar, doch die Tigers hielten ihr Tor bis zum Drittelende sauber.

In Durchgang zwei hatten zu Beginn beide Teams ihre Chancen. Ihr erstes Powerplay des Drittels spielten die Tigers nicht gut aus. Die beste Möglichkeit für Straubing hatte zunächst Dylan Yeo (29.). Der Verteidiger war es dann aber auch, der draußen saß, als Berlin in Überzahl durch Spencer Machacek den erneuten Ausgleich erzielte. Die Tigers hatten bis zur zweiten Pause durchaus noch gute Möglichkeiten zur erneuten Führung, etwa durch Alexander Oblinger (33.) oder Mike Connolly (36./39.). Insgesamt waren aber die Eisbären in diesem Abschnitt das dominierende Team.

Mit dem Unentschieden ging es auch ins Schlussdrittel, sodass für die vermeintlich letzten 20 Minuten Spannung garantiert war. Und von dieser lebte das Spiel auch. Denn obwohl viel Tempo im Spiel war, gab es kaum große Möglichkeiten. Berlin begann zunächst druckvoll und hatte unter anderem einen Drei-auf-eins-Konter, den sie nicht gut ausspielten. Doch die Tigers übten in der Fogle auch immer wieder Druck aus. Und in der 56. Minute gab es nochmals eine Strafe gegen Berlins Bruno Gervais. Im daraus resultierenden Powerplay hatte Mike Hedden den dritten Tigers-Treffer auf dem Schläger, als er vor dem Tor von Adam Mitchell bedient wurde. Danach gab es weitere Strafen gegen beide Teams. Treffer fielen keine mehr, somit ging es in die Verlängerung.

In der 20 Minuten langen ersten Verlängerung fielen keine Tore. Aber den über 5.600 Zuschauern wurde Eishockey geboten, wie es Spaß macht. Intensiv, schnell und mit einigen guten Tormöglichkeiten. Dazu an Spannung nicht zu überbieten. Spätestens ab der zweiten Verlängerung wurde es dann auch eine Kraftfrage. Die leichtsinnigen Fehler und ungenauen Zuspiele häuften sich. Beide Teams waren bemüht, nicht den entscheidenden Fehler zu machen. Somit entwickelte sich zwar ein flüssiges Spiel, aber nur selten mit Höhepunkten. Weil in der zweiten Verlängerung kein Tor mehr fiel, wurde die Entscheidung in die dritte Overtime vertagt. Und hier beendete Jamie MacQueen nach etwas über drei Minuten das Spiel und die Saison der Tigers.

Tore: 1:0 (4:43) Sullivan (Bettauer, Timmins, PP1), 1:1 (5:14) Roach, 2:1 (12:00) Timmins (Connolly, Bettauer, PP1), 2:2 (30:22) Machacek (Gervais, PP1), 2:3 (103:17) MacQueen (C. Braun; GWG)

Schiedsrichter: Piechaczek, Rohatsch; Zuschauer: 5.614

Straubing Tigers: Climie (Pätzold) - Bettauer, Sullivan; Edwards, Yeo; Cornell, Renner; Jobke - Whitmore, Timmins, Connolly; Mitchell, Brandl, Hedden; Röthke, Zalewski, Schönberger; Oblinger, Loibl, Miller

Eisbären Berlin: Vehanen (Cüpper) - Gervais, Müller; Dupont, Hördler; Roach, Baxmann; C. Braun - Fischbuch, Aubry, Busch; Petersen, Olver, Rankel; Machacek, Talbot, Noebels; MacQueen, Wilson, L. Braun