Kritik an Reuter

Weinzierl erklärt Abgang als FCA-Trainer


Der Straubinger Fußballlehrer Markus Weinzierl (r.) hat seinen Abgang als FCA-Trainer erklärt. Augsburgs Geschäftsführer Stefan Reuter (l.) habe eine Vereinbarung nicht eingehalten, kritisiert Weinzierl.

Der Straubinger Fußballlehrer Markus Weinzierl (r.) hat seinen Abgang als FCA-Trainer erklärt. Augsburgs Geschäftsführer Stefan Reuter (l.) habe eine Vereinbarung nicht eingehalten, kritisiert Weinzierl.

Kurz vor Beginn der neuen Saison in der Fußball-Bundesliga hat Markus Weinzierl seinen überraschenden Abgang als Cheftrainer des FC Augsburg am 14. Mai erklärt - und FCA-Geschäftsführer Stefan Reuter kritisiert.

Unmittelbar nach dem letzten Saisonspiel gegen Fürth hatte der Fußballlehrer aus Straubing erst vor der Mannschaft und dann vor laufenden TV-Kameras erklärt, dass er seinen auslaufenden Vertrag nicht verlängern werde. Intern sei zu viel vorgefallen, sagte Weinzierl nun gegenüber "Sport-Bild" und fügte hinzu: "Sonst hätte ich es natürlich nie gemacht."

Vereinbarung sei nicht eingehalten worden

Dass die Gespräche über seine Vertragsverlängerung von Geschäftsführer Stefan Reuter immer wieder verschoben wurden, war Weinzierl sauer aufgestoßen. Dabei sei bei Beginn seiner zweiten Amtszeit in Augsburg im April 2021 klar vereinbart worden, dass man sich vor Ablauf des Einjahresvertrages zeitnah zusammensetzen werde. "Erst Winterpause, dann März, dann nach dem Klassenerhalt, dann nach der Saison - immer wieder wurde verschoben", sagte Weinzierl. Reuters anfänglichem Treueschwur ("wir machen es die nächsten Jahre gemeinsam") seien keine Taten gefolgt. "Ich fand es mir und auch so verdienten Spielern wie Alfred Finnbogason gegenüber absolut nicht in Ordnung, dass überhaupt keine Gespräche geführt wurden", kritisierte Weinzierl. Auch deshalb habe er am letzten Spieltag diesen Weg gewählt.

FC Augsburg unter Weinzierl in der Rückrunde sprintstärkstes Team

Seine zweite Amtszeit in Augsburg bewertete der Straubinger positiv. "Wir haben den Verein in einer schwierigen Situation drei Spieltage vor Schluss 2020/21 übernommen und die Liga gehalten. Vergangene Saison haben wir das Ziel Klassenerhalt erreicht, gegen Bayern München zu Hause gewonnen und trotz aller Probleme eine positive Entwicklung hinbekommen", führte Weinzierl aus. Und ließ Fakten sprechen: In der Rückrunde war der FCA die sprintstärkste Mannschaft und spielte neunmal zu null. Allerdings habe man es nicht geschafft, die guten Leistungen konstant auf den Platz zu bringen, räumte der 47-Jährige ein.

Weinzierl bekommt Rückendeckung von Magath

Rückendeckung erhielt Weinzierl vom Trainerkollegen Felix Magath. "Meiner Meinung nach hat der FCA die schwierige Situation unter Weinzierl gut gemeistert", sagte der 69-Jährige. Der Trainerwechsel habe ihn völlig verwundert, er sei aber ein Zeichen, "dass in der Vereinsführung nicht alles rundläuft", sagte Magath. Die Trainer-Legende tippt den FC Augsburg in dieser Saison auf Platz 18: "Ich bin mir unschlüssig, ob es unter Enrico Maaßen genauso weitergehen wird."