Landshut/Hamburg

St. Paulis Basti Maier im Interview: "Mein erstes Tor war ein absoluter Gänsehautmoment"


Sebastian Maier. (Foto: Malte Christians/dpa)

Sebastian Maier. (Foto: Malte Christians/dpa)

Von Fabian Roßmann und Redaktion idowa

Im Sommer wechselte Mittelfeldspieler Basti Maier von den Münchner Löwen zum FC St. Pauli. In seinem ersten halben Jahr bei den Kiezkickern kam der 20-Jährige auf 12 Einsätze. Am Wochenende startet die 2. Bundesliga in die Rückrunde. Was er sich von dieser erwartet, erklärt er im idowa-Interview.

Basti, nach sieben Wochen Winterpause geht der Ligabetrieb jetzt wieder los. Wie groß ist die Vorfreude?

Maier: Klar freut man sich, dass es endlich wieder losgeht. Die Vorbereitung ist immer anstrengend, aber wir haben gut gearbeitet und sind jetzt heiß auf den Rückrundenstart.

Ihr steht derzeit auf Platz 6, seid punktgleich mit dem 1. FC Kaiserslautern, der auf dem Relegationsplatz ist. Wenn man so nah dran ist, dann will man auch hoch, oder?
Maier: Ich würde lügen, wenn ich sage, dass man da nicht mit einem Auge auf die Aufstiegsplätze schielt. Aber wir reden in der Mannschaft nicht von der Bundesliga. Unser primäres Ziel ist es, mehr Spiele zu gewinnen, als es in der Vorrunde der Fall war.

Ihr startet am Sonntag in Bielefeld. Wie wichtig wird ein erfolgreicher Auftakt für den Rest der Rückrunde?
Maier: Der Start ist für uns enorm wichtig. Wir wollen gewinnen und dadurch mit einem guten Gefühl in die restliche Saison starten und uns Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben holen.

Ihr habt in der Vorrunde den Trainer gewechselt. Was hat sich dadurch im Team und für dich persönlich verändert?
Maier: Für mich persönlich hat sich gar nicht so viel verändert. Aber für das Team natürlich schon. Wir spielen jetzt zum Beispiel ein anderes System als noch unter Michael Frontzeck. Aber Roland Vrabec war davor bereits Co-Trainer und dadurch kannten wir ihn alle schon. Es hat uns natürlich sehr geholfen, dass wir gleich einen Lauf hatten. Von daher haben wir das alles ganz gut hingekriegt.

Was zeichnet euren neuen Trainer Roland Vrabec aus?
Maier: Er ist ein sehr akribischer Arbeiter, nie zufrieden. Er will immer mehr und bedingungslos den Erfolg. Das ist vorallem für uns junge Spieler wichtig und bringt uns weiter. Von daher passt Vrabec perfekt zu unserer jungen Mannschaft.

Dein persönliches Highlight war wahrscheinlich dein Freistoß-Tor mit deinem ersten Ballkontakt im Spiel gegen Dynamo Dresden. Wie oft hast du die Szene noch gesehen?
Maier: Ich hab mir das Tor schon noch ein paar Mal angeschaut, das war ein absoluter Gänsehautmoment für mich. Mein erstes Tor im Profifußball und dann noch so ein wichtiges. Nach dem Tor gab es natürlich ein enormes Medieninteresse. Dadurch, dass es ein Montagabendspiel war und somit auch im Free-TV zu sehen war, haben es viele Leute gesehen und mich auf das Tor angesprochen.

Persönlich hast du in der Vorrunde 12 Spiele gemacht, bist dabei neunmal eingewechselt worden. Bist du zufrieden mit der Hinrunde?
Maier: Ich bin in jedem Fall nicht unzufrieden damit. Ich musste mich erst eingewöhnen und einleben. Aber das ging relativ schnell. Es geht natürlich immer noch mehr, aber das kommt alles noch.

Hat sich damit dein Wechsel von 1860 nach Hamburg gelohnt?
Maier: Ja, er hat sich für mich auf jeden Fall gelohnt. Ich habe mich persönlich weiterentwickelt, bin selbstbewusster als noch in meiner Zeit bei 1860. Hier gibt einem das Publikum auch viel mehr Zeit, sich zu entwickeln und hat mehr Geduld. Bei uns im Stadion pfeift niemand, wenn einmal nicht alles optimal läuft.

Du bist das erste Mal in deiner Karriere wirklich weit von der Heimat entfernt. Wie schwer ist dir der Schritt auch aus diesem Gesichtspunkt gefallen und wie oft bist du noch zuhause in Landshut?
Maier: Der Schritt ist mir erstaunlich leicht gefallen. Hier ist eine junge Mannschaft, die mich super aufgenommen hat. Ich habe zu allen Mitspielern einen super Draht. Das Umfeld hier macht es einem sehr leicht, sich schnell zu integrieren. Zuhause bin ich natürlich nicht mehr so oft. Zuletzt war ich über Weihnachten einige Tage in der Heimat und habe mich sehr gefreut, Familie und Freunde wieder zu sehen.

Verfolgst du noch, was bei den "Löwen" passiert?
Maier: Auf jeden Fall. Es ist nicht so, dass man die zehn Jahre einfach so abhaken kann. Wenn es geht, schaue ich mir die Spiele schon an

Was traust du ihnen in der Saison noch zu?
Maier: Sie sind fast so nah an den Aufstiegsplätzen dran wie wir. In diesem Bereich ist alles sehr nah zusammen und für alle Teams ist alles möglich. Am Ende werden die Nerven entscheidend sein.

Und wo landet St. Pauli am Ende der Saison?
Maier: Wir wollen natürlich so weit wie möglich oben dabei sein und wenn es kurz vor dem Saisonende die Möglichkeit geben sollte, dann werden wir alles dafür geben. Aber wir müssen jetzt realistisch bleiben und weiter hart arbeiten. Dann sehen wir, was am Ende der Saison herausspringt.

Vielen Dank für das Interview und alles Gute für deine sportliche Zukunft.