Keine Angst vor Borussia Dortmund

Jérôme Boateng: BVB von Wachablösung der Bayern weit entfernt


Nicht mehr immer eng am Mann: Jérôme Boateng (Mi.) vom FC Bayern.

Nicht mehr immer eng am Mann: Jérôme Boateng (Mi.) vom FC Bayern.

Von Patrick Mayer / Online

Jérôme Boateng vom FC Bayern hat an Borussia Dortmund mit Blick auf die Bundesliga eine deutliche Botschaft. Mit Blick auf das DFB-Team macht der Weltmeister eine bemerkenswerte Ansage.

München - Markige Worte aus der Säbener Straße: Knapp zwei Wochen nach der 2:3-Niederlage gegen Borussia Dortmund sieht Jérôme Boateng keine Machtverschiebung in der Bundesliga. "Für eine Wachablösung müsste der BVB erst einmal sechs, sieben Jahre hintereinander mit großem Abstand die Meisterschaft gewinnen. Oder Spiele 4:1, 5:1 gegen uns gewinnen", sagte Boateng im Interview mit der "Sport Bild" (Mittwochsausgabe).

Boateng sieht keine Alters-Probleme

Die Probleme beim FC Bayern hätten indes nichts mit dem Altersschnitt zu tun, sondern damit, "dass wir viele Dinge auf dem Platz nicht gut umgesetzt und nicht gut gespielt haben", meinte Boateng. Trotzdem wird freilich der Umbruch im Star-Ensemble vorangetrieben. Auch der Umbruch in der Führungsetage naht. In diesem Zusammenhang wurde wieder über ein Ex-Star in herausragender Position spekuliert: Oliver Kahn. Wird er absehbar der neue Boss von Boateng?

Den EM-Titel hat Boateng nach seiner Länderspielpause fest im Visier, die Herausforderer im Fußball-Nationalteam machen ihn nicht nervös. "Ich will 2020 Europameister werden. Unser Ziel muss sein, innerhalb der nächsten zwei Jahre wieder etwas aufzubauen", sagte der 30-Jährige selbstbewusst und optimistisch: "Dass wir einen Umbruch haben, weiß jeder. Jüngere Spieler müssen Einsatzzeiten bekommen, auch auf meiner Position. Aber am Ende setzt sich die Qualität durch. Wenn ein jüngerer Spieler besser ist, soll er spielen, da werde ich mich sicher nicht beschweren."

Boateng hatte mit muskulären Problemen zu kämpfen

Bundestrainer Joachim Löw hatte bei den Partien gegen Russland und die Niederlande auf den Innenverteidiger verzichtet, dem eine Pause guttun sollte. Boateng hatte zuvor wiederholt mit Verletzungen und muskulären Problemen zu tun.

"Mir passte eine Pause nun sehr gut", sagte Boateng dazu. "Nie" habe er Gedanken an einen Rücktritt gehabt, erklärte der gebürtige Berliner. Boateng bestritt seit seinem DFB-Debüt im Oktober 2009 insgesamt 76 Länderspiele und war beim WM-Triumph des Löw-Teams 2014 in Brasilien eine wichtige Stütze. Seine muskulären Probleme seien nun komplett weg, erzählte der Abwehrspieler.

Boateng glaubt an Platz in DFB-Team

Boateng rechnet fest mit einer wichtigen Rolle in der Zukunft des DFB-Teams, trotz aufstrebender jüngerer Konkurrenten wie Bayern-Teamkollege Niklas Süle (23). "Man muss auch konstant spielen, kann nicht als junger Spieler nach ein, zwei guten Partien denken: Jetzt habe ich die Position auf Dauer. Das muss konstant abgerufen werden", sagte Boateng mit einer internen Kampfansage. "Deshalb spiele ich auch seit Jahren in der Nationalmannschaft und bei Bayern: Ich war konstant und hatte in meiner Karriere wenige Phasen, in denen es nicht so lief."