Saison-Endspurt im AZ-Check

FC Bayern vs. Borussia Dortmund: Wer hat das härtere Restprogramm?


Der FC Bayern (l.) und Borussia Dortmund liefern sich diese Saison ein Kopf-an-Kopf-Duell um die Meisterschaft.

Der FC Bayern (l.) und Borussia Dortmund liefern sich diese Saison ein Kopf-an-Kopf-Duell um die Meisterschaft.

Von Michael Schleicher / Online

Nach dem 5:0-Sieg gegen Borussia Dortmund steht der FC Bayern wieder an der Tabellenspitze. Schon lange war der Kampf um die Meisterschaft nicht mehr so spannend wie in dieser Saison. Doch welche Mannschaft hat jetzt noch die härteren Brocken vor sich? Die AZ vergleicht die Restprogramme beider Teams.

München - Mit einer beeindruckenden 5:0-Machtdemonstration gegen den Liga-Rivalen aus Dortmund hat sich der FC Bayern am 28. Spieltag wieder an die Tabellenspitze zurückgekämpft. Jetzt, sechs Spieltage vor dem Ende der Saison, haben die Münchner wieder alles in der eigenen Hand.

Holt sich der deutsche Rekordmeister die siebte Meisterschaft in Folge oder sind mal wieder die Schwarz-Gelben aus dem Ruhrpott an der Reihe? Schon seit Jahren war der Kampf um Platz eins nicht mehr so spannend wie in dieser Spielzeit. Nach dem Sieg im Liga-Kracher haben die Münchner nun einen Punkt Vorsprung auf den BVB.

Sechs Spiele, spätestens dann steht also der neue (und auch alte?) Deutsche Meister fest: Doch welche der beiden Mannschaft hat jetzt noch die härteren Brocken vor sich? Die AZ vergleicht das Restprogramm von Bayern und Dortmund.

Restprogramm des FC Bayern: Zwei Knaller zum Schluss

Zweimal Mitte, zweimal unten, zweimal oben: So lässt sich das Restprogramm des FC Bayern wohl am besten beschreiben.

Zunächst geht es für die Mannschaft von Trainer Niko Kovac nach Düsseldorf (Tabellenplatz 10). Der Aufsteiger spielt eine sehr gute Saison - noch ein Sieg und die magische 40-Punkte-Marke zum Nicht-Abstieg ist erreicht. Für die Rheinländer ein Riesen-Erfolg! Die Bayern haben zudem schlechte Erinnerungen an die Fortuna: Im Hinspiel in der Allianz Arena reichte es nur für ein 3:3 - Stürmer Dodi Lukebakio erzielte einen Hattrick und das entscheidende Tor in der Nachspielzeit. Das Remis gegen Düsseldorf, es war der Tiefpunkt der herbstlichen Bayern-Krise.

Stürzte die Bayern mit seinem Hattrick noch tiefer in die Krise: Fortuna-Stürmer Dodi Lukebakio.

Stürzte die Bayern mit seinem Hattrick noch tiefer in die Krise: Fortuna-Stürmer Dodi Lukebakio.

Nach dem Duell gegen Düsseldorf spielen die Münchner dann gegen den SV Werder Bremen (8), die ebenfalls eine überraschend gute und stabile Saison spielen. Die Partie am 30. Spieltag ist außerdem die Generalprobe für das wenige Tage später folgende DFB-Pokal-Halbfinale - Gegner ist dann ebenfalls Bremen.

Es folgen Spiele gegen zwei absolute Abstiegskandidaten: Die Bayern müssen zum bayerischen Derby in Nürnberg (17) ran, danach empfangen sie den Tabellenletzten Hannover 96. Vor allem in diesen beiden Partien sind sechs Punkte für die Kovac-Truppe Pflicht.

Zum Saison-Endspurt warten dann zwei echte Knaller auf die Münchner: Am vorletzten Spieltag steht das Auswärtsspiel bei RB Leipzig (3) an. Die Sachsen spielen um den Einzug in die Champions League, mit nur 22 Gegentoren stellen sie zudem die beste Abwehr der Liga. Vorne stürmt mit Timo Werner ein Spieler, der seit Wochen immer wieder mit dem Rekordmeister in Verbindung gebracht wird.

Am 34. Spieltag empfangen die Münchner dann die Eintracht aus Frankfurt (4), die nach dem Abgang von Kovac eine bemerkenswert gute Saison spielt. Allen voran Das Offensiv-Trio aus Ante Rebic, Luka Jovic und Sebastian Haller , die die Bundesliga schwindlig spielen. Mit 40 Treffern hat das Trio gemeinsam bislang mehr Tore geschossen, als acht Bundesligisten insgesamt.

Volle Offensivpower: Die Frankfurter Kostic, Rebic, Haller und Jovic (v.l.).

Volle Offensivpower: Die Frankfurter Kostic, Rebic, Haller und Jovic (v.l.).

Restprogramm von Borussia Dortmund: Viele Mittelfeld-Teams

Das Restprogramm vom BVB unterscheidet sich von dem des FC Bayern: Dortmund trifft auf viele Mannschaften aus dem Tabellen-Mittelfeld.

Den Start am 29. Spieltag macht der 1. FSV Mainz 05 (12), die nach vier Niederlagen in Folge zuletzt einen 5:0-Erfolg gegen den SC Freiburg (13) feiern konnten und möglicherweise wieder in die Spur gefunden haben. Danach steht das Duell mit den besagten Breisgauern an, die mit überschaubarem Spielermaterial bisher eine zufriedenstellende Saison spielen. Mit dem Abstieg dürfte die Mannschaft von Kult-Trainer Christian Streich in dieser Saison wohl nichts mehr zu tun haben.

Dann, am 31. Spieltag, kommt das Highlight für jeden Dortmund-Fan: Das Revierderby gegen den FC Schalke 04 (14). Die "Königsblauen" kriseln gewaltig, mit viel Pech könnte es für die Mannschaft von Trainer Huub Stevens sogar noch ein Relegationsplatz werden. Dortmund geht zuhause als klarer Favorit ins Rennen. Nach dem Derby spielt der BVB dann gegen Bremen.

Für den FC Schalke ist es eine Saison zum Vergessen.

Für den FC Schalke ist es eine Saison zum Vergessen.

Am vorletzten Spieltag spielt das Team von Coach Lucien Favre daheim gegen die Fortuna aus Düsseldorf, ehe am letzten Spieltag Borussia Mönchengladbach (5) wartet. Die "Fohlen" befinden sich nach einer guten Hinrunde in einer "Mini-Krise", aus den letzten acht Spielen gab es nur einen Sieg.

Soviel steht fest: Viele Ausrutscher können sich weder Bayern noch Dortmund erlauben - der BVB muss jedoch noch auf einen Patzer der Münchner hoffen, um sich Chancen auf die Meisterschaft zu bewahren. Sollte der Rekordmeister jedoch jedes seiner sechs übrigen Ligaspiele gewinnen, gibt es am 18. Mai die siebte Münchner Meister-Sause in Folge. (Ein Hoffnungsschimmer für die Dortmunder: Ein solche Siegesserie zum Saisonende ist dem FC Bayern bislang nur 1980/81 und 2004/05 geglückt - es bleibt also weiter spannend!)

FCB gegen BVB: Das Restprogramm im Überblick


 Spieltag FC Bayern Borussia Dortmund
 29. Fortuna Düsseldorf (Tabellenplatz 10, Auswärts) 1. FSV Mainz 05 (12, Heim)
 30. SV Werder Bremen (8, H) SC Freiburg (13, A)
 31. 1. FC Nürnberg (17, A) FC Schalke 04 (14, H)
 32. Hannover 96 (18, H) SV Werder Bremen (8, A)
 33. RB Leipzig (3, A) Fortuna Düsseldorf (10, H)
 34. Eintracht Frankfurt (4, H) Borussia Mönchengladbach (5, A)

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