Nach Süle-Comeback

FC Bayern: In der Abwehr der Münchner gibt es jetzt einen Vierkampf


Jerome Boateng (links) und David Alaba (rechts) dürften im Bayern-Vierkampf die besten Karten haben.

Jerome Boateng (links) und David Alaba (rechts) dürften im Bayern-Vierkampf die besten Karten haben.

Von Tabitha Nagy

Niklas Süle ist wieder fit und will mit zum Champions-League-Turnier nach Lissabon. Trainer Hansi Flick hat nun vier erstklassige Optionen für zwei Plätze. Wer setzt sich durch?

München - Comeback und Kampfansage: Niklas Süle ist nach langer Verletzungspause sofort wieder präsent beim FC Bayern. Eine halbe Stunde stand der Verteidiger beim 1:0-Sieg im Test gegen Marseille auf dem Platz, anschließend nahm er das Finalturnier der Champions League vom 12. bis 23. August in Lissabon ins Visier.

"Ich habe für dieses Turnier unheimlich viel investiert", sagte Süle, der sich im Oktober 2019 einen Kreuzbandriss zugezogen hatte. "Wenn man nach neuneinhalb Monaten sein erstes Spiel macht, ist es klar, dass da noch nicht alle Abläufe stimmen und die Spritzigkeit noch nicht so da ist. Aber ich fühle mich sehr, sehr gut vom Fitnesslevel." Trainer Hansi Flick hat nun ein Luxusproblem, denn ihm stehen für die Innenverteidigung vier erstklassige Spieler zur Verfügung. Die AZ erklärt, wer die besten Chancen auf die Startelf hat.

David Alaba (28): Der Abwehrchef ist gesetzt

Von Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge gab es ein Riesen-Lob, quasi die Heiligsprechung für den Österreicher. "Er ist der erste Spieler, der wieder auf diesem Niveau wie der Franz damals gespielt hat, der dieses Zepter so in die Hand nimmt", sagte Rummenigge bei Sky über David Alaba Beckenbauer.

Und Vorstand Oliver Kahn meinte: "Was er gezeigt hat, nicht nur in dieser Saison, sondern auch in der letzten Saison, das ist aller Ehren wert, das ist top. Und so einen Spieler braucht man auch als Leader in der Innenverteidigung." Alaba dirigiert die Kollegen lautstark, er spielt tolle Pässe und agiert clever in Zweikämpfen. Flick hat Alaba zum Abwehrchef ernannt, für die Finalrunde der Königsklasse ist er als Innenverteidiger gesetzt.

Jérôme Boateng (31): Besten Chancen auf den Platz neben Alaba

An Alabas Seite hat der Weltmeister von 2014 sein altes Topniveau erreicht. In den vergangenen beiden Sommer-Transferperioden wollte Boateng den Klub jeweils verlassen, die Wechsel scheiterten knapp. Gut für Bayern. Boateng kann sich zwar grundsätzlich einen Transfer nach England vorstellen, Flick will ihn aber gern behalten. Tendenz: Boateng bleibt. Aktuell hat er die besten Chancen auf den Stammplatz neben Alaba.

Lucas Hernández (24): Top-Alternative

Hat bisher noch nicht sein Potential gezeigt: Lucas Hernández.

Hat bisher noch nicht sein Potential gezeigt: Lucas Hernández.

Der Franzose hat bislang noch nicht sein ganzes Potenzial gezeigt. Was auch an Verletzungsproblemen lag. Eine Top-Alternative ist Hernández aber natürlich allemal, weil er sowohl links hinten als auch in der Innenverteidigung spielen kann. Sein Problem: Alaba und Alphonso Davies belegen derzeit diese Positionen. Und da wird sich wohl auch nichts dran ändern.

Niklas Süle (24): Als Joker mit nach Lissabon

Feierte gegen Olympique Marseille sein Comeback: Niklas Süle.

Feierte gegen Olympique Marseille sein Comeback: Niklas Süle.

"Für uns stellt Niklas nun auch eine weitere Option dar", sagte Flick: "Wir freuen uns alle, dass er wieder auf dem Platz steht. Er hat hart gearbeitet, dass er wieder dabei sein konnte." Süle selbst ergänzte: "Es war für mich eine nicht ganz so einfache Zeit, es hat doch ein wenig länger gedauert, als ich gedacht habe. Ich bin unheimlich froh, mit meinen Kollegen wieder auf dem Platz zu stehen." Ob es aber schon für die Startelf reicht? Unwahrscheinlich. Dafür müsste Süle an dem bestens aufgelegten Boateng vorbei. Er reist als Joker mit nach Lissabon.

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